Ian Samson - Bücher auf Rädern

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    Amazonbeschreibung: Israel Armstrong, motivierter Jungbibliothekar, Dufflecoat-Träger und Vegetarier, macht sich auf den Weg in die nordirische Provinz, um dort seine erste Stelle anzutreten. Doch anstatt in der erwarteten schmucken Kleinbibliothek findet er sich in einem alten Bücherbus auf den Straßen Antrims wieder. Die Landschaft ist durchaus pittoresk, bevölkert von Hühnern, Schafen und sturen Ureinwohnern. Doch was fehlt, sind 15.000 Bücher. Welcher ausdauernde Leser konnte sich unbemerkt diesen üppigen Bestand an Lektüre sichern? Und wo gibt es hier einen trinkbaren Cappuccino und eine anständige Zeitung? Mit dem Mut der Verzweiflung begibt sich Israel auf die Suche nach Antworten. Schräg, komisch und herzerwärmend irisch das erste Abenteuer eines zufälligen, aber einzigartigen Nachwuchsdetektivs.



    Meine Meinung: Israel Armstrong ist ein wehleidiger Mensch, der zu viele Bücher gelesen hat und darum mit Ansprüchen an die Welt und an seine zukünftigen Abenteuer herumläuft, die nie erfüllt werden können. Und dann das: Er, das potentielle Genie, soll in Irland eine Fahrbücherrei fahren! Fahrbücherreien, das ist für Bibliotheken das, was für den Profisport das Mumeln ist. Es ist unzumutbar und darum will er auch nichts wie weg, nur, dass er kein Geld mehr für den Rückweg nach London hat und ohnehin eine weitere Fährfart lieber vermeiden würde. Also nimmt er das Angebot an, Bibliothekar zu bleiben, für ein paar Wochen, bis ein neuer gefunden ist und dafür ein Flugticket nach Hause zu erhalten. Als er dann jedoch die Bücher abholen will, sind diese nicht mehr da. 1500 Bücher - verschwunden! Und warum um alles in der Welt soll er jetzt Schuld daran sein und sie wieder beschaffen?


    Dieser Roman hat alles, was man sich von einer netten Lektüre nebenbei erwarten kann: Kulturschocks der größeren Art, einen herrlich skurrilen Protagonisten und (beinahe) noch skurrilere Gestalten, die ihn in den Wahnsinn treiben. Man leidet mit und vor allem lacht oder schmunzelt man die ganze Zeit. Einziges Manko ist, dass ich am Ende das Gefühl hatte, dass dem Autor die Puste ausgegangen ist, denn das kam mir dann doch irgendwie zu abrupt.
    Ich wünsche allen viel Spaß beim Lesen. :smile:


    4ratten :marypipeshalbeprivatmaus:


    EDIT: Betreff angepasst. LG, Saltanah

    Seit die Mathematiker über die Relativitätstheorie hergefallen sind, verstehe ich sie selbst nicht mehr.<br />~ A. Einstein<br /><br />Man umgebe mich mit Luxus; auf das Notwendige kann ich verzichten. <br />~ Oscar Wilde

    Einmal editiert, zuletzt von Saltanah ()

  • So unterschiedlich kann man Bücher bewerten :zwinker: . Ich habe das Buch letztes Jahr gelesen und während der Lektüre folgendes geschrieben:

    Zitat von https://literaturschock.de/literaturforum/forum/index.php?thread/4.msg117108#msg117108

    Ian Sansom: The Mobile Library - The Case of the Missing Books
    Die ersten 30 Seiten waren gut, dann ließ es rapide nach. Es versuchte, witzig zu sein, war dabei aber nur peinlich. Wieviel Humor kann man aus mit Hühnerscheiße verdreckter Kleidung rausholen? Einmal erwähnt, kann sie vielleicht noch ein Lächeln hervorrufen, aber als Hauptthema über 30 Seiten hinweg wird das eher langweilig.
    Wenn sich das nicht bald ändert, wird das Buch wohl auf immer angefangen in meinem SUB stehen bleiben.


