Javier Sierra - Das geheime Abendmahl

Es gibt 4 Antworten in diesem Thema, welches 3.396 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von tina.

  • Kaufen* bei

    Amazon
    Bücher.de
    Buch24.de

    * Werbe/Affiliate-Links


    „Das geheime Abendmahl“ handelt von der Entstehung des Gemäldes „Das letzte Abendmahl“ von Leonardo da Vinci. Durch anonyme Briefe eines sich selbst als der „Schwarzseher“ bezeichnenden Informanten auf die Gefahr der Ketzerei aufmerksam geworden schickt die Inquisition Augustin Leyre nach Mailand um Genaueres herauszufinden. Im Kloster Santa Maria delle Grazie, in dessen Refektorium Leonardos Bild entsteht, trifft der Ermittler auf viele Rätsel und auch Leichen bleiben nicht aus.


    Die Optik des Buches ist zunächst sehr ansprechend, das Cover gefällt mir sehr gut mit seinen erhabenen Buchstaben und in der Innenseite gibt es eine Abbildung des letzten Abendmahls, netterweise mit den Namen der Personen beschriftet. Leider ist das Buch relativ kurz, zwar 360 Seiten, aber mit recht großer Schrift, also kein umfassender Historienschmöker sondern ein knackig kurzer historischer Krimi. Mit dem Thema des Abendmahls und seiner geheimen Bedeutung schwimmt Javier Sierra genau auf der Kirchenthrillerwelle mit, auch wenn es hier keine tollen Helden gibt und der Ermittler Augustin Leyre eher normal ist. Leider ist er aber eher platt gezeichnet und verfügt nach der Beschreibung durch den Autor weder über ein Privatleben, noch über Freunde oder Gefühle, die es sich lohnen würde zu erwähnen. Dafür ist er für einen Inquisitor von erstaunlicher Naivität, man merkt, dass er meist über Dokumenten brütet und nicht mit Menschen zusammenkommt. Interessanter las sich da schon die Darstellung von Leonardo da Vinci und seinen Schülern, aber alles in allem gab es keine Figur für die man als Leser besondere Gefühle entwickeln konnte und die Lösung des Krimis war nicht wirklich logisch schlüssig.
    Zunächst war ich von der historischen Authentizität beeindruckt, aber ein Absatz ließ mich doch etwas zweifeln. Lag Pappe 149x wirklich einfach so als Abfall in einem Atelier herum? Wenn nicht (wie ich vermute) muss ich auch andere historische Details in Zweifel ziehen…


    „Das geheime Abendmahl“ ist meiner Meinung nach einfach ein ziemlich typischer Vertreter der Kirche - Kunst - Katharer - Schiene, nicht besonders empfehlenswert, aber auch nicht langweilig.


    3ratten :marypipeshalbeprivatmaus:

  • Mailand, 1495. Im Kloster Santa Maria delle Grazie malt Leonardo da Vinci an einem Wandgemälde, das das letzte Abendmahl darstellen soll.


    In Rom erhält Pater Augustin Leyre, Mitglied des Dominikanerordens und der geheimen vatikanischen Informationsorganisation "Bethania", von einem anonymen Informanten, der als "Schwarzseher" bekannt ist, einige Hinweise, dass Leonardo etwas Teuflisches im Schilde führt - und ein merkwürdiges lateinisches Rätsel.


    Leyre begibt sich nach Mailand, um das Gemälde vor Ort in Augenschein zu nehmen und sich als Gast des Klosters unauffällig auf die Suche nach des Rätsels Lösung zu machen.


    Wenig später kommt es zu einigen merkwürdigen Todesfällen, darunter Mönche aus dem Kloster und ein Pilger, der vor einem anderen Gemälde Leonardos in einer Mailänder Kirche von einem Unbekannten erstochen wird. Gibt es einen Zusammenhang mit Leyres geheimer Mission? Und was hat es zu bedeuten, dass auf Leonardos Abendmahl die übliche christliche Symbolik fast völlig fehlt?


