Leo Tolstoi - Anna Karenina (Teil 3)

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  • Hallo!


    Ich will dann mal den 3.Teil eröffnen.
    Leider muss ich sagen, dass ich hier echte Ermüdungserscheinungen bekomme. Es geht wieder um Ljewin und sein Landleben.
    Damit will Tolstoi mich jetzt wohl quälen :rollen:. Ich habe die ersten 6. Kapitel nur noch quergelesen. :schnarch: laaaangweilig!


    Also ich muss nun wirklich nicht wissen, vor allem seitenlang, was für eine Erfüllung Ljewin beim mähen findet.


    Mich interessiert wie es mit Anna und Wronski weitergeht. Aber seit dem Pferderennen sind die erst mal aus der Geschichte verschwunden. :sauer:


    LG
    Flor

  • Hallo!


    Ich stecke immer noch im 3. Teil. Für mich bisher der schwerste.
    Wie ja schon vorher geschrieben "Ljewin" und "Landleben" funktionieren bei mir nicht mehr, das geht mir so auf den Keks.. Aber das was ich beim querlesen gelesen habe gibt sicherlich schon einigen Diskussionsstoff. Ljewin wird nicht sympathischer.
    Vielleicht werde ich die ersten 6 Kapitel ja dieses Wochenende noch mal ordentlich lesen.


    Kapitel 7
    Also dieser Stepan ist mir ja ne Gurke. Schiebt Frau und Kinder ab, um sich wie ein Junggeselle zu fühlen.
    Vor allem wie er seiner Frau erklärt alle Vorbereitungen wären getroffen damit sie und die 6 Kinder es auf dem Land bequem haben. So ein Halunke an allen Ecken und Enden hat was gefehlt.


    Kapitel 10
    Also auch wenn Gefühlsausbrüche damals die Menschen wohl in Krisen gestürzt haben. Aber das Darja sich nun so aufregt, dass heißt aufregen in dem Sinne tut sie sich ja gar nicht sondern sie fällt in ein tiefes Leid, weil sich 2 ihrer Kinder mal prügeln.


    "Es war ihr, als senke sich ein tiefes Dunkel auf ihr Leben herab" Na ja meine Dame etwas übertriebene Reaktion. Ich hoffe doch auch für die damalige Zeit.


    Kapitel 13
    Nein, nein, nein, Alexei Alexandrowitsch. Ich mochte ihn ja schon die ganze Zeit nicht, aber hier hat er entgültig alle Chancen auf Sympathiepunkte verspielt. :grmpf:
    Also Duellieren will er sich nicht, könnte ich aus der heutigen Sicht sogar noch verstehen. Aber aus damaliger Sicht doch eher feige, denke ich, okay er selber nennt es furchtsam.
    Er wiegt genau das Für und Wieder einer Trennung ab. Das er sich letzten Endes entscheidet sich nicht zu trennen, kann man sicher verstehen wenn man es mal aus dem Gesichtspunkt sieht, das Anna dadurch am meisten leiden wird.
    Aber was er sich alles so überlegt. Das er auch seinen Sohn nicht mehr liebt, weil er ja Annas Sohn ist.


    ...wenigstens insoweit, daß ich keine Störung im ruhigen Fluß meines Lebens empfinde. Sie wird notwendigerweise unglücklich sein, aber ich habe keine Schuld, und daher kann ich nicht unglücklich sein.


    Kapitel 16
    Hier fast Anna in Worte warum sie so unglücklich an der Seite Ihres Mannes ist.


    ...Selbstverständlich er hat immer recht, er ist ein Christ, er ist gutmütig! Ja, ein niedrig denkender, garstiger Mensch ist er! Und das durchschaut niemand außer mir...und ich kann es niemanden klarmachen....Sie sehen nicht was ich gesehen haben....Sie wissen nicht, daß er acht Jahre lang mein Leben erstickt hat....
    Anna tut mir leid!


