Aldous Huxley - Schöne neue Welt

Es gibt 14 Antworten in diesem Thema, welches 5.356 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Gytha.

  • Hallo!


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    Inhalt:

    Die schöne neue Welt, die Huxley hier beschreibt, ist die Welt einer konsequent verwirklichten Wohlstandsgesellschaft »im Jahre 632 nach Ford«, einer Wohlstandsgesellschaft, in der alle Menschen am Luxus teilhaben, in der Unruhe, Elend und Krankheit überwunden, in der aber auch Freiheit, Religion, Kunst und Humanität auf der Strecke geblieben sind. Eine totale Herrschaft garantiert ein genormtes Glück. In dieser vollkommen »formierten« Gesellschaft erscheint jede Art von Individualismus als »asozial«, wird als »Wilder« betrachtet, wer - wie einer der rebellischen Außenseiter dieses Romans - für sich fordert: »Ich brauche keine Bequemlichkeit. Ich will Gott, ich will Poesie, ich will wirkliche Gefahren und Freiheit und Tugend. Ich will Sünde!«


    Teilnehmer:


    Gytha
    Bella
    Aeria
    Saper3Aude
    chil
    tina
    mobi
    Üzrün


    Eine kurze Bitte: Damit das ein bisschen angenehmer zu lesen ist, postet erst, wenn ihr angefangen habt. Die Beiträge "Buch liegt bereit, ich fange heute Abend an" ziehen das ganze immer so sehr in die Länge.


    Interessant für Leserunden-Neulinge ist sicherlich die Leserunden-FAQ. Dort findet ihr auch Informationen z.B. zu Spoilern etc.


    Viel Spaß!

    [size=9px]&quot;I can believe anything, provided that it is quite incredible.&quot;<br />~&quot;The picture of Dorian Gray&quot;by Oscar Wilde~<br /><br />:leserin: <br />Henry Fielding - Tom Jones<br /><br />Tad Williams - The Dragonbone Chair<br /><br />Mark Twai

  • Hmm da hab ich doch schon gestern die ganze Zeit darauf gewartet, dass mal jemand den Anfang macht :D Aber mach ich halt mal, vielleicht finden sich dann auch noch die anderen Leser ;)


    Ich bin zurzeit auf Seite 110, 6. Kapitel


    Ich find den Schreibstil sehr angenehm und war schon nach dem Vorwort total gefesselt. Sehr schön finde ich auch die Einführung, die die ganze Herstellung der verschiedenen Kasten zeigt, natürlich allem voran das neu entwickelte Bokanowski-Verfahren. Schon sehr beängstigend, wenn man bedenkt, dass Klonen heute ja schon durchgeführt wird und die Wissenschaft vor nichts halt macht, und dieses Buch wurde 1931 geschrieben. Danach auch der ganze Heranreifungsprozess, mit diesen unterschwelligen Mantras,

    welche die Menschen ihr ganzes Leben begleiten wird. Oder auch ihre Ausbildung; die Kinder welche Stromstöse bekommen wenn sie Bücher und Blumen sehen, damit sie sie ein ganzes Leben lang hassen.


    Der Charakter des Sigmund Marx erscheint mir, neben seinem Freund (Namen gerade nicht präsent), der einzig normale bis jetzt oder individuelle, der aus den ganzen Konformisten heraussticht. Deshalb ist auch seine Beziehung mit Lenina umso interessanter und auch komisch.

    Sie kann nur mit Fernseher und Soma leben, während er genau vor dem versucht zu fliehen. Auch die Angst sich zu binden und ständig nur kurze Affären zu haben, was hier eher ein Laster ist, ist dort ein Heiligtum. Ich bin schon sehr gespannt, was jetzt auf den nächsten Seiten des Buches geschehen wird, da ich doch so eine Vorahnung habe.


    PS: Ich lese übrigens die deutsche Ausgabe in welchem die Location auf Berlin verlagert wurde und auch die Namen geändert wurden. Ein paar sind ja doch eher recht einfach gerade herauszulesen, wen sie darstellen, aber werde mich dann wohl nach dem kompletten Lesen mal noch bisschen informieren um die einzelnen Charaktere, welche mir noch nicht ganz klar sind, wen sie darstellen sollen, zu verstehen.

    Einmal editiert, zuletzt von Saper3Aude ()

  • Ich habe vorhin mit dem Buch angefangen und - liegt es an den nur 4 Stunden Schlaf heute? - verstehe nur Bahnhof :zwinker: . Denke mal, das gibt sich nach ein paar Seiten wieder, es ist nur schwierig, um 7 Uhr morgens etwas übers Klonen zu lesen.


