Anne Donovan - Einmal Buddha und zurück

Es gibt 10 Antworten in diesem Thema, welches 3.135 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von marilu.

  • Anne Donovan – Einmal Buddha und zurück


    Klappentext
    Witzig, liebenswert, kultverdächtig: Wie der Buddhismus nach Glasgow kam Die Erleuchtung geht manchmal seltsame Wege. Nie hätte sich Jimmy – ein einfacher Glasgower Handwerker – träumen lassen, dass er einmal den Buddhismus für sich entdecken würde. Aber so ist es. Er, der den derb-deftigen Genüssen des Lebens nie abweisend gegenüberstand, bricht plötzlich mit alten Gewohnheiten, besucht mit Eifer das lokale buddhistische Zentrum, meditiert, schwört sämtlichen Lastern ab - und bringt seine Freunde, vorallem aber seine Frau und seine Tochter damit völlig aus der Fassung.



    Meine Meinung
    Jimmy ist Maler und Lackierer, mit Frau und halbwüchsiger Tochter, und so wie man sich einen normalen Engländer eigentlich vorstellt: den weltlichen Genüssen nicht abgeneigt.

    Aus purer Neugier geht Jimmy in das buddhistische Zentrum in seiner Heimatstadt und ist begeistert.
    Er ist fasziniert von diesem Buddhismus und sucht Antworten auf seine Fragen. Nur tut er dies ohne seine Familie und seine Freunde von denen er sich mehr und mehr distanziert.


    Der Leser erlebt die Geschichte aus 3 Erzählperspektiven, Tochter, Mutter und Jimmy, welches die Geschichte recht authentisch macht.
    Leider suggeriert der Klappentext dass es ein sehr witziges und liebenswertes Buch ist, so dass ich mit falschen Erwartungen an die Geschichte herangegangen bin. Es ist inhaltlich ernster und voller als erwartet


    Daher 3ratten :marypipeshalbeprivatmaus:



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  • Ich habe mich in letzter Zeit auch ein bisschen mit dem Buddhismus beschäftigt (eher mit den Grundlagen ;) ) und dieses Buch hört sich ehrlich interessant an.



    [Leider suggeriert der Klappentext dass es ein sehr witziges und liebenswertes Buch ist, so dass ich mit falschen Erwartungen an die Geschichte herangegangen bin. Es ist inhaltlich ernster und voller als erwartet


    Das ist immer schade, wenn man von den Klappentexten ausgehend eigentlich eine ganz andere Geschichte erwartet hätte. Geht es denn darin auch um die Grundlagen des Buddhismus? Das könnte ich mir gut vorstellen weil er ja scheinbar das erste Mal mit dieser Religion in Kontakt kommt.
    Und magst du vielleicht noch andeuten was genau den Inhalt so ernst macht (musst ja nicht zu viel verraten...)?

    ♪♫♪<br /><br />Luci ♥<br /><br />&lt;a href=&quot;http://www.BuchSaiten.de&quot;&gt;Mein Bücherblog: BuchSaiten.de&lt;/a&gt;<br /><br />SLW 2010 - 4/10 noch 6 Bücher<br /><br />Das gute Gefühl, ein schönes Buch beendet zu haben ist irgendwie nicht vergleichbar ♥

  • Ich habe durch das Buch eher nichts über den Buddhismus gelernt.


    Einzig die Auseinandersetzungen der Familie untereinander machen das Buch inhaltlich ernst und interessant.


    Zum einen kann und will Jimmy sich seiner Familie nicht mitteilen, zum anderen interessiert sich seine Familie gar nicht für "seinen" Buddhismus.
    Jeder versucht auf seine Art mit der Situation umzugehen, das wird in dem Buch sehr anschaulich dargestellt. Da gibt es die hilflosen Versuche seiner Frau ihn "zurück"zu erobern, nachdem dies scheitert, geht sie ihre eigenen Wege und sucht Bestätigung für sich und ihre Person.


    Als Familienroman wirklich gut, aber eben nicht witzig und als kleine Info über den Buddhismus auch nicht geeignet.

  • Danke für die Antwort :winken:


    Also dann doch eher eine Familiengeschichte als eine "Buddhismusgeschichte" ;) Naja.. Amazon Wunschzettel können glaube ich unendlich lang sein oder??

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  • Deine Rezi hört sich zunächst tatsächlich so an, als handele es sich um ein Buch, das sich mit dem Buddhismus in der westlichen Welt auseinander setzt - tatsächlich scheint es sich aber eher darum zu drehen, wie eine Familie sich voneinander weg entwickelt und der Buddhismus als "Selbstverwirklichungsvehikel" benutzt wird. Das hat sowas von Guru und Sekte. Das ist schade, denn als Buddhistin weiß ich, dass ich, ohne mein Leben umzukrempeln oder meine Umwelt zu traktieren mit den Lehren Buddhas ein zufriedenes Leben führen kann.
    Trotzdem scheint das Buch interessant zu sein. Wurde der Wunschliste hinzu gefügt. :smile:


  • Deine Rezi hört sich zunächst tatsächlich so an, als handele es sich um ein Buch, das sich mit dem Buddhismus in der westlichen Welt auseinander setzt - [...]


    :redface: Eure Antworten haben mir gezeigt, dass ich zwei Punkte mehr berücksichtigen sollte:
    Nicht immer liegt in der Kürze die Würze
    Ich schreibe keine Rezi mehr wenn ich ein Buch vor fast 3 Wochen gelesen habe



    Mich würde aber eure Meinung zu dem Buch interessieren da ihr euch mit dem Thema Buddhismus auseinandersetzt, gerne stelle ich es leihweise zur Verfügung.