    Ich hatte einen Vatikan-/Kirchenthriller vom Dan-Brown-Zuschnitt erwartet, doch das Buch war angenehm anders. Wenig hanebüchene Actionszenen, dafür viel Rätselraten, Symboldeuterei und versteckte Geheimbotschaften.


    Das Buch ist straff erzählt, und während wir die meisten Geschehnisse durch die Augen von Augustin Leyre erleben, sind immer wieder Kapitel aus dem Blickwinkel eines anderen Beteiligten eingestreut, so dass der Leser den Gesamtüberblick hat und schon weit vor Leyre selbst die Lösung weiß oder zumindest vermuten kann. Einerseits tut das der Spannung keinen Abbruch, weil man wissen möchte, ob und wie Leyre am Ende draufkommen wird, andererseits wirkt die Auflösung vielleicht dadurch dann doch ein wenig schnell abgehandelt.


    Sehr schön fand ich, dass zumindest in der Bertelsmann-Club-Ausgabe das Abendmahl-Gemälde auf dem Vorsatzblatt zu sehen ist und im Text an einigen Stellen die erwähnten Bilder abgedruckt sind.


    3ratten + :marypipeshalbeprivatmaus:

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen





  • Kaufen* bei

    Amazon
    Bücher.de
    Buch24.de

    * Werbe/Affiliate-Links


    Klappentext:
    Unter Verdacht: Leonardo da Vinci.
    Ein Ketzer? Verschlüsselte Botschaften im »Letzten Abendmahl«?
    Mailand, 1497. Trauer am Hof des Herzogs Ludovico Sforza – die blutjunge Herzogin Beatrice ist unerklärlicherweise an den Folgen einer Frühgeburt gestorben. In Rom erfährt der dominikanische Inquisitor Augustin Leyre als einer der Ersten davon. Das unchristliche Treiben des Herzogpaares missfällt ihm schon länger. Kurz darauf lässt ihm ein anonymer Absender eine ungeheuerliche Information zukommen: Leonardo da Vinci, erklärter Günstling der Herzogs, soll in seinem neuesten Gemälde »Das letzte Abendmahl« ketzerische Botschaften verstecken. Zudem häufen sich mysteriöse Todesfälle um das Kloster Santa Maria delle Grazie, in dem Leonardo an seinem Fresko malt. Unverzüglich bricht Leyre nach Mailand auf, um Licht in die dubiose Angelegenheit zu bringen. Kann er die geheimen Botschaften des Gemäldes entschlüsseln und Leonardo tatsächlich der Ketzerei überführen?


    Ich habe das Buch schon vor ein par Tagen begonnen zu lesen und mir macht es viel Spaß. Auch wenn einige Rezensenten dieses Buch als langweilig bezeichnen. Das empfinde ich bisher nicht so. Ich habe jetzt ungefähr bis zur hälfte des Buches gelesen und fühle mich gut unterhalten und genau das ist es ja auch. Unterhaltung. Will ich historisch fundierte Themen lesen, dann muss ich mir ein Sachbuch zur Hand nehmen. Ich finde es sehr schön, dass in dem Buch eine sehr schöne Abbildung des letzten Abendmahles von da Vinci ist und man sich immer wieder dieses Gemälde anschauen kann. Ich habe dieses Bild schön des öfteren gesehen, es mir aber noch niemals so genau angesehen, wie ich es nun tue, auf Grund der Beschreibungen. Ich gehöre so wie so zu der Fraktion, die Da Vinci für einen außergewöhnlichen, ja sogar etwas mysteriösen Menschen halten. Was das Ende anbelangt, was ja ebenfalls viele bemängeln, so muss ich abwarten, bis ich dort angelangt bin und werde dann meinen Senf dazu geben. Auf alle Fälle gefällt mir dieses Buch.