    Das Vorwort habe ich nicht gelesen, bin keine große Vor- und Nachwort-Leserin. Vielleicht hole ich das später nach.


    @Saper3Aude
    Meine Ausgabe ist wie deine, die Handlung spielt in Berlin. Finde ich aber nicht schlimm.


    Über das Buch weiß ich nur wenig, meines hat nicht einmal einen aussagekräftigen Klappentext, ich lasse mich also was die Story angeht überraschen. Allerdings muss ich die ganze Zeit an den Film "Demolition Man" denken :breitgrins: .


    ***
    Aeria

  • Ich wollte ja eigentlich nicht auf meinen eigenen Beitrag antworten, aber da hier niemand zu schreiben scheint, tue ich es.
    Liest überhaupt noch jemand?


    Bin mit dem Buch bereits gestern morgen fertig geworden. Es hat mir nur mäßig gefallen, vermutlich wegen der Welt, die dort beschrieben wird. Ich habe Huxley mit Orwell verglichen und mir ist dabei klar geworden, dass ich lieber in einer "1984"-Welt leben würde als in der von Aldous Huxley. Klingt verrückt, oder? Bei Orwell wird, z. B. die Liebe nicht gern gesehen, sie ist sogar verboten, aber wenigstens wissen die Menschen dort noch, was das ist. In der "Schönen neuen Welt" kennen die Menschen dieses Gefühl nicht mehr. Es ist weggenormt worden. *brrr* Alle sind ständig vollgedröhnt, haben für jede Situation Schlafschulweisheiten parat und jeder treibt es mit jedem. Ein gräßliches Normalsein in meinen Augen.


    Mit den Figuren bin ich nicht gut klar gekommen, meistens waren die für mich Namen auf dem Papier und mehr nicht. Nur Michel hat mir ein wenig Leid getan, der Ärmste. Aber auch der wurde mir irgendwann zu fanatisch.


    ***
    Aeria

  • Hallo zusammen!


    Tut mir leid dass ich erst jetzt zu euch komme, mein letztes Leserundenbuch hat mich dann doch leider etwas laenger in Anspruch genommen. Habe aber gestern mit Brave New World angefangen und bin bis Seite 34 gekommen. Bis jetzt gefaellt es mir sehr gut, klar bleiben die Vergleich mit 1984 nicht aus, vor allem weil ich das erst vor kurzem gelesen habe. Ich finde aber beide Zukunftsvisionen sind in sich stimmig und gut dargestellt, insofern macht das nichts aus.


    Ich war ziemlich geschockt, wie man auf jeder Seite neue Grausamkeiten und wahnwitzige Methoden praesentiert bekommt. Finde es aber sehr spannend...


    Aeria: Ich wuerde weder in der 1984-Welt noch in dieser hier leben wollen :zwinker:


    Ich lese uebrigens die englische Version von Vintage und habe auch nicht das Vorwort gelesen (bzw. die drei Vorwoerter, Einleitungen etc.) weil mir dann 35 Seiten Vorwort bei dem sowieso recht kurzen Buch zu bloed waren.


    Also bis dann, nochmal sorry dass ich so spaet angefangen habe und ein paar von euch ja schon recht weit/fertig sind, bloedes Timing...
    Viele Gruesse, Andrea

  • Hallo!


    Also ich hab das Buch gestern fertig gelesen und ich bin begeistert... Ich frag mich nur grad, wo die andern alle geblieben sind??


    Mensch es gibt soviel zu schreiben, aber grad jetzt faellt es mir natuerlich nicht ein :rollen:. Aber ich spoiler besser mal, will den anderen ja nicht den Spass verderben.



    Insgesamt finde ich, dass es ein tolles Buch ist. Vor allem weil es spannend geschrieben ist und eine sehr einfallsreich gestaltete Welt zeigt. Es regt sehr zum Nachdenken an ohne dass dies das Lesevergnuegen stoeren wuerde, klasse!


    Euch noch viel Spass beim Lesen, ich werde weiter hier reinschauen!
    Ciao Andrea

  • Zitat


    Ich frag mich nur grad, wo die andern alle geblieben sind??


    Das frage ich mich auch. Ich kam leider nicht mehr gross zum lesen, bin deshalb noch nicht ganz fertig aber kurz vor dem Ende. Ich bin für 3 Tage weg und habe mein Buch zuhause liegen gelassen, komme erst Freitag Abend wieder nachhause und dementsprechend erst dann wieder zum lesen, leider. Werde danach mein abschliessendes Feedback geben. Doch bis jetzt gefällt mir das Buch super, Orwell habe ich leider immer noch nicht gelesen, obwohl ich es schon seit längerem vorhabe, aber zuerst sind noch 3 andere Bücher dran.


