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Der vollständige Titel lautet: Klelia und Sinibald oder Die Bevölkerung von Lampeduse. Ein Gedicht in zehn Büchern. Da weiß man doch sofort, woran man ist 
Kurzbeschreibung: "Heute würde man vielleicht von einer Boulevard-Komödie sprechen – allerdings einer, in der es auf die Pointen weniger ankommt, als vielmehr darauf, daß das Genre dem Könner die Gelegenheit gibt, seine artistische Kunstfertigkeit zu zeigen. Die Geschichte fängt damit an, daß sich während eines Gottesdienstes zwei schöne Jungfrauen und zwei schöne Jünglinge ineinander verlieben, aber über die Identität des jeweiligen Konterparts falsch informiert werden – und so ergibt sich ein Verwechselungskomödie mit allerlei Verwicklungen." – Jan Philipp Reemtsma
Meine Meinung: Mehr läßt sich über den Inhalt auch schon kaum sagen, wenn nicht die Auflösung vorweggenommen werden soll. Das Hörbuch wird begleitet von einem 24seitigen Booklet, in dem Reemtsma eine Einordnung Wielands in die deutsche Literaturgeschichte und speziell von Klelia und Sinibald in Wielands Werk vornimmt. Das ist bei aller Information in Teilen auch noch witzig zu lesen und auf jeden Fall eine sinnvolle Ergänzung und Bereicherung.
Die Verwechslungen, die das Zueinanderkommen der Liebenden zunächst behindern, dann noch unterstützt von einem bösen Schicksal und die Auflösung sind wunderbar erzählt. Die Pointen sind dabei nicht mit dem Holzhammer versehen, sondern kommen auf leisen Sohlen, verleiten mehr zum Schmunzeln als zum Lautlachen, sind aber deshalb m. E. nicht weniger effektiv. Und dazu kommt, daß Jan Philipp Reemtsma einfach hervorragend vorträgt. Ich habe in den letzten zwei Jahren wieder etwas mehr an Verserzählungen gelesen und fand es selbst (rein lesetechnisch betrachtet) nicht so einfach. Die Kombination aus Wielands Text und Reemtsmas Vortrag ergänzen sich hier aufs Beste zur Erfüllung des Wielandschen Ideals, daß sich Verstakt und Prosatakt einander nicht widersprechen dürfen (wie Reemtsma es formuliert).
Alles in allem war dies ein echtes Hörerlebnis, für das ich ohne langes Nachdenken 
vergebe!
Schönen Gruß,
Aldawen