  • Ich glaube ich bin da (noch) nicht die richtige Anlaufstelle, habe noch nicht so viel über Buddhismus erfahren und einfach nur den Willen mich damit weiter auseinander zu setzen, aber dann komme ich irgendwann gern mal drauf zurück ;)


    Und mit der "Würze/Kürze" ;) kann ich dir nur recht geben :smile:

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  • Mich würde aber eure Meinung zu dem Buch interessieren da ihr euch mit dem Thema Buddhismus auseinandersetzt, gerne stelle ich es leihweise zur Verfügung.


    Das Angebot nehme ich gerne an. :smile:

  • Ich habe "Einmal Buddha und zurück" erst im Sommer gelesen. Sicher geht es auch um den Buddhismus, aber eigentlich geht es mehr darum, dass in einer Beziehung bzw. in einer Familie sich eine Person weiter entwickelt, von den anderen aber zuerst nicht ernst genommen wird. Die Entwicklungen der einzelnen Personen sind das Interessante bzw. wie sich ein Gruppengefüge verschiebt, wenn eine Person ausbricht.


    Mir gefielen ebenfalls die unterschiedlichen Erzählperspektiven sehr, ein realistisches Buch mit einem "heutigem" Thema. Ich mochte es!
    liebe Grüße
    Austen

    Lesen ist Schokolade für die Seele!

  • Ich habe Einmal Buddha und zurück beendet. Es hat mir sehr gut gefallen. Neugierig war ich darauf, wie ein bodenständiger Mensch wie Jimmy, der sich allenfalls über den nächsten Spieltag der Fußball-Liga Gedanken macht, mit dem Buddhismus, und dann auch noch mit dem tibetischen, zurecht kommt. Ich wurde nicht enttäuscht: die Geschichte (zumindest am Anfang) kommt witzig und locker daher. Die anfangs geschilderten Probleme kennt jeder, der schon einmal meditiert hat, und ich musste häufig schmunzeln. Allerdings kam mir Jimmys "Weg zur Erleuchtung" manchmal doch eher wie ein Egotrip vor. Am Ende hat er dann doch noch begriffen, dass sich Buddhismus nicht in Ritualen und Vorträgen erschöpft, sondern ganz praktisch gelebt werden muss.


    Die verschiedenen Erzählperspektiven haben mir gut gefallen, besonders gut hat Donovan den Ton der 12jährigen Anne Marie getroffen. Das Buch wird zunehmend ernster und auch da gelingt es der Autorin, den richtigen Ton zu treffen, nie kitschig oder klischeehaft, sondern immer menschlich und mit einem Augenzwinkern (manchmal allerdings mit einer Träne im Augenwinkel). Ein wirklich guter Familienroman - kein Buch über Buddhismus.


    Von mir gibt es dafür 4ratten

  • Ergänzend zu dem Roman:


    Originaltitel: Buddha Da

    Zitat


    "Einmal Buddha und zurück" ist der erste Roman von Anne Donovan, mit dem sie sofort großes Aufsehen erregte und begeisterte Kritiken erntete. Er erhielt den Preis für das beste Debüt des Jahres, wurde nominiert für den "Orange Prize" und den "Whitbread Award". Mit ihren Kurzgeschichten gewann sie 1997 die "Short Story Competition" von Macallan/Scotland on Sunday und 1999 den "Canongate Prize". Die Autorin lebt in Glasgow.
    Quelle: Random House-Verlagshomepage


    Meine Meinung:


    Anne Donovan ist ein schöner, mal lustiger, mal nachdenklich stimmender Familienroman gelungen. Er setzt sich nicht nur mit Glauben, Religion und ganzheitlichem Leben auseinander, sondern zeigt auch auf, welche Auswirkungen Veränderungen auf die eigene Umwelt haben. So sehr man sich auch gegen diese sträuben mag, so sollte man doch begreifen, dass sie auch Chancen bieten.


    Jimmys Hinwendung zum Buddhismus könnte auch als Platzhalter für andere Interessen verstanden werden. Dies gefällt mir sehr gut, denn einerseits erfährt man einiges über die Grundlagen des Buddhismus, fühlt sich aber auch nicht allzu bedrängt davon. Hier stimme ich Papyrus und Austen zu, wenn sie sagt, dass es sich um die Selbstverwirklichung der einzelnen Familienmitglieder handelt. Die fehlende Kommunikation innerhalb der Familie stellt ihnen allen ein Bein.


    Was mir außerdem gut gefiel, waren die wechselnden Erzählperspektiven zwischen Anne-Marie, Liz und Jimmy. Das macht den Roman noch lebendiger!


    Und besonders schön ist auch Anne-Maries Projekt. Sie nimmt zusammen mit ihrer Freundin Nisha an einem Musikwettbewerb einer Teeniemusiksendung teil. Sie komponieren ein Lied, singen gemeinsam und machen eine Demo-CD. Der Inhalt dieses Liedes hat hohen Symbolwert... Worin der liegt, möchte ich hier nicht verraten, um die Bedeutung nicht vorwegzunehmen, aber folgendes kann ich sagen:
    Für mich war es das perfekte (Fast-)Ende für diesen Roman!


    Fazit: Ein herzerwärmender Familienroman!


    4ratten

    Ich werde kein&nbsp;Geld hinterlassen. Ich werde keinen Aufwand und Luxus hinterlassen. Aber ich möchte ein engagiertes Leben hinterlassen.<br />(Martin Luther King)