    Zitat


    Vor allem weil es spannend geschrieben ist und eine sehr einfallsreich gestaltete Welt zeigt. Es regt sehr zum Nachdenken an ohne dass dies das Lesevergnuegen stoeren wuerde, klasse!


    Da hast du recht, kann dir nur zustimmen :)

    Einmal editiert, zuletzt von Saper3Aude ()


  • Ja, die Szene hat mir auch gefallen. Mustafa erscheint fast unkonditioniert, er erkennt die Zusammenhänge, das ist mal was anderes. Er hat im Buch die gleiche Rolle wie O'Brien in "1984" - er erklärt dem Leser, was los ist und warum es los ist.
    Ich habe ihn fast ein wenig bemitleidet, weil er sich für die Macht entschieden hatte. Er hätte auf der "anderen Seite" soviel bewegen können! Ich stelle mir all diese Freidenker auf den Inseln vor und bin ehrlich froh, dass es Andersdenkende gibt. Wäre echt schlimm, wenn in dieser schönen neuen Welt wirklich alles nur Friede-Freude-Eierkuchen wäre.


    Der Schluß hat mir ebenfalls nicht so ganz gepaßt.



    ***
    Aeria

  • So, nach einwöchiger gezwungener Leseabstinenz, hab ich heute morgen noch schnell die letzten Seiten fertig gelesen und muss sagen, das Buch hat mir sehr gefallen.



    Ich muss sagen, die Szene fand ich mitunter wohl auch eine der besten. Ich hab mir selbst auch überlegt wo ich lieber leben würde, bevor ich diese Alternative kannte, die ich während des Lesens vermisst habe. Weil am Anfang habe ich mir diese Wildenreservate eben genau so vorgestellt, wie sie eben z.b. auch in Fahrenheit 451 vorkommen, mit intelektuellen Aussteigern. Hätte ich die Wahl aber nur zwischen dem Reservat und der schönen neuen Welt gehabt, hätte ich mich wohl doch für das Reservat entschieden, auch wenn ich auch dort ein Aussenseiter gewesen wäre.


    Zitat


    Ich habe ihn fast ein wenig bemitleidet, weil er sich für die Macht entschieden hatte. Er hätte auf der "anderen Seite" soviel bewegen können! Ich stelle mir all diese Freidenker auf den Inseln vor und bin ehrlich froh, dass es Andersdenkende gibt.


    Kann dir nur zustimmen, obwohl man bei Sigmund ja auch schön sieht, wie er plötzlich, nachdem er mit dem Wilden zurückkehrt, den Ruhm und die Gesellschaft, die er vorher so verabscheut hat, zu lieben lernt. Beim "WAR" verhält es sich ja ähnlich, nur dass Sigmund am Schluss doch noch den guten Weg wählt.


    Insgesamt muss ich sagen, dass ich mir das Buch anders vorgestellt habe, aber ich wusste ausser dem Klappentext vorher auch noch nichts davon. Dennoch ist diese Art einer Dystopie sehr interessant, ist sie doch ein bisschen anders als die Dystopien die ich bis jetzt kennen gelernt habe.


    Jetzt fällt mir grad nichts mehr ein, obwohl es noch so viel darüber zu erzählen gäbe, aber vielleicht meldet sich per Zufall ja noch ein weiteres Leserunden Mitglied und wir können noch ein bisschen darüber reden, weil das Buch wirklich eines der besten ist die ich bis jetzt gelesen habe.

  • Also mit Sigmund konnte ich nicht viel anfangen. Erst war er mir sympathisch, weil er so anders war, aber nach dem Besuch im Reservat zeigte sich, dass er seinen Mitmenschen doch sehr ähnelt. Hätte er sonst so auf den Ruhm reagiert?


    Mir persönlich haben die anderen Bücher dieses Genres, die ich gelesen habe, besser gefallen, ob nun "1984", "Fahrenheit 451" oder auch "Der Report der Magd" ( :herz: ). Über "Schöne neue Welt" wußte ich vor dem Lesen so gut wie gar nichts und bin vielleicht mit falschen Erwartungen an das Buch herangegangen. Trotzdem ist es natürlich ein Roman, den man gelesen haben muss, wie ich finde.


