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„Das geheime Abendmahl“ handelt von der Entstehung des Gemäldes „Das letzte Abendmahl“ von Leonardo da Vinci. Durch anonyme Briefe eines sich selbst als der „Schwarzseher“ bezeichnenden Informanten auf die Gefahr der Ketzerei aufmerksam geworden schickt die Inquisition Augustin Leyre nach Mailand um Genaueres herauszufinden. Im Kloster Santa Maria delle Grazie, in dessen Refektorium Leonardos Bild entsteht, trifft der Ermittler auf viele Rätsel und auch Leichen bleiben nicht aus.
Die Optik des Buches ist zunächst sehr ansprechend, das Cover gefällt mir sehr gut mit seinen erhabenen Buchstaben und in der Innenseite gibt es eine Abbildung des letzten Abendmahls, netterweise mit den Namen der Personen beschriftet. Leider ist das Buch relativ kurz, zwar 360 Seiten, aber mit recht großer Schrift, also kein umfassender Historienschmöker sondern ein knackig kurzer historischer Krimi. Mit dem Thema des Abendmahls und seiner geheimen Bedeutung schwimmt Javier Sierra genau auf der Kirchenthrillerwelle mit, auch wenn es hier keine tollen Helden gibt und der Ermittler Augustin Leyre eher normal ist. Leider ist er aber eher platt gezeichnet und verfügt nach der Beschreibung durch den Autor weder über ein Privatleben, noch über Freunde oder Gefühle, die es sich lohnen würde zu erwähnen. Dafür ist er für einen Inquisitor von erstaunlicher Naivität, man merkt, dass er meist über Dokumenten brütet und nicht mit Menschen zusammenkommt. Interessanter las sich da schon die Darstellung von Leonardo da Vinci und seinen Schülern, aber alles in allem gab es keine Figur für die man als Leser besondere Gefühle entwickeln konnte und die Lösung des Krimis war nicht wirklich logisch schlüssig.
Zunächst war ich von der historischen Authentizität beeindruckt, aber ein Absatz ließ mich doch etwas zweifeln. Lag Pappe 149x wirklich einfach so als Abfall in einem Atelier herum? Wenn nicht (wie ich vermute) muss ich auch andere historische Details in Zweifel ziehen…
„Das geheime Abendmahl“ ist meiner Meinung nach einfach ein ziemlich typischer Vertreter der Kirche - Kunst - Katharer - Schiene, nicht besonders empfehlenswert, aber auch nicht langweilig.