Anna Gavalda - Zusammen ist man weniger allein

Es gibt 29 Antworten in diesem Thema, welches 7.131 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Saltanah.

  • Ach booki, ich schreibe, wenn ein paar mehr fertig sind. Momentan mag ich gar nix dazu sagen, sonst rege ich mich nur auf. Ich war echt enttäuscht vom Schluss. Ich fand das Buch - mit kleinen Ausnahmen- echt gut, ich hab sehr sehr gerne drin weitergelesen und dann so was.. so ein "blödes" Ende irgendwie. *grml*


    Nur will ich euch den Lesespaß nicht gänzlich nieder machen!


    Deshalb: Bis demnächst!
    Bella*

  • So ihr,


    ich bin nun durch mit dem Buch, im Großen und Ganzen hat es mir gut gefallen, nur muss ich bellastella in einer Sache recht geben: Der Schluss hat mir auch so gar nicht gefallen, das war dann wieder so klischeehaft. So und nun ein paar Spoiler ab Teil 5 :zwinker:


    Trotzdem hat mich das Buch gut unterhalten, nur halt das Ende hat mir nicht so zugesagt. Und die Charaktere habe ich in jedem Fall ins Herz geschlossen, eine sympathische Wg war das! :zwinker:

    smiley-channel.de_lesen020.gif:<br />Zeruya Shalev- Mann und Frau

  • Hallo,


    ich habe das Buch gestern beendet und mir hat es gut gefallen. Es wird nicht zu meinen Lieblingsbüchern gehören, aber ich fand es schön. Die Geschichte hat mir besonders gefallen, weil die Protagonisten so unterschiedlich waren, jeder seinen mehr oder weniger schweren Lebensweg in relativer EInsamkeit gegangen ist und auf einmal in dieser kleinen WG eines absolut Liebenswerten, verarmten Adeligen, wird auf einmal jeder ein wenig zum Retter des anderen. Ich finde das eine sehr schöne Idee.
    Philou war einfach nur ein Engel, Paulette ist mir absolut ans Herz gewachsen und ich kann sie und ihre Ängst so gut verstehen. Camille ist eine absolut einsame verlohrene Seele auf einem fernen Stern und findet den Weg nicht mehr zurück. Weil sie nicht will oder weil sie nicht kann. Franck ist ein Möchtegern-Macho, aber im Grunde seines Herzens möchte er einfach nur mal wahre Gefühle, hat Sehnsucht dannach, daß ihm endlich mal ein Mensch Vertraut und er leidet wie ein Hund mit seiner Omi, die für ihn eine Mutter war. Auch diese Gefühle will er nicht eingestehen. Er tut so, als wäre er genervt, aber er stirbt mit seiner Omi mit, hat aber Angst seine verletzliche Seite zu zeigen, denn verletzt und enttäsucht wurde er in seiner Kindheit immer wieder.
    Ich habe auch gegen den Schluß nichts einzuwenden. Von allem etwas: Friede, Freude, Eierkuchen gemischt mit Tränen.
    Ich finde nicht jedes Buch muß ein Drama sein. Ein bißchen Kitsch tut mir manchmal so gut für die Seele, denn unschöne Enden hat das wahre Leben genug.


    4ratten


    Tina


  • ich habe mich etwas verzettelt mit drei Leserunden zur selben Zeit


    So ähnlich geht es mir gerade auch :rollen:


    Immerhin bin ich jetzt am Anfang von Teil 3 angelangt.


    Ich bin immer wieder hin- und hergerissen. Manchmal nervt mich der Stil ziemlich, vor allem in den Kapiteln, die nur aus Dialogen bestehen, ohne dass man überhaupt erfährt, wer spricht und es sich auch aus dem Gesagten kaum ableiten kann.


    Dann wieder gibt es wunderschön beschriebene Szenen wie den Silvesterabend in der Restaurantküche.


    Was ich irgendwie nicht ganz verstanden habe: wieso will Franck ausziehen?!

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen





  • Letzte Nacht habe ich den 3. Teil gelesen.
    Positiv am Buch ist, dass es sich sehr schnell lesen lässt, so dass man ab und zu mal einen Teil einschieben kann. Am Stück kann ich es wegen seiner Schwächen ja nicht lesen.


    Der 3. Teil dümpelt lange so vor sich hin. Nichts besonderes, nichts ärgerliches. Gefehlt hat mir Philibert, der, so unglaubwürdig er auch ist, mir doch besser gefällt als Franck oder gar Camille. Diese tritt gegen Ende wieder zu Hochtouren an, als sie eine ameliewürdige Idee hat:

    Wir sind irre, also lesen wir!

  • Ich hab noch ca. 70 Seiten vor mir und irgendwie find ich das Buch nicht besonders. Die Schreibweise ist mir zu holprig. Manchmal komme ich bei den Dialogen durcheinander, wer jetzt was sagt. Philibert mag ich irgendwie, ich seh da immer einen Colin Firth vor mir und das ist durchaus positiv :D Camille mag ich wegen ihrer Malerei, Franck nervt mich. Paulette geht schon.


