Heide Solveig Göttner - Der Herr der Dunkelheit (Die Insel der Stürme 2)

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    Inhalt


    Das Schicksal der Welt liegt in der Hand einer jungen Frau. Amra, Heldin des Romans »Die Priesterin der Türme«, setzt den Kampf gegen die Mächte fort, die die Insel der Stürme in den Abgrund reißen wollen. Auf der Flucht vor den kriegerischen Nraurn sind Amra, Gorun und Lillia im Norden der Insel gestrandet. Dort geraten sie in einen Hinterhalt, und der düstere Gott bringt Lillia in seine Gewalt. Als er sie auf das Schiff der Toten verschleppt, scheint alles verloren. Doch Gorun setzt sein Leben aufs Spiel, um Lillia aus den Klauen des Herrn der Dunkelheit zu befreien ...



    Meine Meinung


    Auf den ersten Blick hat mich neben dem wieder sehr tollem Cover das vielseitige Glossar begeistert. Neben der Aufzeichnung von Personen, Begriffen und Orten gibt es dort z.B. auch Götter, Sterne und Die Chöre der Geschichte.


    Zu Beginn der Geschichte werden die Differenzen zwischen dem Norden und dem Süden noch einmal aufgezeigt. Ein guter Einstieg, so wird dem Gedächtnis auf die Sprünge geholfen und man hat ein größeres Verständnis für die Missverständnisse und Unterschiede.
    Durch gelungen verteilte Rückblicke lernt man Amra, Gorun und Jemren immer besser kennen und baut eine noch größere Bindung zu ihnen auf. Es ist wie bei einer "realen" Bekanntschaft, beim 1. Treffen weiß man ja auch nicht alles über diese Person - die Hintergründe und Vorlieben erfährt man nach und nach, so wie sich auch die Beziehung von Fremden über Bekannten bis hin zu Freunden entwickeln kann...


    Die Seiten flogen bei mir nur so dahin, die Zeit verging wie im Flug. Und die Beschreibung der äußeren Umstände konnte ich förmlich riechen und schmecken. Es gab jede Menge unterschiedliche interessante Szenen: überraschende, unheimliche, atmosphärisch dichte, tragische, mutige, ergreifende, hoffnungsvolle, gruselige, emotionale, ...
    Dazu hatte ich auch oft klare Bilder vor Augen, perfektes Kopf-Kino.


    Die Geschichte zieht auch immer größere Kreise. Ging es in Band 1 noch um einzelne Personen, so geht es hier auch um ihre Völker. Wie diese sich entscheiden, ob sie aufeinander zugehen können oder nicht.
    Ich habe auch wieder den Eindruck, dass nichts ohne Grund "einfach so" passiert. Das gefällt mir gut, ebenso die Unterschiede zwischen den einzelnen Nraurn-Völkern und die fehlende Schwarz-Weiß-Malerei. Niemand wird wegen seiner Rasse in eine bestimmte Richtung gedrängt, das hängt allein von seiner Persönlichkeit und den getroffenen Entscheidungen ab.


    Am Ende gab es einen Cliffhanger, und ich schwanke da immer noch zwischen hoffen und bangen. Momentan ist die Hoffnung größer, aber das kann sich auch schnell wieder ändern.
    Dieses Wohlfühlbuch habe ich trotzdem einfach nur genossen, ich bin voll in der Geschichte aufgegangen - schade war nur, dass es so schnell vorbei war.


    5ratten

  • Auf Der Herr der Dunkelheit, das zweite Buch der Insel-der-Stürme -Trilogie hatte ich sehnsüchtig und mit viel Vorfreude gewartet und habe mich entsprechend auf das Lesen gefreut. Und wie erwartet hat mich die Geschichte gleich wieder in ihren Bann gezogen. Das vertraute Gefühl, beim Wiedersehen mit den Personen und die wunderschöne Sprache waren einfach toll. Die Sprache lässt einen alles förmlich selbst miterleben. Sei es die Hitze in der Schlucht, der Salzsturm und das tobende Meer oder Gefühle der Personen, wie Müdigkeit, Anspannung, Wut, Angst, Zweifel, um nur einige zu nennen.


    Waren einem die Hauptpersonen und die Hintergründe im ersten Buch noch sehr rätselhaft , so lernt man sie in diesem Teil nach und nach besser kennen und verstehen. Dieses Kennenlernen erfolgt durch gleichmäßig verteilte Rückblicke oder auch Erzählungen der Figuren über Begebenheiten ihres Lebens. So wie die Protagonisten nach und nach mehr über die anderen erfahren und verstehen, so lernen auch wir sie nach und nach kennen. Und das finde ich ganz toll gelöst, denn so wissen wir als Leser nicht mehr, als die Personen im Buch voneinander.


    Nach und nach erkennen sie dadurch, dass nicht alles so ist, wie man es von Anfang an kennt, sondern es auch andere Wahrheiten gibt und das persönliche Weltbild in Bewegung geraten kann Und es ist einfach toll zu beobachten, wie aus Misstrauen eine Annäherung und Verbundenheit, Freundschaft, entsteht.


    Und diese Verbundenheit ist auch nötig im Kampf um das weitere Leben auf der Insel. Und dort gibt es nicht einfach nur Gut und Böse, sondern auch immer etwas dazwischen und die Magie, die im ersten Teil durch das Mädchen Lillia in Bewegung gebracht wurde, zieht immer größere Kreise und tippt dabei den ein oder anderen an. Und da ist es jetzt eine große Aufgabe für alle, ein Annäherung der einzelnen Völker/Feinde zu erreichen, ohne die ein gemeinsames Leben auf der Insel unmöglich erscheint. Doch wird das gelingen? Wessen „Wahrheit“ wird am Ende bestehen? Auf die Beantwortung dieser Fragen werde ich jetzt wiederum sehnsüchtig warten, bis das dritte Buch 2008 erscheint.