    Zwar habe ich es zu Ende gelesen, aber besser wurde es nicht. Ich wollte es nur vom SUB wegbekommen, und da ich keine Bücher wegschmeißen kann, musste ich es zu eben beenden. Insgesamt habe ich es im Monatsthread mit einem -, also zwei Ratten bewertet. Schade um eine schöne Idee, aber in der Durchführung ließ es leider sehr zu wünschen übrig. Langweile, plumper Witz, unglaubwürdige Figuren und belanglose Handlung sind meine bleibenden Eindrücke des Buches.

    Wir sind irre, also lesen wir!

  • Was die unglaubwürdigen Figuren angeht, muss ich dir zustimmen, aber das hat mich nicht unbedingt gestört, das es ja auch nicht wirklich 'realistisch' sein soll, schätze ich mal. Ansonsten: Ich denke, bei mir hatte das Buch gerade einfach Glück gehabt, weil ich sowas in dem Moment gebraucht hab. Es hat hervorragend in mein damaliges Lesebedürfnis gepasst.
    Ein Hoch auf unterschiedliche Meinungen von Büchern, die das rezensieren interessant machen! :breitgrins:

    Seit die Mathematiker über die Relativitätstheorie hergefallen sind, verstehe ich sie selbst nicht mehr.<br />~ A. Einstein<br /><br />Man umgebe mich mit Luxus; auf das Notwendige kann ich verzichten. <br />~ Oscar Wilde

  • Ich habe mir mit diesem Buch neulich ein vergnügliches Wochenende bereitet. Es ist nicht so dass man das Buch unbedingt gelesen haben muss, andererseits habe ich meine Zeit auch nicht damit vertan, denn ich habe mich amüsiert und gelacht beim Lesen.


    Israel Armstrong, „Londons engagiertester Nachwuchsbibliothekar“, wie er auf dem Buchcover genannt wird, ist mir irgendwie ans Herz gewachsen. Dieser so linkische und ungeschickte Mann hat mir manchmal fast leid getan in seinen Versuchen, mit der skurrilen Bevölkerung in dem nordirischen Provinznest, wohin es ihn verschlägt, zurecht zu kommen. Und sooft er dabei auch den kürzeren ziehen muss – am Ende hat er sein Ziel doch erreicht.


    Ich kann Saltanahs Einwände dem Buch gegenüber verstehen. Gelegentlich habe auch ich geseufzt, wenn der Hühnerdreck oder die zu enge Kampfhose, die Israel trägt, mal wieder auf’s Tapet kam. Dagegen hat es mir Spaß gemacht, die unterschiedlichen Dorfbewohner und ihre sehr eigenwilligen Charaktere kennen zu lernen. Offensichtlich war ich am letzten Wochenende einfach in der richtigen Laune für das Buch. Und ich bin auch schon auf den Folgeband gespannt.


    Von mir bekommt das Buch 3ratten


    Gruß, Auelie

  • Ich kann den kritischen Stimmen hier nicht so recht folgen:


    "Bücher auf Rädern" ist ein gelunges Erstlingswerk für all jene, die einen Faible für skurill-verschrobene Menschen wie Situationen haben. Kurzweil ist garantiert, Attacken auf das Zwerchfell bleiben nicht aus, da der Autor diverse Szenarien entwickelt, die atemberaubende Situationskomik enthalten.


    Ian Sansom steht in der Tradition von Autoren wie Tom Sharpe und ich kann nur hoffen, dass der Piper Verlag auch den 2. Band jener Abenteuer in der irischen Provinz "Mr Dixon Disappears" möglichst bald veröffentlicht.


    Der Roman ist - sofern man sich auch mal "leichte Literatur" gönnen möchte - der Tipp für eine amüsante Sommerlektüre !

