Sophokles - Antigone

Es gibt 14 Antworten in diesem Thema, welches 5.573 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Kirsten.

  • Titel: Antigone
    Autor: Sophokles


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    Inhalt: (Amazon)
    Nach dem Tod der Oidipus-Söhne Eteokles und Polyneikes hat Kreon in Theben die Macht an sich gebracht und als erste Maßnahme ein Bestattungsverbot gegen Polyneikes erlassen. Diesem Verbot steht das Gebot gegenüber, tote Angehörige zu bestatten. Antigones Beharren auf der religiösen Pflicht, ihren erschlagenen Bruder zu beerdigen, löst mit seinem Absolutheitsanspruch die tragische Entwicklung aus, die mit Antigones Tod endet. Erst am Ende erkennt Kreon sein falsches Verhalten.


    Meine Meinung:
    Hmmm...schwierig zu diesem kleinen kurzen Stück etwas zu sagen. Irgendwie für mich eigentlich zu wenig um konkret zu werden... Ich fand die Figuren allesammt selbssüchtig, keiner hat auf den anderen gehört oder gar auf ihn Rücksicht genommen, eine Lösung des Konflikts war gar nicht möglich. Ja Sophokles hat ein Stück geschrieben das zurecht die Zeiten überdauert hat. Seltsam Modern erscheint einem die Geschichte und ist auch heute noch Aktueller als man glauben könnte. Und ist es nicht gerade das was einen Klassikler ausmacht?
    Letztendlich mag es jeder sehen wie er will.

  • eine Lösung des Konflikts war gar nicht möglich.


    Das war ja mal in der Grundbedeutung von "Tragödie" bzw. "tragisch" mit enthalten: die Unausweichlichkeit der Katastrophe. Heute ist ja schon jeder Autounfall tragisch, nur weil ein Kind überfahren wird. Das ist zwar äusserst traurig und für die Betroffenen entsetzlich, aber "tragisch" ist das nicht ...

    Wo nehme ich nur all die Zeit her, so viel nicht zu lesen. (Karl Kraus)

  • Ich mochte Antigone sehr gerne, allerdings ist mir die Version von Anouilh

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    um einiges lieber. Sehr zu empfehlen, auch im direkten Vergleich zur Version Sophokles'. :smile:

    Seit die Mathematiker über die Relativitätstheorie hergefallen sind, verstehe ich sie selbst nicht mehr.<br />~ A. Einstein<br /><br />Man umgebe mich mit Luxus; auf das Notwendige kann ich verzichten. <br />~ Oscar Wilde

  • Nemo
    Diese Antigone Version erwähnt unsre Deutschlehrerin auch immer wieder :breitgrins: Sie meinte das wir aufjedenfall zumindest einzelne Passagen zum Vergleich lesen werden, leider reicht uns die Zeit nicht für mehr. Aber vielleicht komme ich mal dazu es mir Privat durchzulesen.

  • @Holden: Tu es auf jeden Fall! Die Version ist absolut genial. :klatschen: Unser Deutschlehrer hat sie keines Wortes gewürdigt, aber weil Passagen davon in unserem (teuren, aber ungenutzten) Deutschbuch waren und ich die so klasse fand, hab ich es mir dann so gekauft. Kann man wie die Sophokles-Version an einem Vormittag (1-2 Stunden) durchlesen. :smile:

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    Klappentext:
    „Antigone verletzt das Recht des Staates, Kreon das der Familie. Die Antinomie zweier gleichberechtiger Prinzipien macht das Wesen der Tragödie aus.“ G. W. F. Hegel


    Meine Meinung:
    Die beiden Brüder von Antigone töten sich gegenseitig im Streit. Einer von ihnen wurde zuvor schon aus der Stadt verbannt und soll deshalb auch kein anständiges Begräbnis bekommen. Doch Antigone, die beide Brüder gleichermaßen liebt, kann das nicht akzeptieren und widersetzt sich dem Befehl Kreons. Auch auf die Gefahr hin, dass sie selbst zum Tode verurteilt wird.
    Wegen der alten Sprache war es teilweise etwas schwierig zu lesen. Die Handlung ansich hat mir jedoch sehr gut gefallen. Nur weiß ich bis heute nicht, warum ich mir das Buch in Griechisch / Deutsch gekauft habe – ich kann doch gar kein Griechisch :breitgrins: .


