Joachim Lottmann - Die Jugend von heute

  • Titel: Die Jugend von heute
    Autor: Joachim Lottmann
    Verlag: Kiepenheuer und Witsch
    Erschienen: Oktober 2004
    Seitenzahl: 319
    ISBN: 346203426X
    Preis: 8.90 EUR


    Der Autor:
    Joachim Lottmann wurde 1956 in Hamburg als Sohn des Lyrikers und FDP-Mitbegründers Joachim Lottmann geboren. Er lebt mit seiner Frau im Belgischen Viertel in Köln und publiziert in mehreren deutschen Zeitungen (Freitag, die tageszeitung, Neues Deutschland).


    Worum geht es?
    Schon Sokrates klagte über die Jugend in Athen, sie sei auch nicht mehr das was sie mal war. Onkel Jolo, der Ich-Erzähler dieses Romanes feiert das Neue. Onkel Jolos Bestandsaufnahme der heutigen Jugend fällt bedenklich aus. Was ihn keineswegs daran hindert, ihre Rituale, ihren Tonfall (und ihre Frauen) chamäleonhaft zu adaptieren. Unter der Führung seines Neffen Elias trifft Jolo auf eine Dotcom-verkaterte, hohle und zugedröhnte Hedonistenschar, die im „Laber-flash“ dauerrotiert. Ruppig faseln die Kids von „geilen Snails“ und vom „Bohnern“, richtiger Sex aber scheint aus Angstgründen vom Speiseplan gestrichen.


    Meine Meinung:
    Das Buch besteht aus 319 hammerharten Seiten, verfasst von der Lichtgestalt der inhaltsleeren deutschen Literatur. Wer sich durch diese hammerharten 319 Seiten durchgekämpft hat, den wirft so schnell nichts mehr aus der Bahn, der kann auch mit ganz anderen Sachen spielend fertig werden.
    Lottmann, Jahrgang 1956, schreibt über die Jugend des Jahres 2003. Sein Stil ist dümmlich lächelnd; arrogant macht er sich über die jungen Menschen unserer Zeit lustig, oder besser gesagt, er versucht sich über sie lustig zu machen – ein Versuch der in einer Reihe von Peinlichkeiten endet. Lottmann gesteht den jungen Menschen nicht zu, dass auch sie, wie alle Generationen vor ihnen, ihre Erfahrungen erst selbst machen müssen, und er sieht offenbar auch nicht, dass die Lebenserfahrungen nicht mit einem lauten Knall plötzlich da sind. Wahrscheinlich ist Lottmann aber selbst an die Erfahrungs-Zapfsäule gefahren, um dort voll tanken zu lassen, wobei man gar nicht wissen möchte, wo der Zapfhahn des Erfahrungsschlauches bei ihm angesetzt wurde.
    Da schwadroniert einer über Dinge von denen er absolut nichts kapiert hat. Erhaben und wissend lächelnd schaut Lottmann auf die Menschen herunter, über die er schreibt, und von denen er wohl meint, er stehe mit seiner Weisheit und Lebenserfahrung weit über ihnen – dabei merkt dieser Mensch aber gar nicht, dass sie ihn längst in puncto Lebensklugheit und wirklicher Lebensweisheit längst überholt haben.
    Niemals hätte ich gedacht, dass ein Autor ein solches Thema dermaßen leichtfertig aus der Hand gleiten lässt. Wie kann man über junge Menschen schreiben, wenn man nicht wirklich bereit ist ihnen zuzuhören und auch nicht bereit ist, ihre Lebensweise zu verstehen. Wenn man sich wirklich darum bemüht, dann kann auch Mensch von fast Mitte Fünfzig das erfolgreich machen – er muss es nur wollen.
    Lottmanns Buch macht einen beim Lesen kribbelig, schafft er es doch nicht einfach mal auf den Punkt zu kommen; leider kann ich es aus meiner ganz subjektiven Sicht nur als langweiliges Gesülze bezeichnen.


    Kaufen* bei

    Amazon
    Bücher.de
    Buch24.de

    * Werbe/Affiliate-Links