    Kapitel 19
    Wronski macht seine "große Wäsche". und ist bei dieser Beschäftigung gewöhnlich sehr reizbar. Geht mir auch immer so wenn ich meine Einnahmen gegen die Ausgaben verrechne. :entsetzt:
    Etwas was mich richtig ärgert. "Und Wronski dein Stern ist in meinen Augen am sinken"
    Das ihm seine Schulden beim "kleinen" Mann (der das Geld am nötigsten braucht) gar nicht interessieren.


    Kapitel 20
    Wronski hat seinen eigenen Kodex von Grundsätzen nach denen er lebt. ...Alle diese Grundsätze waren vielleicht unvernünftig und unmoralisch..., ach.... echt!
    Wronski ist auch ne Gurke :grmpf:.


    Jetzt wo er Anna gehabt hat überlegt er sich wie es weitergehen soll. Und das es besser wäre "Eine Trennung von dem Gatten zu vermeiden".
    Weil eigentlich gefällt ihn ja das Junggesellenleben und Frau und Kinder zu versorgen ist teuer, Geld welches er nicht hat.
    Anna tut mir noch mehr leid!!!!


    Fazit: Tolstoi hat es bereits im 3. Teil geschafft mir alle Männer unsympathisch zu machen.
    Ich bin mal gespannt ob das so weiter geht. ich habe etwas das Gefühl, dass er alle Figuren, außer Anna selber, eher unsympatisch, unfähig oder einfach überreizt(wie z.B. Dolly) darstellt, damit der Leser einzig zu Anna eine Beziehung aufbaut.


    Kapitel 21
    Hier habe ich jetzt irgendwie was nicht verstanden!
    Vielleicht kann mich ja jemand aufklären
    Dieser Serpuchowskoi will eine "carte blanche" laut meiner Übersetzung eine "Blankovollmacht" von Wronski. Ich habe es so verstanden, dass er Wronski finanziell versorgen will, sollte der aus der Armee austreten, aber warum. Wegen der Beziehung zu Anna?
    Oder habe ich hier etwas verkehrt verstanden.


    So, das soll es erstmal sein, für heute.


    LG
    Flor

    Einmal editiert, zuletzt von Flor ()

  • Hallo!


    Ich bin gerade mitten im 14.Kapitel.



    Ich stecke immer noch im 3. Teil. Für mich bisher der schwerste.
    Wie ja schon vorher geschrieben "Ljewin" und "Landleben" funktionieren bei mir nicht mehr, das geht mir so auf den Keks.. Aber das was ich beim querlesen gelesen habe gibt sicherlich schon einigen Diskussionsstoff. Ljewin wird nicht sympathischer.
    Vielleicht werde ich die ersten 6 Kapitel ja dieses Wochenende noch mal ordentlich lesen.


    Also bei mir ist das ganz anders. Ich fand es sehr interessant, wie Lewin versucht sich in das Leben der Bauern hineinzuversetzen und wie er sogar mit ihnen zusammen arbeitet, isst, usw. Und sympatischer wird er mir auch.
    Nun gut, ich weiß nicht, ob er sich wirklich für die Bauern interessiert, sondern nur für sein eigenes Wohlbefinden und auch die Unterhaltungen zwischen ihm und seinem Bruder sind etwas seltsam... - aber seine Meinung gegenüber gemeinnütziger Arbeit scheint sich ja zu ändern.



    Kapitel 13
    Nein, nein, nein, Alexei Alexandrowitsch. Ich mochte ihn ja schon die ganze Zeit nicht, aber hier hat er entgültig alle Chancen auf Sympathiepunkte verspielt. :grmpf:


    Also in Kapitel 13 und 14 hätte ich am liebsten die ganze Zeit nur laut aufgelacht! Wie lächerlich und feige er sich benimmt! Alle Möglichkeiten, wie er sich aus der Affäre ziehen kann sind ihm zu anstrengend oder gefährlich und folglich soll einfach alles so bleiben, wie es ist. Bzw. denkt er, dass mit der Zeit alles wieder so werden wird wie früher! :lachen:


    Die Höhe war ja dann sein Brief an Anna. Da ich gerade in der S-Bahn saß, konnte ich mich beim Lesen leider nicht vor Lachen ausschütten. Wie selbstgefällig er schreibt! :grmpf:


    Naja, ich lese dann mal weiter, ich bin nämlich gespannt auf Annas Reaktion. Besonders die Zeilen über ihren Sohn werden sie bestimmt treffen.


