Evelyn McCune - Wu Jao Die Kaiserin

Es gibt 2 Antworten in diesem Thema, welches 1.989 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von illy.

  • Heute will ich Euch ein Buch vorstellen, das ich in den letzten knapp 2 Wochen gelesen habe und von dem ich sehr begeistert bin.


    Klappentext:
    Die lebhafte Jao ist gerade 13, als sie zur Überraschung aller als Konkubine an den Kaiserhof gerufen wird.
    Dort lernt sie den Palast und seine Intrigen und Machenschaften kennen. Durch ihre Klugheit und Aufrichtigkeit gewinnt sie das Herz des Kaisers, doch die Familie der ersten Kaiserin und deren einflussreiche Verbündete wollen sich nicht geschlagen geben. Jao erkennt, dass sie handeln muss, um sich selbst und ihre Söhne zu schützen.


    Es ist die Geschichte der einzigen chinesischen Kaiserin, die ihr Land im eigenen Namen regierte und zeigt ihren Weg von dem kleinen Mädchen, das zur Konkubine wird und schließlich auf den Thron gehoben wird.


    Das Buch ist mitreißend geschrieben, man fühlt sich an den Hof des Kaisers versetzt, erlebt die Höhen und Tiefe der Beziehung mit. Man lernt auch die Sitten am chinesischen Kaiserhof kennen.


    Von mir bekommt das Buch 5ratten


    Kaufen* bei

    Amazon
    Bücher.de
    Buch24.de

    * Werbe/Affiliate-Links

  • Gefunden :klatschen:


    Das Buch habe ich mir auch geholt, aber Du warst schneller mit Lesen :)


    Schön, dass es Dir gefallen hat, da macht es mich gleich neugieriger

    LG, Ariadne

  • Wu Jao ist dreizehn als sie die Ehre erhält, als Konkubine an den Hof des chinesischen Kaisers berufen zu werden. Im Verlauf des Buches wird ihr weiteres Leben geschildert, wie der Kaiser sie zu schätzen lernt und sie sich mit einem seiner Söhne anfreundet, wie sie nach dem Tod des Kaisers gemeinsam mit ihren Mitkonkubinen ins Kloster abgeschoben wird und wie der neue Kaiser sich ihrer erinnert und sie an den Hof zurückholt, wo sie schließlich zur Kaiserin wird und nach dem Tod des Kaisers die Regierungsgeschäfte in der Hand behält und alleine China beherrscht.


    Wu Jao wird in diesem Buch im Allgemeinen relativ positiv geschildert, sie ist hauptsächlich darauf aus mit ihrem geliebten Kaiser ein glückliches Leben zu führen und sieht sich deshalb gezwungen auch brutale Entscheidungen zu treffen, um sich die Macht zu erhalten. Das widerspricht der allgemeinen historischen Darstellung, die allerdings wohl auch mit Vorsicht zu betrachten ist, da mächtige chinesische Frauen dort generell sehr negativ dargestellt wurden. Die Autorin ist selbst in Korea aufgewachsen und so ist schon überlegenswert, in wie weit das ihren Blickwinkel beeinflusst hat, ob beispielsweise die freundlichen Verbindungen, die Wu Jao zu einer koreanischen Dienerin pflegt nicht einzig und allein diesem Umstand zuzuschreiben sind.


    Der Anfang, die Mischung aus unbeschwerter Jugend und Intrigenspiel, als Jao noch unschuldig war, gefiel mir am besten, mit all ihrer Macht entfremdete sie sich immer mehr meinem Verständnis, man hatte nicht den Eindruck, dass sie eigentlich weiß was sie will, sie klammert sich an das bekannte Machtstreben, eben weil sie es kennt und auch, weil sie sich für unentbehrlich für ihr Reich hält.


    Mir fehlten in diesem Buch definitiv eine Karte sowie eine Zeittafel. Ich musste erste einmal das Internet bemühen, um überhaupt eine grobe zeitliche Einsortierung zu haben. Ein Stammbaum wäre für die Übersicht des Lesers ebenfalls nett gewesen, allerdings hielten sich die direkten Verwandten in Grenzen und die Clans als Ganzes hätte man sowieso nicht vollständig aufführen können. Störend für den Lesefluss waren allerdings die Namensänderungen, die einige der Figuren im Zuge einer Rangänderung unterliefen.


    Kein einfacher „Die…in“ - Roman, man bekommt durchaus einen Eindruck einer völlig fremden Kultur, in wie weit die Darstellung der historischen Wahrheit entspricht bleibt für den Leser zunächst offen, vor dem Hintergrund der Autorin (Dozentin für asiatische Geschichte) sollte man aber von einem gewissen Realismus ausgehen. Im Nachwort sagt sie ganz deutlich, dass „Wu Jao“ eben nur ein Roman ist und keine Biographie, das Buch wäre natürlich nur eine Darstellung, wie es hätte gewesen sein können und sie gibt einige Quellen an, mit denen man sich näher über die entsprechende Zeit informieren könnte. Soweit geht mein Interesse nicht, ich fand es allerdings faszinierend, wie beständig die chinesische Kultur für meine westlichen Augen aussieht. Das Buch spielt im 7. Jahrhundert, für mich hätte die Handlung aber durchaus fast 1000 Jahre später stattfinden können, ich hätte wohl kaum relevante Unterscheide bemerkt.


    4ratten