    ***
    Aeria

  • :winken: hallihallo,


    ich habe "Schöne neue Welt" als Pflichtlektüre in der Schule gehabt, es hat mir sehr gefallen .. bis zu dem Moment, wo wir im Unterricht es zerpflücken mussten.


    Aber ich hab mal ne Frage an euch, die es jetzt ohne unter Druck zu stehen und es freiwillig lesen: Ich hatte damals einen sehr intensiven und starken Eindruck, dass alles was mit dem Michel zu tun hatte so einen .. poetischen Klang hatte (ich habe es damals als Shakespeare-Einfluss betrachtet) .. hatte von euch auch jemand das Gefühl, dass Gespräche und Beschreibungen von und mit Michel irgendwie .. anders war als der Rest des Buches?


    Ich hab mich damals in der Schule sehr geärgert bei dem Buch, einerseits wurde von uns verlangt es mit anderen Augen zu betrachten und unsere Meinungen zu äußern und gleichzeitig wurden wir gezwungen, nach unseren Meinungen die Meinung des Lehrers/Lehrplans anzunehmen .. und in dem stand nichts von einem "Andersein" von Michel in Wort und Schrift


    :winken: Leen

    Bücherwurm - naher Verwandter der Lindwürmer<br /><br />Wenn es sein muss, trete ich auch Zwerge! - Hildegunst von Mythenmetz<br /><br />:buecherstapel:


  • Aber ich hab mal ne Frage an euch, die es jetzt ohne unter Druck zu stehen und es freiwillig lesen: Ich hatte damals einen sehr intensiven und starken Eindruck, dass alles was mit dem Michel zu tun hatte so einen .. poetischen Klang hatte (ich habe es damals als Shakespeare-Einfluss betrachtet) .. hatte von euch auch jemand das Gefühl, dass Gespräche und Beschreibungen von und mit Michel irgendwie .. anders war als der Rest des Buches?


    Irgendwie schon. Michel hat mit Shakespeare Sprechen und Denken gelernt, das merkt man in allem, was er sagt und tut. Klar, dass da die Poesie mitschwingt.
    Mit Michel kann man sich am ehesten identifizieren, die anderen Personen sind wie Wesen von fremden Sternen, deshalb liest man die Textstellen, in denen er vorkommt, mit ganz anderen Augen.


    ***
    Aeria

  • Hallo Aeria,


    vielen Dank für die schnelle Antwort .. es beruhigt mich jetzt im Nachhinein (es ist nun auch wieder fast 7 Jahre her), dass ich mich nicht getäuscht habe, andererseits macht mich das wieder wütend auf das deutsche Schulsystem *grummel* .. es ist ja nicht das erste Mal, das das Auffassen von Texten, Inhalten, Bildern, Musikstücken etc. vorgeschrieben wurde. Auch bin ich schon etwas traurig, weil die anderen in meiner Klasse damals, dieses Gespür für Texte nie wirklich gelernt oder gefühlt haben.


    Um nochmal zu dem Buch zurückzukommen, ich habe es regelrecht verschlungen, wir hatten ja neben Schöne neue Welt noch 1984 und Farm der Tiere und Fahrenheit 451 auf dem Lehrplan, von den vier Büchern hat mir Schöne neue Welt am Besten gefallen, von den Inhalten her und von der Sprache.

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  • :redface: Mir ist sehr viel dazwischen gekommen, drum bin ich jetzt erst dazu gekommen, das Buch zu beenden. Einerseits finde ich die Geschichte sehr spannend, die Idee gut und die Hauptdarsteller glaubwürdig. Allerdings muss ich sagen, dass ich mir vielleicht etwas mehr Dreidimensionalität der Figuren gewünscht hätte und Huxley einiges "nicht abgenommen" habe, weil es mir doch zu weit hergeholt vorkam - ich weiß schon, es handelt sich um eine Dystopie, allerdings brauchts auch da Konsistenz. Dennoch würde ich sagen, man sollte das Buch in den Schulkanon aufnehmen und genauso gelesen haben, wie Orwells "1984" - oder noch besser "Farm der Tiere"

  • *mal nen eimer asche auf ihrem kopf ausleert*


    Sorry, sorry, sorry! Da mach ich selbst den Vorschlag und bin dann nicht da :redface: :rollen: Tut mir wirklich leid :sauer: Zu meiner Verteidigung kann ich nur sagen, daß ich die letzten 3 Monate nur wenig Zeit hatte, Da blieb das Lesen und das Posten sowieso arg auf der Strecke :heul:

    LG Gytha

    “Dieses Haus sei gesegniget”