    Gruß, fairy

    [size=9px]&quot;I can believe anything, provided that it is quite incredible.&quot;<br />~&quot;The picture of Dorian Gray&quot;by Oscar Wilde~<br /><br />:leserin: <br />Henry Fielding - Tom Jones<br /><br />Tad Williams - The Dragonbone Chair<br /><br />Mark Twai

  • Hallo!


    So, nachdem ich gestern gelesen habe das Tolstoi sich in der Figur des Ljewin sozusagen selbst verewigt hat. Musste ich die quergelesenen Kapitel natürlich heute nochmal richtig lesen :zwinker:.


    Ich muss aber leider immer noch sagen, dass ich aus Ljewin nicht richtig schlau werde.


    Er weiß selber nicht so recht ob er die Bauern nun "liebt" oder nicht. Auf der einen Seite ist er so fortschrittlich und will Veränderungen, auf der anderen sträubt er sich aber gegen Schulen (die Bauern sollen lieber dumm bleiben?) und bessere medizinische Versorgung. Das Tolstoi Ärzten negativ gegenüber steht, haben wir ja schon gemerkt.
    Für mich eine sehr zerissene Person dieser Ljewin und somit wohl auch Tolstoi selber.
    Zum Einen will er sich mit den Bauern identifizieren, freut sich sogar das er mit dem alten Bauern, während des mähens, Freundschaft geschlossen hat, zum Anderen verurteilt er Wronski wegen seiner Herkunft.


    Na ja, Ljewin betont ja immer wieder, dass er selber nicht weiß was er will, sich nicht versteht, wie soll es dann uns erst gehen.


    Grüße
    Flor

  • Bin auch da! Habe gestern noch vor dem Einschlafen die ersten beiden Kapitel gelesen und finde sie nicht soooo schlimm wie ich erwartet hatte :zwinker: Und mir ist bislang auch Lewins Einstellung gegenüber dem Volk und den Bauern recht plausibel. Sein Bruder ist ein Theoretiker, ein Redner und Schreiber und idealisiert das Landleben und das einfache Volk - obwohl er mit ihm gar nicht wirklich zu tun hat. Aber Lewin arbeitet mit den Bauern zusammen, er kennt sie wie sie wirklich sind und romantisiert sie nicht. Er weiß dass es Menschen sind wie auch er selber mit guten und schlechten Eigenschaften.

    Literatur ist die Kunst, Außergewöhnliches an gewöhnlichen Menschen zu entdecken und darüber mit gewöhnlichen Worten Außergewöhnliches zu sagen<br /><br />Boris Leonidowitsch Pasternak

  • @ÜberdenWolke
    Beim zweiten Versuch fand ich es dann auch nicht mehr sooo schlimm :zwinker:. Ich glaube ich hatte einfach Ermüdungserscheinungen. Man muss sich schon sehr auf das Buch konzentrieren und das klappt halt nich immer.


    Grüße
    Flor

  • Flor: Ja stimmt, ist absolut keine Nebenbei-Lektüre...

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  • Kapitel 21
    Hier habe ich jetzt irgendwie was nicht verstanden!
    Vielleicht kann mich ja jemand aufklären
    Dieser Serpuchowskoi will eine "carte blanche" laut meiner Übersetzung eine "Blankovollmacht" von Wronski. Ich habe es so verstanden, dass er Wronski finanziell versorgen will, sollte der aus der Armee austreten, aber warum. Wegen der Beziehung zu Anna?
    Oder habe ich hier etwas verkehrt verstanden.