  • Im Wesentlich schließe ich mich Saltanah an - auch mir war der Humor zu platt und irgendwann hatte ich das Bedürfnis, das Buch bei der nächsten Erwähnung von Hühnern bzw. Hühnerdreck in die Ecke zu feuern. Sansom bedient sich diverser running gags, die allerdings bei der zweiten Wiederholung schon langweilig sind. Die wenigen besseren Szenen, die aus dem Aufeinandertreffen des selbstzufriedenen Stadtmenschen mit den kauzigen Dörflern entstehen, fallen dann kaum noch ins Gewicht. Die Idee mag ich nach wie vor, allerdings verliert sich die Umsetzung in Langeweile und Belanglosigkeit (ganz zu schweigen davon, dass ich den "Kriminalfall" deutlich vor Israel gelöst habe - aber es kam mir ja nicht auf die Spannung an). Zwischendurch blitzen immer wieder atmosphärisch gelungene Passagen auf, aber, ihr habt es erraten: sie gehen unter im Mittelmaß. Falls ich eine Empfehlung für Freunde skurriler Figuren und Situationen aussprechen sollte, würde mir Sansom wahrscheinlich erst sehr spät einfallen.


    2ratten


    Viele Grüße
    Breña

    "Natürlich kann man sein ohne zu lesen, ohne Bücher, aber ich nicht, ich nicht." J. L. Borges

  • Mein Beitrag in "Was lest ihr gerade?" brachte diese Reaktion hervor,



    Ich fand das absolut furchtbar.... klischeehaft.... :kotz: und ich hab noch den Nachfolger auf dem SUB. Vielleicht kannst Du dem ja was abgewinnen.


    worauf ich dann erst mal nach diesem Thread suchte und noch mehrmals bestätigt fand, was ich selbst, inzwischen auf Seite 80 angekommen, im Großen und Ganzen von diesem Buch halte.


    Die ständig überstrapazierten Gags nerven nur und machen dann kürzere Passagen, die einem mit dem Buch zu versöhnen suchen, schnell wieder wett.
    Der Plot las sich sehr ansprechend und ich erwartete eine witzige, vielleicht leicht überdrehte Darstellung der Bewohner des ländlichen Irlands mit teils auch kuriosen Begebenheiten, aber was der Autor da serviert ist so gezwungen dauerlustig (?), dass man Zahnschmerzen davon bekommen könnte.


    Wenn ich jedoch an so manche Comedy-Show denke, bin ich vielleicht auch nur die falsche Zielgruppe. So ähnlich erging es mir in der letzten Zeit schon mit mehreren Büchern, die gerade jüngere Leser positiv beurteilten.

  • Die ist eins der Bücher, die ich abgebrochen habe.


    Auf meinem Klappentext steht: Nordwest Zeitung: "Durchgeknallter Lesespaß mit schrulligem Muttersöhnchen, das unfreiwillig zum Ermittler mutiert und sich haarsträubende, höchst vergnügliche Wortduelle liefert."


    Zum Inhalt brauche ich nichts mehr schreiben. Allerdings habe ich bis zur Seite 75 die vergnüglichen Wortduelle vermisst.
    Bis hierher gab es bisher nur einen schlecht gelaunten Bibliothekar und ein schmutziges Irland und grässliche Dialoge. "Arrr", "Jepp", "Gut" sind dabei die Wörter, die am häufigsten vorkommen.
    Für die Nordwest Zeitung mögen das ja "vergnügliche Wortduelle" sein, ich fand sie langweilig.

  • Die Lektüre ist bei mir schon eine Weile her - 8 Jahre um genau zu sein - ich habe es damals während meines Irlandsaufenthalts gelesen. Soweit ich mich erinnere fand ich das Buch ok, nicht so spannend, dass es mich gereizt hätte unbedingt die Folgebände zu lesen, aber ich habe mich zumindest amüsiert. Ich habe es damals aber auch auf Englisch gelesen und meine Sprachkenntnisse waren damals bestimmt nicht die besten, da ist mir das ein oder andere sicher entgangen. Scheint aber nicht tragisch gewesen zu sein :breitgrins: