"Das erste Mal und immer wieder" von Lisa Moos
Autobiografische Schilderung einer Prostituierten
Lisa Moos berichtet von ihrem Leben. Ihre Schilderungen über Gewalt, Missbrauch, Vergewaltigungen, S.e.x. mit Freiern und Beziehungen sind sehr direkt. Als Kind wird Lisa vergewaltigt, als Jugendliche nicht akzeptiert. Ohne Halt in der Familie und ohne Schulausbildung rutscht sie in die Prostitution. Der Champagnerkelch ist ihre erste Absteige, wo alles beginnt.
Nach den ersten 20 oder 30 Seiten hat man eigentlich schon das Schlimmste überstanden. Die Schilderungen der Vergewaltigungen sind sehr hart und es kann einen jeglicher Appetit vergehen. Das sie eine sehr vulgäre Schreibweise hat, hat mich eigentlich nicht gestört, weil es bei Vergewaltigungen, Gewalt und Prostitution nichts schön zu reden gibt und dadurch bekommt man einen relativ realistischen Einblick.
Bemängeln muss ich, dass der Aufbau ihrer Szenen am Anfang des Buches etwas undurchsichtig ist. Man hätte die Kapitel, die am Anfang ihrer Biografie stehen, vielleicht besser gliedern können.
Das eigentliche Thema des Buches - die Prostitution - steht nicht wirklich im Vordergrund. Ihre Affären, Beziehungen, Schwärmereien usw. sind viel mehr im Gespräch und das hat mich ziemlich enttäuscht, weil ich vom Buchtitel und einer Buchrezension etwas anderes erwartet habe.
Meiner Meinung nach flacht das Buch immer mehr ab und man kann sich schon im Voraus denken, was passieren wird. Manchmal gibt es Szenen, wo man doch ganz überrascht ist, aber die muss man quasi schon mit der Lupe suchen.
Ich zitiere mal einen Lehrer von mir, der anscheinend auch das Buch gelesen hat: "Das erste Mal ist noch recht interessant, aber das immer wieder nicht mehr."
Meiner Meinung nach, ist das Buch nur eine krampfhafte Versuchung von der Vergangenheit los zukommen.
Kaufen* bei
Amazon
Bücher.de
Buch24.de
* Werbe/Affiliate-Links