    Also, bei mir wird "carte blanche" einfach nur mit "freier Hand" übersetzt und ich habe es so verstanden, dass Wronski diesem Serpuchowskoi freie Hand lassen bzw. grünes Licht geben soll damit er alles regeln kann um ihn zu protegieren und den Weg ebnen kann, damit Wronski parteipolitisch tätig werden kann, sobald er das Militär verlassen hat.

  • Bis Kapitel 12 Teil 3


    Ich habe mir den 3. Teil wirklich schlimmer vorgestellt. Ganz interessant finde ich wie auch hier wieder die Brücke von Lewins Denken zu Kitty geschlagen wird. Er rechtfertigt sich vor seinem Bruder, weil ihm das Gemeinwohl nicht wichtig ist und er sich nur "sozial" engagiert, wenn er dabei auch ein persönliches Interesse bedient. Ähnlich wie ja auch die Einstellung von Kitty zum "Gutes-Tun" ist.


    Nett fand ich die Beschreibung von Dolly mit ihrer ganzen Kinderschar. Stiwa ist wirklich gelinde gesagt ein Vollidiot. Zum Glück hat Dolly fähige Leute, die ihr helfen.


    Kapitel 12 hat mich irgendwie völlig angeödet. Ich muss es wohl noch einmal lesen. Ich habe es gestern abend vor dem Einschlafen noch schnell gelesen und weiß gar nicht mehr worum es eigentlich ging...

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  • Also, bei mir wird "carte blanche" einfach nur mit "freier Hand" übersetzt und ich habe es so verstanden, dass Wronski diesem Serpuchowskoi freie Hand lassen bzw. grünes Licht geben soll damit er alles regeln kann um ihn zu protegieren und den Weg ebnen kann, damit Wronski parteipolitisch tätig werden kann, sobald er das Militär verlassen hat.


    Äh.....???
    Das habe ich ja wohl denn voll nicht kapiert. Aber wieso ist meine "Blankovollmacht" Deine "freie Hand"?
    Muss das Kapitel wohl noch mal lesen. Hoffentlich sind die anderen bald an der Stelle, vielleicht klärt sich das ja denn.


    LG
    Flor


    Edit:


    Struppi
    Ich habe das Kapitel jetzt noch mal gelesen. Und es jetzt auch so verstanden wie du.
    Wenn man an den beiden Stellen von "carte blanche" "freie Hand" einsetzt, ergibt das ganze auch einen Sinn.


    Ich habe nämlich die beiden Sätze so gelesen "Ich bitte dich nur um Blankovollmacht.
    "Gib mir Blankovollmacht und tritt aus dem Regiment aus, dann werde ich dich schon unvermerkt in das richtige Geleise bringen".


    Das hat aber keinen Sinn für mich ergeben, ergibt es ja auch nicht wirklich :rollen:. Und ich habe Sachen hinein interpretiert von denen gar nichts da steht.


    Danke struppi, für die Hilfe :winken:

    Einmal editiert, zuletzt von Flor ()

  • Bin jetzt bis Kapitel 15 gekommen und finde es auch furchtbar, wie sich Karenin verhält... Gut, er tut es aus reinem Selbstschutz. Und irgendwo ist es auch verständlich, dass er Anna leiden sehen will. Und es heißt ja auch ganz vorn im Buch "Mein ist die Rache - ich will vergelten". Wir fürchterlich dass er sie nicht freigeben will und dann auch noch annehmen kann, dass irgendwann Gras über die Sache wächst. Verständlich finde ich wiederum, dass er sich so in die Arbeit stürzt, das mache ich auch immer, wenn ich traurig bin...

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  • Danke struppi, für die Hilfe


    Gern geschehen, ich freu' mich, dass ich dir helfen konnte :winken:


    Ich persönlich fand den dritten Teil gar nicht so schlimm wie erwartet, auch den Teil in dem von Lewin und sein Leben auf dem Land erzählt wird. Allerdings hatte ich so meine Schwierigkeiten im hinteren Teil des Abschnitts, ich glaube, es waren Kapitel 27 und 28, absolut interessant ... gähn ...

