Patrízia Melo - O Matador

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  • Gelesen im Rahmen des „Wir lesen uns rund um die Welt“ Projektes: Brasilien


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    Inhalt:


    Maiquel ist 22 Jahre alt und schlägt sich in Sao Paulo als Gebrauchtwagenverkäufer
    durch. In dem Viertel, in dem er zuhause ist, sind Gewalt und Diebstähle an der Tagesordnung. Ohne Geld und Schulbildung sieht auch seine Zukunft nicht besonders rosig aus, bis er durch eine Verkettung widriger Umstände einen Kleinkriminellen umbringt.
    Statt dafür ins Gefängnis zu kommen, wird er von seinen Nachbarn und Freunden wie ein Held verehrt und mit Geschenken überhäuft. Die Frauen liegen ihm zu Füßen.
    Bald hat sich sein Ruf auch in die besseren Kreise herumgesprochen und sein erster Auftraggeber ist ein Zahnarzt, der die Vergewaltigung seiner Tochter rächen will.
    Von nun an geht es Schlag auf Schlag: Der Komissar seines Bezirkes bietet Maiquel die Beteiligung an einer als Sicherheitsfirma getarnten Organisation von Auftragskillern an und bald schwimmt er im Geld. Schließlich wird er wg. seiner sozialen Verdienste sogar zum „Bürger des Jahres“ gewählt.
    Doch bald dämmert ihm, dass die Schönen und Reichen ihn nie als gleichwertig akzeptieren werden, sondern ihn immer nur als die Unterschicht betrachten werden, die für sie die Drecksarbeit erledigt.


    Über die Autorin:


    Patrícia Melo wurde 1962 in Sao Paulo geboren. Die Autorin und Dramaturgin schreibt Romane, Hörspiele und Drehbücher.
    Die "Times" kürte Patrícia Melo zur „führenden Schriftstellerin des Milleniums“ in Lateinamerika. Außerdem wurde ihr der "Prix Deux Océans" verliehen. Mit O Matador hat sie einen Roman geschrieben, der in fünf Sprachen übersetzt wurde und 1998 den internationalen Deutschen Krimi-Preis erhielt. Die Verfilmung des Romans ist geplant. Melo sammelte für den Roman zwei Jahre lang Material über professionelle Killer und interviewte zahlreiche von ihnen im Gefängnis von San Bernardo do Campo.


    Meine Meinung:


    Über diesen Roman hatte ich einmal in einer Buchvorstellung gelesen, er wäre vergleichbar mit dem Film „Pulp Fiction“ und so hatte ich mir einen etwas abgedrehten, brutalen Krimi mit ironisch-komischen Elementen vorgestellt.


    Das ist er meiner Meinung nach nicht. „O Matador“ ist eine Milieustudie des Sao Paulo der Armenviertel, in denen schon Kinder stehlen müssen, um überleben zu können. Der kometenhafte Aufstieg Maiquels zum gutbezahlten Killer der Oberschicht hat sicher immer auch wieder witzige Stellen, doch das Lachen blieb mir meist im Halse stecken, wenn ich daran dachte, dass die Autorin zwei Jahre lang für dieses Buch im Gefängnis von Sao Paulo recherchiert hatte und diese Brutalität in Brasilien real ist. Die sozialen Unterschiede und die herrschende Korruption werden sehr gut geschildert.
    Immer wenn man denkt, jetzt kann es nicht mehr schlimmer werden, schlittert Maiquel in das nächste haarsträubende Verbrechen, bis er schließlich doch noch im Gefängnis landet, wo ihm schließlich klar wird, dass seine reichen Auftraggeber und Gönner alles andere als sein Wohl im Sinn haben.
    Der Plott ist spannend und schnell aus der Ich-Perspektive Maiquels erzählt, was auch immer wieder Einsichten in seine Gedanken und Träume zulässt. So kann man seine persönliche Entwicklung gut nachvollziehen. Ich habe oft über seine Naivität gestaunt, kein Schritt seiner „Karriere“ als Killer scheint geplant gewesen zu sein, er ist einfach so hineingestolpert.
    Wären mir manche Szenen nicht zu detailiert gewalttätig beschrieben gewesen, hätte O Matador von mir vier Ratten bekommen, so vergebe ich


    3ratten und :marypipeshalbeprivatmaus:

  • Ich musste ein bisschen Nachdenken, wieso mir der Inhalt des Buches so bekannt vorkam, aber schließlich fiel der Groschen: vor einigen Jahren habe ich die Verfilmung des Buches gesehen. Zwar sollte man nie von der Verfilmung auf das Buch schließen - ich weiß, ich weiß - aber meine sehr schwache (schon das ein schlechtes Zeichen) Erinnerung an den Film reizt mich nun gar nicht, auch das Buch zu lesen.

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    Wir sind irre, also lesen wir!