Dieses Buch, meinen Beitrag für Guinea (-Conakry) in unserem Projekt Wir lesen uns um die Welt habe ich in englischer Übersetzung unter dem Titel "The Dark Child" gelesen.
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Camara (laut Wikipedia ist dies sein Familienname) wurde in Kurussa, einem Provinzstädtchen in dem damaligen Französisch-Guinea geboren und schrieb diesen Bericht über seine Kindheit und Jugend als junger Mann in Frankreich.
In kurzen Kapiteln beschreibt er die Lebenswelt eines Kindes im Westafrika der 30er Jahre. Dabei hält er sich streng an die kindliche Perspektive, was sich daran bemerkbar macht, dass nur seine eigenen Erfahrungen geschildert werden. Große Themenkreise wie z. B. Politik fehlen hingegen ganz. Nur manchmal greift der erwachsene Camara kommentierend ein, um den europäischen Lesern gewisse kulturelle Erscheinungen zu erklären. Allerdings wird trotz der kindliche Perspektive deutlich, dass ein Erwachsener erzählt und zwar mit einer ziemlich großen Distanz respektvoll und neutral erzählt. Dies hat zur Folge, dass der Bericht zwar sehr ehrlich wirkt, aber doch nicht so lebendig wie ich es mir gewünscht hätte. Das Kind, seine Familie und seine Umgebung bleiben dadurch recht blass. Zwar blieb mein Interesse für die geschilderten Ereignisse und für die weiteren Entwicklungen immer vorhanden, aber wirklich nahe kam mir der Junge nur an einigen Stellen gegen Ende des Buches. Bei der Schilderung der sich plötzlich auftuenden Kluft zwischen ihm und seiner Mutter nach seiner Beschneidung und der damit einhergehenden Aufnahme in die Welt der Männer, die Trennung von seiner Familie, als er als 15jähriger in der Hauptstadt seine schulische Ausbildung fortsetzt, der erste Blick auf die unendlichen Weiten des Meeres - an diesen allzu seltenen Stellen sprang der Funke über, leider nur, um gleich wieder zu verlöschen.
Land im Betreff ergänzt. LG Aldawen