  • Nicht dass ihr denkt, ich hätte die Leserunde vergessen oder die Lektüre aufgegeben:
    Morgen fahre ich für eine gute Woche in Urlaub und komme erst nächstes Wochenende zurück. Die Anna nehme ich natürlich mit, ebenso Papier und Kuli für eifrige Anmerkungen und Kommentare werden dann nach meiner Rückkehr geliefert.

    Wir sind irre, also lesen wir!


  • Nicht dass ihr denkt, ich hätte die Leserunde vergessen oder die Lektüre aufgegeben:
    Morgen fahre ich für eine gute Woche in Urlaub und komme erst nächstes Wochenende zurück. Die Anna nehme ich natürlich mit, ebenso Papier und Kuli für eifrige Anmerkungen und Kommentare werden dann nach meiner Rückkehr geliefert.


    Ich hab' mich schon gewundert, wo du bleibst :smile:
    Schönen Urlaub wünsch' ich dir :winken:

  • Ich komme gerade nur sehr langsam hinterher, bin wieder voll im Arbeitsstress. Bin jetzt bei Kapitel 18 im 3. Teil.


    Ich wunder mich immer wieder, mit welcher Ernsthaftigkeit die Damen (und auch Herren) der Gesellschaft diese privaten Themen verfolgen. Als gäbe es nichts wichtigeres. Andererseits haben ja vor allem die Frauen auch nicht wirklich viel besseres zu tun. Für alles und jedes gibt es Diener und Personal. Wie soll man sich also auch anders die Zeit vertreiben als mit diesen Problemchen - wer mit wem und wie und warum - die dann zu Dramen ausgebaut werden... hach ja

    Literatur ist die Kunst, Außergewöhnliches an gewöhnlichen Menschen zu entdecken und darüber mit gewöhnlichen Worten Außergewöhnliches zu sagen<br /><br />Boris Leonidowitsch Pasternak

  • [quote author=Flor]
    Das ihm seine Schulden beim "kleinen" Mann (der das Geld am nötigsten braucht) gar nicht interessieren.
    [/quote]


    Das einzige, das ich Wronski hoch anrechne ist, dass er Anna offensichtlich aufrichtig liebt. Seine Grundsätze sind echt zum Würgen, da heißt es, man dürfe einen Mann nicht betrügen, eine Frau aber schon. Nee, ich mag ihn nicht wirklich. Ich bin auch mit gewissen Vorurteilen an dieses Buch herangegangen, denn ich hatte schon oft davon gehört, dass Wronski Annas Untergang sein wird. Entsprechend habe ich immer gedacht, dass er es mit der Frau gar nicht ernst meint, aber jetzt, wo ich das Buch lese, weiß ich, dass er das tut.


    ***
    Aeria

  • Zitat

    Das einzige, das ich Wronski hoch anrechne ist, dass er Anna offensichtlich aufrichtig liebt.


    Ich finde nicht, dass es so aussieht als ob er sie wirklich liebt. Er denkt ja selbst im Stillen dass ihm der eigene Ehrgeiz eigentlich wichtiger ist und dass er hofft dass es eine andere Möglichkeit gibt, bzw. dass es gut wäre wenn Anna bei ihrem Mann bleiben könne. Es sieht ein bisschen aus, als wolle er sich aus der Affäre ziehen und als würde sie ihm lästig werden. Und sie merkt das ja auch sofort... Sie hofft ja als sie sich mit ihm noch einmal abends trifft, dass er etwas sagt, wodurch sie einfach mit ihm durchbrennen kann. Aber das tut er nicht. Obwohl er sagt, sie solle zu ihm kommen, merkt sie, dass er das nicht wirklich ernst meint und sagt, dass ihr kaum eine Wahl bleibt, als bei ihrem Mann zu bleiben. Arme Anna...

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  • Ich denke das Wronski sehr in Anna verliebt war, aber richtig lieben kann er gar nicht. Er ist ein Mensch der alles haben muss was er will, dann auch sehr leidenschaftlich sein kann, und wenn er es dann hat, flacht sein Interesse an den Dingen und dem zu Folge auch an Anna ab.