    Naja, ich werds fertig lesen, aber so toll ist es nicht. Außer es passiert jetzt noch was richtig tolles :zwinker:. Gegen Amélie kommt halt doch nichts an :breitgrins:

  • So, ich bin nun auch fertig.


    Die Geschichte selbst hat mir gut gefallen und ja, es hat etwas von "Amélie". Aber der Stil ging mir teilweise einfach nur tierisch auf die Nerven, diese ewigen Dialoge, ohne dass man weiß, wer gerade spricht, die Gedankensprünge und die viel zu zahlreichen Absätze, die das Buch so "zerhacken".


    Die vielen glücklichen Fügungen haben mich gar nicht so gestört, ich sehe das so wie Tina, es ist halt was fürs Herz ;)


    Rezi folgt in einem separaten Thread.

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen





  • Ich habe heute mal wieder einige Seiten gelesen und muss feststellen, dass es mich zur Zeit (Lesestand Teil 4, Kap. 12) weniger nervt als früher. Gut wird es dadurch zwar noch nicht, aber immerhin ist mit Paulettes Ankunft in der WG etwas frischer Wind in die Bude und das Buch gekommen. Die Geschichte des "Untermieters" ist zwar arg rührselig (gerettet durch die Lektüre von van Goghs Briefen, na ja) und dann die billige Pointe auf die Frage der fehlenden Füße bei seinem Portrait, und wenn ich ein bisschen überlege fallen mir garantiert noch eine Menge Stellen ein, an denen ich rumnörgeln könnte, aber trotzdem... etwas weniger schlecht.


    Allerdings befürchte ich ein sentimentales Ende an Paulettes Grab, neben dem sich Camille und Franck in die Arme fallen, während Philibert seine durch die Theatergruppe kennengelernte Liebste umarmt.
    Apropos Theater - gehe ich Recht in der Annahme, dass das von Philibert in Kap. 12 geschriebene Theaterstück von dem Leben in der WG handelt? (Nein, ich möchte keine Antwort auf die Frage; ich werde es bei Gelegenheit selbst lesen.)

    Wir sind irre, also lesen wir!

  • So, schließlich habe ich das Buch doch noch zu Ende gelesen, allerdings frage ich mich wirklich wieso. Doras Entscheidung, die Lektüre abzubrechen, war sehr klug.


    Dabei hatte die Geschichte durchaus Potential, das an einigen Stellen auch durchschimmerte. Aber die Durchführung :rollen: - stilistisch miserabel, voller ach-so-niedlicher Formulierungen, mit unglaubwürdigen, klischeehaften Figuren. Dabei wollte Gavalda mehr (nehme ich an), und ich glaube, dass gerade da der Hase im Pfeffer steckt. Hätte sie sich auf ein Märchen beschränkt, hätte mich das Buch zwar auch keine Jubelgesänge ausstoßen lassen, aber ich hätte es als Alternative zum grauen Alltag, als schönen Traum hinnehmen und vielleicht sogar genießen können. Nur wollte sie ein ernsthafte(re)s Buch schreiben, mit tragischen, vom Leben gebeutelten, wirklichkeitsgetreuen Figuren, die schließlich doch noch ihr Glück finden. Nur fehlt es dazu massiv an Glaubwürdigkeit, alles geht viel zu glatt - auch wenn Gavalda immer wieder versucht, Schwierigkeiten und Hindernisse mit einzubauen. Allerdings kann ich diese einfach nicht für voll nehmen.
    Z. B. ist Paulette ja dement, nur wird von den Problemen, die ein Leben mit einem dementen Familienmitglied mit sich bringt, kaum etwas deutlich. Wenn nur genügend Zuneigung vorhanden ist, so ist alles halb so wild - wenn man dem Buch glauben will. Aber die Wirklichkeit ist doch etwas anders. Wieso konnte sich Gavalda da nicht auf eine nur alte Frau beschränken, wieso musste sie zusätzlich auch noch dement sein? Vermutlich um das Ganze noch herzergreifender zu gestalten, und genau das bringt mich zum Kotzen.
    Und wieso musste Camille ein so hervorragendes Zeichentalent haben, Franck ein exzellenter Koch sein und Philibert über ein unbegrenztes Wissen verfügen? Wieso konnten sie nicht ganz normale, durchschnittliche Personen sein? Wie gesagt - in einem Märchen à la Hollywood hätte ich das eher hinnehmen können, aber gerade durch das stellenweise vorhandene "Mehr", durch die Stellen, an denen das Buch Potential zeigt, wurde ich immer wieder aus dem Traum gerissen und dann grausam enttäuscht, als das "Mehr" sich dann doch gleich wieder in ein "Weniger" verwandelte.


    Also - nicht Fisch, nicht Fleisch und so einfach misslungen.
    1ratten + :marypipeshalbeprivatmaus:

    Wir sind irre, also lesen wir!