  • Ich habe das Buch beendet und muss leider sagen, dass sich gegen Ende leider die Spannung verlor. Zuviel wurde immer wieder wiederholt und es begann etwas langatmig zu werden. Ich denke, dass man aus dem Beginn des Buches und der Idee an sich viel mehr hätte herausholen können, aber es war wohl auch nicht im sinne des Autor hier einen historischen Thriller zu kreieren. Trotzdem habe ich nicht bereut dieses Buch gelesen zu haben, denn es hat Spaß gemacht, während des Lesens immer wieder neue Details auf dem Gemälde von Da Vinci zu entdecken, welche beim ersten flüchtigen Betrachten gar nicht ins Auge gefallen wären.

  • [size=13pt]Javier Sierra - Das geheime Abendmahl[/size]

    Kaufen* bei

    Amazon
    Bücher.de
    Buch24.de

    * Werbe/Affiliate-Links


    OT: La cena secreta
    OA: 2004
    384 Seiten
    ISBN: 978-3442365005


    Inhalt:
    Mailand im Jahr 1497. Trauer herrscht am Hof des Herzogs Ludovico Sforza, denn die junge Herzogin Beatrice ist an den Folgen einer Frühgeburt gestorben. Kurz darauf spielt ein anonymer Absender dem Vatikan eine ungeheuerliche Nachricht zu: Lenoardo da Vinci, Günstling des Herzogs, soll in seinem neuen Gemälde »Das letzte Abendmahl « ketzerische Botschaften verstecken! Zudem häufen sich mysteriöse Todesfälle um das Kloster Santa Maria delle Grazie, in dem Leonardo sein Fresko malt. Unverzüglich bricht der dominikanische Inqusitor Augustin Leyre nach Mailand auf, um Licht in die Angelegenheit zu bringen. Wird er den größten Künstler der Renaissance der Ketzerei überführen?


    Eigene Meinung:
    Dieses Buch handelt, wie der Titel schon sagt, von dem Gemälde Leonardo da Vincis „Das letzte Abendmahl“. Die Geschichte beginnt spannend, aber im letzten Drittel verliert sie leider an Spannung. Zu oft werden immer wieder Beobachtungen und Vermutungen wiederholt und der Roman beginnt dadurch etwas langatmig zu werden. Nichts desto trotz fand ich das Buch nicht schlecht. Hält man sich vor Augen, dass es sich hier lediglich um einen Roman handelt und nicht um eine wissenschaftliche Arbeit, so macht es Spaß immer wieder beim Lesen des Buches einen genaueren Blick auf dieses berühmte Gemälde zu werfen und Dinge zu entdecken, die beim ersten flüchtigen Betrachten gar nicht ins Auge fielen. Da Vinci war schon immer eine sehr mystische Person, die viele Spekulationen heraufbeschwor und natürlich der perfekte Protagonist einer solchen Geschichte darstellt. So war dieses Buch dann doch, bis auf den letzten Teil kurzweilig zu lesen und machte wieder einmal klar, dass jeglicher Glaube auf den Ansichten einzelner Menschen beruht und niemals als die absolute Wahrheit gelten kann. Wer von kann schon sagen, wie es damals wirklich war. Sollte nämlich eben die These ins Wanken geraten, dass die Kirche nicht auf Jesus und Petrus gebaut ist, so würde dies nicht nur ein Weltbild ins Wanken bringen, sondern ein Machtgefüge auseinander reißen, welches weltweiten Einfluss nehmen würde. Die eigentlichen Verräter sind vielmehr diejenigen, welche wirklich einen sehr humanitären Lebenswandel führen, der vielmehr den Lehren Jesu gerecht werden würde, als jener der katholischen Kirche mit all ihren grausamen Institutionen, welche auch nicht vor Mord zurückschrecken. Genau darum geht es hier nämlich auch. Dass der Glaube in den Hintergrund tritt und die Macht die vorherrschende Stellung einnimmt und das in sehr gefährlicher und gar nicht „christlicher“ Art und Weise.


    3ratten