Patricia Melo - Schwarzer Walzer

Es gibt 2 Antworten in diesem Thema, welches 2.174 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Bettina.

  • Dieses Buch ist mein Beitrag für Brasilien im Projekt 'Wir lesen uns rund um die Welt'



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    Kurzbeschreibung
    Das brillante Porträt einer männlichen Psyche zwischen musikalischer Genialität und wahnhafter Eifersucht. Und eine beklemmende Geschichte um die Abgründe einer Ehe.
    Als der hoch renommierte, egomanische Dirigent eines Sinfonieorchesters in São Paulo die drei Jahrzehnte jüngere Marie, eine talentierte Violonistin aus seinem Orchester, heiratet, scheint dies der Beginn einer großen Liebe zu sein. Doch unaufhaltsam entgleitet ihm sein neues Leben. Krankhafte Eifersucht ergreift von ihm Besitz und zerfrisst ihn von innen heraus. Wie ein Besessener sucht er nach Indizien dafür, dass seine junge Frau ihn betrügt. Immer schneller dreht sich die Spirale des Wahns und trägt ihn weiter und weiter aus der Bahn. Eine letzte Verzweiflungstat soll die Dinge zurechtrücken ...



    Meine Meinung
    "Eifersucht ist eine Sucht die mit Eifer sucht was Leiden schafft"
    (Könnte das Motto dieses Buches sein)


    Brauchte es unbedingt noch eines Buches in dem ein eifersüchtiger Mann an seiner Krankheit zu Grunde geht?
    Wenn es so rasant, witzig aber dennoch nie ins Lächerliche abfallende und auf hohem Niveau geschrieben ist, wie bei Patricia Melo, kann die Antwort nur JA sein.
    Zu Beginn der Lektüre musste ich mir mehrmals vor Augen führen, dass der Roman in São Paulo spielt. Die Szenerien hätten auch gut ins New York eines Woody Allen oder ins Paris eines François Truffault gepasst - aber nein, wir sind in Brasilien. Und hierbei glücklicherweise nicht in einer Telenovela sondern in einer klugen, humorvollen und sprachlich sehr schönen Geschichte.
    Indem sie die Vorkommnisse aus der Sicht des Mannes erzählt, bietet sie Einblick in manch kranke Handlung des 'Maestros' - und auch wenn man für seine Ideen und Taten kein Verständnis findet - das Mitgefühl des Lesers bekommt er allemal.
    Und Patricia Melo bekommt für diese tolle Geschichte von mir


    4ratten

  • Meine Meinung: Ein Buch, das einiges an unerklärbarem Verhalten zumindest auf den ersten Blick plausibel erscheinen lässt. Wenn der ‚Maestro’ wütend wird, wenn er anfängt Unsinn zu reden, wenn seine krankhafte Eifersucht Überhand nimmt, dann versteht man ihn auf einer gefühlten Ebene. Gleichzeitig ist es erschreckend zu beobachten, wie er sich selbst entgleitet und jeden Bezug zur Realität verliert und vor allem das Verständnis für die Menschen.
    Der Maestro ist ein wunderbarer Erzähler, eine vielschichtige und lebendige Figur. Mein Problem war, dass neben ihm die anderen Figuren ein wenig blass und mehr als Beiwerk, als Bühne für seinen Wahn gewirkt haben. Es passt allerdings zu der Geschichte und zu der Wahrnehmung des Maestros, der schließlich alles auf sich und seine Theorien reduziert.
    Eine halbe Ratte Abzug für den zu ausführlichen Klappentext.



    3ratten :marypipeshalbeprivatmaus:

    Seit die Mathematiker über die Relativitätstheorie hergefallen sind, verstehe ich sie selbst nicht mehr.<br />~ A. Einstein<br /><br />Man umgebe mich mit Luxus; auf das Notwendige kann ich verzichten. <br />~ Oscar Wilde

  • Danke, dass beide Kritiken Melo in ein richtig gutes Licht rücken. Mir fiel Melo - wenn auch mit einem anderen Buch - in der Bibliothek auf und sie rutscht auf der Leihliste nach vorne :winken:

    ☞Schreibtisch-Aufräumerin ☞Chief Blog Officer bei Bleisatz ☞Regenbogen-Finderin ☞immer auf dem #Lesesofa