    Ich gebe diesem Buch:
    3ratten

    ~~ Was wäre die Welt nur ohne Bücher? ~~


    :lesen: Berühre mich. Nicht. - Laura Kneidl

    :lesen: Hexenblut - Neil White

    :lesen: Sofies Welt - Jostein Gaarder

  • :lachen:


    Ich werde in naher Zukunft Antigone von Anouilh lesen und mit Sophokles vergleichen (das wird meine mündliche Note für ein Seminar in dem ich bin) mal sehen. Die Aufführung des Stückes dieses Jahr im Pfalzbau in Ludwigshafen hat mir nicht so gut gefallen.

  • Oh, dann kannst du ja mal berichten, ob dir die Version besser gefallen hat, gelle? :zwinker:

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  • Ein spannendes Drama, was mir vom Inhalt wirklich sehr gut gefällt. Ich muss mal schauen, ob es eine Theateraufführung davon gibt, denn hätte ich große Lust zu. Die Sprache ist aber nicht immer ganz einfach, bzw. stecken in den verschiedenen Götternamen etc so viele Andeutungen, die man erstmal verstehen muss. Doch auch ohne alle Andeutungen zu verstehen, konnte ich dem Inhalt folgen, aber ich denke, dass es noch mehr Spaß macht, wenn man auch alles versteht. Dabei würde ich jetzt auch nicht sagen, dass es mich gestört hat, nicht alles zu verstehen. Denn da steckt so viel Zeitgeschichtliches drin, dass ich das total faszinierend finde. "Antigone" ist für mich ein Drama, mit dem man sich sicherlich öfter beschäftigen kann und es immer spannend bleibt. Deswegen vollkommen zurecht ein Klassiker!

  • :lachen:


    Ich werde in naher Zukunft Antigone von Anouilh lesen und mit Sophokles vergleichen (das wird meine mündliche Note für ein Seminar in dem ich bin) mal sehen. Die Aufführung des Stückes dieses Jahr im Pfalzbau in Ludwigshafen hat mir nicht so gut gefallen.

    Haha, wenn ich mir das Jahr, in dem du das gepostet hast, so ansehe, glaube ich, wir waren zur gleichen Spielzeit in dieser Aufführung! ^^ Mir hat es aber auch nicht so gut gefallen ...


    Warum ich aber eigentlich auf den Thread klickte, ist dass ich letztes Jahr das Buch Home Fire von Kamila Shamsie laß (auf Deutsch: Hausbrand) und es wirklich grandios fand. Und die Handlung & Charakter-Konstellationen & Motivation in Shamsies Roman sind an Antigone angelehnt. In dem Zusammenhang habe ich mich dann auch noch eingehender mit Antigone befasst & ich kann es nur empfehlen, die beiden Texte parallel zu lesen, Verbindungen aufzudecken undsofort :)

    :lesewetter:

  • Warum ich aber eigentlich auf den Thread klickte, ist dass ich letztes Jahr das Buch Home Fire von Kamila Shamsie laß (auf Deutsch: Hausbrand) und es wirklich grandios fand.

    Das fand ich auch. Den Zusammenhang habe ich nicht gesehen, aber jetzt habe ich mir Antigone notiert. Danke für den Tipp.

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.

  • Hört sich zuerst nach, einer sehr männlichen Geschichte an.


    Der Herrscher verbietet, das etwaige Konkurrenten oder Feinde bestattet werden, was daraufhin über die Handlung zum Tode der Antigone führt. Die, die sich der Feinde Schicksals annehmen wollte.

    Was hältst du davon?

    Du sagst es handele sich um ein Klassiker, also (deiner Bedeutung nach so nehme ich an) ein stilistisch 'zeitloses' Werk.

    Warum hast du dir gerade dieses Werk ausgesucht.

    Und findest du nicht das, dass große Philosophen und Denktum im starken Widerspalt zum männlichen Ethos und Phallus der Mythen und undefiniert groben Mannesbild der Griechen steht.

    Man kommt zwangsweise auf diesen Gedanken, wenn man versucht die Moral deiner Geschichte zu verstehen.

    Was ist deiner Meinung hierzu?


    Danke

    Mit freundlichen Grüßen
    KA

  • Vor den Werken der Antike habe ich immer Respekt, deshalb war ich fast überrascht, wie gut mir das Stück gefallen hat. Ich fand die Gewissenskonflikte der Charaktere gut dargestellt, auch die unterschiedlichen Reaktionen der Menschen aus dem Volk und wie sie sich im Lauf der Handlung ändern. Die Charaktere sind im Gegensatz zu den Ereignissen fast zeitlos. Ich würde das Stück gerne sehen, gerade weil ich die Charaktere so spannend finde. Sie nur zu lesen, hat mir nicht ganz gereicht.

    4ratten

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.