    5ratten

  • Meine Meinung:


    Heide Solveig Göttner ist es auch mit dem zweiten Teil der Trilogie „Die Insel der Stürme“ wieder gelungen, mich in den Bann dieser fantasievollen Welt zu ziehen.


    Geschickt hilft die Autorin insbesondere zu Beginn des Romans dem Gedächtnis ihrer Leser auf die Sprünge, indem sie unaufdringlich nochmals an die Geschehnisse im ersten Band erinnert. Dies geschieht sehr subtil und stört den Lesefluss daher auch nicht. Vielmehr empfand ich es als hilfreich, manche Dinge aus dem ersten Band wieder in Erinnerung gerufen zu bekommen (auch wenn es noch gar nicht lange her ist, dass ich ihn gelesen habe).


    Schon von der ersten Seite des Buches an war ich wieder gefesselt von der Geschichte um Lillia und ihre Begleiter. Sofort spürte ich wieder die Wohlfühl-Atmosphäre, die mir schon die Lektüre des ersten Bandes zu einem Genuss machte. Ich freute mich sehr, den liebgewonnenen Protagonisten wieder begegnen zu dürfen. Auch in diesem Band war mein persönlicher Favorit wieder der nachdenkliche und sanftmütige Jemren, den ein so schlimmes Schicksal ereilt, das er mit Fassung trägt. Interessant ist es, wie er seine Haltung seiner Heimat, dem Norden sowie auch dem vormals als feindlich betrachteten Süden gegenüber langsam verändert und immer offener wird. Auch Gorun macht eine sehr interessante Entwicklung durch und so wuchs auch er mir immer mehr ans Herz. Amra hat mich wie immer sehr fasziniert und ich bewundere ihre Willensstärke und ihren Mut. Die Laîren von Caláxi muss in diesem Band viel leiden, so dass ich oftmals nicht umhin konnte, um sie und mit ihr zu zittern. Im Laufe der Handlung erfährt der Leser nebenbei auch immer mehr über die Hauptfiguren und deren Vergangenheit, lernt sie kennen und ihre Einstellungen und Handlungsmotive verstehen.


    Der zweite Band der Saga ist in zwei Teile aufgeteilt, die wiederum in einzelne Kapitel unterteilt sind. Im Gegensatz zum ersten Band, in dem die Perspektive insgesamt nur drei Mal wechselte, erlebt man hier jedes einzelne Kapitel aus der Sicht einer anderen Figur. Auf diese Weise erlebt der Leser, wie sich Jemren und Gorun langsam einander annähern, bis schließlich sogar eine Freundschaft zwischen den beiden so grundverschiedenen Männern entsteht. Auch die Beziehungen zwischen den anderen Charakteren verändern und intensivieren sich, was durch den häufigen Perspektivwechsel sehr gut zu verfolgen ist.


    Anders als im ersten Band konnte der Leser hier auch einen Handlungsstrang aus der Perspektive von Nesyn, Feldherr der Nraurn-Königin Kajlyn-Gua, verfolgen. Somit bekommt man auch eine Einsicht in die Denkweisen und Beweggründe des feindlichen Nraurn-Volkes. Auch Nesyn ist eine sehr interessante Figur und man kann erahnen, dass auch in ihm ein guter Kern steckt, dass er im Glauben ist, seine Handlungen wären zum Besten seines Volkes.


    Gleichzeitig erhält man auch einen tieferen Einblick in die Geschichte der Insel und es werden Teile von Lillias Geheimnis gelüftet. Ich möchte nochmals die so gut durchdachte und geheimnisvolle Welt loben, welche die Autorin hier erschaffen hat. Ich bin schon sehr gespannt darauf, wie sich ihr Schicksal und das ihrer liebenswerten (und auch der weniger liebenswerten) Bewohner noch entwickeln wird.


    Die Sprache gefällt mir wieder sehr gut, sie wirkt sehr elegant und bringt dem Leser die Umgebung auf eine bildhafte, anschauliche Weise näher, ohne jedoch sperrig zu wirken. Die Schlachtszenen waren so eindringlich geschildert, dass ich nicht umhin konnte, mit den Charakteren zu leiden und zu zittern. Positiv möchte ich auch hervorheben, dass die Autorin auf allzu brutale und blutige Schilderungen verzichtet. Vielmehr hebt sie immer wieder die Sinnlosigkeit und das Leid des Krieges und der damit verbundenen Verluste hervor. Dies hat mir sehr gut gefallen und lässt mich auf ein versöhnliches Ende der Trilogie hoffen.


    Auch das Cover ist wieder einmal eine Augenweide und ist perfekt auf den Buchinhalt abgestimmt. Das Glossar sowie die Karte hinten im Buch kamen beim Lesen oft zum Einsatz und waren äußerst hilfreich.


    Alles in allem hat mir der zweite Band dieser wunderbaren Trilogie mindestens genauso gut gefallen wie der erste und ich verbrachte viele schöne Lesestunden damit. Ich kann es kaum erwarten, mit dem dritten Band zu beginnen und fiebere schon jetzt dem Finale entgegen.
    Er liegt zwar schon auf meinem SUB, aber ich möchte noch ein wenig mit dem Lesen warten, damit ich noch länger etwas davon habe. :smile:


    Von mir gibt es für dieses Fantasy-Highlight wieder einmal


    5ratten

    :lesen: Joe Navarro - Menschen lesen