Kiran Desai- Die Erbin des verlorenen Landes, OT: The inheritance of loss

Es gibt 1 Antwort in diesem Thema, welches 1.212 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von illy.

  • Hallo !
    Bin endlich mit der Lektüre dieses Buches fertig geworden, dass ich schon seit Ende März lese.

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    Inhaltsangabe nach Amazon:
    In Kiran Desais Roman Erbin des verlorenen Landes ist niemand richtig glücklich. Eigentlich ist jeder sogar überaus einsam. Da ist der ehemalige Richter, der nach dem Studium in England in den dreißiger Jahren voller Verachtung für die Kolonialmacht nach Indien zurückkehrt, seine Frau zunächst misshandelt und sie aus Angst, sie zu ermorden, zu ihrer Familie schickt: auch seine Affenliebe zu seiner schönen Setterhündin Mutt ist nur ein schwacher Trost. Da ist die Enkelin des Richters Sai, die sich -- in einer Klosterschule und elternlos mit Englisch aufgewachsen und inzwischen von einem ganzen Arsenal skurriler Freunde umgeben -- unsterblich in ihren Hauslehrer Gyan verliebt, der aber zu den Rebellen wechselt und sie verrät. Und da ist schließlich der verhärmte Koch des Richters, der seinen Sohn in die Fremde nach New York geschickt hat, wo dieser in der Illegalität sein Glück aber auch nicht finden kann. Sie alle sind Fremde im eigenen Land, hin und her gerissen zwischen Traditionen und der aufgezwungenen Moderne, die mit ihren globalen Krakenarmen nach ihnen zu greifen scheint: das Paradies von einst scheint unweigerlich verloren.


    Die Inhaltsbeschreibung des Buches ließ mich das Buch kaufen, nur leider fesselte mich die Story überhaupt nicht. Es hat mich sehr gestört, dass die Charaktere so flach waren und sich nicht wirklich entwickelt haben. Aus diesem Grund fiel es mir sehr schwer diese zu verstehen. Die Story ist meines Ermessens nicht spannend und deswegen habe ich mich so lange mit dem Buch beschäftigen müssen, denn ich hatte überhaupt keine Motivation mehr weiterzulesen.
    Doch ich wollte Kiran Desai noch eine Chance geben, leider wurde es von Kapitel zu Kapitel nicht spannender und ich hatte das Gefühl, der Roman besäße eine Handlungsleere.
    Für mich ist es ebenfalls ein Rätsel, wieso Kiran Desai mit diesem Roman den Man Booker Prize 2006 gewonnen hat, da hätte ich etliche Bücher mit derselben Thematik besser gefunden.
    Der einzige Pluspunkt ist, dass Desai einen sehr schönen Schreibstil hat, doch dieser machte die fehlende Substanz des Romans leider nicht wett.


    Deswegen : 1ratten

    Einmal editiert, zuletzt von IceTea ()

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    „Erbin des verlorenen Landes“ erzählt zwei Geschichten, die eine spielt im indischen Gebirgshinterland an der nepalesischen Grenze und die andere im illegalen Einwanderer-Milieu in New York. Das Problem ist allerdings, dass das Buch leider in Wirklichkeit gar keine Geschichte erzählt. Im Indien-Strang erleben wir die 16jährige Sai, die bei ihrem Großvater, einem pensionierten Richter lebt und die ihre engste Bindung an den Koch hat, bis sie sich in ihren Nachhilfelehrer verliebt. Währenddessen wird die politische Lage immer instabiler und Kämpfe zwischen Polizei und Aufständischen bestimmen immer mehr den Alltag. Der Strang in New York erzählt vom Sohn des Kochs der dort lebt. Nach Ablauf seines Visums ist Biju illegal und somit rechtlos, was entsprechend ausgenutzt wird.


    Am Anfang klang das alles noch sehr interessant, aber als ich in der Mitte angekommen war und mir immer noch wie in einer Einleitung vorkam und auf die eigentliche Handlung wartete, wurde mir klar, dass sich daran wohl auch nichts mehr ändern würde. Biju wechselt einen unterbezahlten Tellerwäscher-Job gegen den nächsten aus und Sai lebt inmitten von Großvater, Koch und europäischen Nachbarn in den Tag hinein.


    Die Darstellung Indiens zwischen Moderne und Tradition, die Parallelwelt der illegalen Einwanderer, all das hat Kiran Desai wunderbar geschildert und ihr Indien ist faszinierend, aber auch verrottend, phlegmatisch, korrupt, verlogen und gleichgültig, aber New York ist eigentlich nicht viel anders, darin tun sich beide Welten nichts. Die einzigen Geschehnisse, die nicht langweilig waren, waren schockierend und erschreckend wegen ihrer beiläufigen Grausamkeit oder Ignoranz Vielleicht soll das symbolhaft für Indien oder die Gesellschaft generell sein, auf mich wirkte es jedoch eher ermüdend.


    Für dieses Buch hat die Autorin 2006 den Booker Prize erhalten und „Erbin des verlorenen Landes“ bestätigt leider meinen Verdacht gegenüber diesem Preis: Alles Bücher die viel erzählen und dabei nichts sagen. :zwinker:


    2ratten + :marypipeshalbeprivatmaus: