Autor: Patricia Cornwell
Titel: Wer war Jack the Ripper? Portrait eines Killers
Allgemein:
Broschiert: 477 Seiten
Verlag: Goldmann; Auflage: 1 (März 2005), 9.95 €
Inhalt:
London, Herbst 1988. Im Stadtteil Whitechepal werden 5 Prostituierte auf bestialische Weise ermordet. Der Mörder nennt sich selbst Jack the Ripper und schreibt immer wieder Briefe an die Polizei. Ob alle von ihm stammen ist bis heute nicht geklärt ebenso blieb seine Identität im verborgenen und noch heute Rätseln viele Kriminologen und Hobbydetektive um die Identität des Mörders. Auch Patricia Cornwall Autorin zahlreicher Romane um ihre Figur Kay Scarpetta hat recherchiert und ist zum Ergebnis gekommen Jack the Ripper sei niemand anderes als der Englische Maler Walter Sickert.
Meine Meinung:
Nun ja ... ich bin geteilter Meinung ... Anfang gibt sich die Autorin sehr viel Mühe Details und Fakten der Rippermorde aufzuzählen und Argumente dafür zu finden das der Maler Walter Sickert die Morde begangen haben könnte. Ihre Argumente klingen recht logisch und nachvollziehbar. Schon jetzt lassen sie aber keinen Spielraum für eigene Schlüsse. Sie vergleicht ihre Theorien praktisch nicht mit anderen.
Je länger man liest... Vorallem gegen Ende verwickelt sich die Autorin in abstruße Theorien die mit den Ripper Morden nur noch wenig zu tun haben. Möglich das der Ripper nach seinen Taten in London noch weiter gemordet hat aber die schreibt so als ob diese Morde, auf die sie sich bezieht, bewiesener Maßen von ihm begangen wurden, auch wenn dies nicht der Fall ist. Irgendwann im Verlauf des Buches verliert sie ihre Objektivität und tut so als ob Sickert ohne wenn und aber Jack the Ripper wahr obwohl auch dieses Buch nur eine weitere Theorie ist.
Der Stil liest sich flüssig weg aber man merkt schon das hier eine Autorin am Werk ist die sich mit dem Ton eines Sachbuches schwer tut. Ihre vielen Wiederholungen die das Buch insgesammt etwas strecken beweisen dies noch zusätzlich. (Ich hatte zeitweise das Gefühl das sie gar nicht mehr wusste das dies oder jenes schon erwähnt wurde)
Meiner Meinung nach ist dieses Buch nur auf Sensation ausgelegt und nicht auf eine vernünftige Sicht des Falles.
Was mir auch sehr unangenehm aufgestoßen ist war der Abdruck der Bilder der vom Ripper ermordeten Frauen. Da praktisch alle von ihnen noch nie fotographiert wurden bestehen diese Bilder aus Fotographien der Leichen. Dieses zur schau stellen empfinde ich als geschmacklos und respektlos, ich finde das hätte man sich sparen können.
Alles in allem würde ich empfehlen zu diesem Thema ein anderes Buch lesen.
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