Libba Bray - Gemmas Visionen (Der geheime Zirkel 1)

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  • Die 16-jährige Gemma lebte bisher ein behütetes Leben mit ihren Eltern im fernen Indien. Vor kurzem jedoch ist ihre Mutter verstorben, an einer Krankheit, wie es offiziell heißt - Mord, wie Gemma weiß, denn sie war dabei, als ihre Mutter ermordet wurde. Ihr Vater ist "krank", sodass er sich nicht um seine Tochter, die langsam aber sicher eine junge Dame wird, kümmern kann. Tatsächlich ist ihr Vater einem Drogenrausch verfallen und die Droge ist stärker, als seine Verantwortung gegenüber seiner Tochter. Gemmas Bruder sieht sich in der Verantwortung gegenüber seiner Schwester und lässt sie nach England kommen, wo sie auf die Spence-Akademie für junge Damen gehen soll.



    Dieses neue Leben ist anfänglich nicht einfach für Gemma. Von der Kleidung bis hin zum Verhalten, alles ist fremdbestimmt - eine neue Welt für dieses bisher relativ freie Mädchen. Doch sie hat Glück im Unglück und findet schnell Anschluss in der Spence. Felicity, Pippa und Ann werden ihre neuen Freundinnen, wobei die ersteren ebenfalls, wie Gemma, aus gutem Hause kommen, während Ann nur dank eines Stipendiums die Schule besuchen kann. Die übrigen Schüler lassen Ann oft spüren, dass sie nicht aus der gleichen gesellschaftlichen Schicht stammt, wie sie selbst.



    Auf der Spence-Akademie gibt es ein großes Geheimnis - einer der Flügel ist verschlossen. Es gelingt den Mädchen herauszufinden, dass vor über 20 Jahren dort ein furchtbares Feuer gewütet hat, in dem zwei Schülerinnen seinerzeit umkamen. Seitdem ist dieser Flügel verschlossen. Es gibt auch keine Jahrgangsfotos, auf denen die beiden Todesopfer mit abgebildet sind. Gemma jedoch findet ein Buch mit Aufzeichnungen, die darauf schließen lassen, dass etwa zur Zeit des Feuers, die Verfasserin mit Magie experimentiert hat und in der Lage war, in eine andere Welt zu reisen. Natürlich sind die vier Mädchen wie elektrifiziert, sodass sie selbst einen eigenen Zirkel gründen und des Nachts nicht nur dem strengen Internatsleben entkommen, sondern auch mit den in ihnen wohnenden Kräften experimentieren und tatsächlich gelingt es Gemma, in diese andere Welt zu reisen ...




    Der 1. Band der Geheime-Zirkel-Trilogie! Der Plot wurde bildhaft und abwechlsungreich erarbeitet. Besonders gut hat mir gefallen, dass es sich hierbei nicht um einen typischen historischen Jugendroman handelt, sondern es sich eher um ein Jugendbuch mit mystischen Eigenschaften, was ich sehr angenehm fand, denn der historische Part war hier wirklich nur im Hintergrund zu vernehmen. Die Figuren wurden authentisch erarbeitet. Natürlich besticht in diesem Band vor allem Protagonistin Gemma, die sich plötzlich in einem fremden Land, in einer ihr völlig unbekannten Umgebung wiederfindet und sich hier, alleingelassen von ihrer Familie, ein eigenes Leben aufbauen muss. Den Schreibstil empfand ich als sehr bildhaft erarbeitet, ich konnte mir die Szenen jederzeit vor Augen führen.

  • Nach dem rätselhaften Tod ihrer Mutter, wird die 16-jährige Gemma auf ein Internat nach England geschickt.

    Hier soll sie auf ein Leben als perfekte Ehefrau mit tadellosen Manieren vorbereitet werden.

    Seit dem Tag an dem Gemmas Mutter starb, wird sie regelmässig von angsteinflössenden Visionen heimgesucht. Und dann findet Gemma ein geheimes Tagebuch, das von einem verborgenen Reich handelt in dem alles möglich scheint.


    Einerseits hat mir das Buch streckenweise so gut gefallen, dass ich komplett gefesselt war, und manchmal fand ich das Buch gähnend langweilig.


    Richtig gut getroffen fand ich die Atmosphäre des viktorianischen Zeitalters.

    Die Mädchen sollen als höhere Töchter die sie alle sind, auf die Ehe vorbereitet werden. So erhalten sie Unterricht in Konversation, Walzer tanzen oder Malen. Sie müssen stehts korrekt gekleidet sein, niemals durch die Gänge rennen und keine eigene Meinung vertreten.

    Zwischen den Schülerinnen herrscht oft Rivalität, es wird viel wert auf die eigene gute Klasse gelegt. Besonders die Stipendiatinnen leiden unter der eigenen niederen Klasse die sie meist haben.

    Ansonsten träumen die meisten der Mädchen von besonders guten Partien oder der wahren Liebe, beklagen sich über zu fest geschnürte Korsetts oder der Konsistenz des allmorgentlichen Porridges.


    Gemma und die Freundinnen, die sie bald haben wird, sind schon richtige Stereotypen. Da gibt es die Anführerin die besonders hart rüberkommen will und eigentlich nur eine enttäuschte Seele versteckt. Die zweite die als Mitläuferin eigentlich von keinem aktzeptiert wird und weiß, dass sie nichts Großartiges vom Leben erwarten kann. Die dritte im Bunde soll eine besonders gute Partie abkriegen und so die Schulden ihres Vaters tilgen.

    Gemma fand ich ein wenig facettenreicher. Sie ist die Erzählerin in der Ich-Form, so kann man ihre Gefühle und ihr Handeln gleich viel besser nachvollziehen.


    Der Plot selbst ist nicht unspannend, nur plätschert er oft einfach nur vor sich hin. Viele Szenen sind für ein Weiterkommen in der Handlung völlig unnötig. Auch die männliche Figur Kartik spielt eigentlich in diesem Band überhaupt keine Rolle. Die Visionen von Gemma fand ich immer sehr konfus beschrieben, sie hatten kein Vorn und kein Hinten. Eigentlich war die gesamte Handlung ziemlich in die Länge gezogen.

    Und trotzdem habe ich das Buch meistens gerne gelesen. Der Schreibstil ist fesselnd, ich merkte oft nicht dass ich schon wieder 100 Seiten am Stück gelesen hatte. Die Mädels besitzen einen gewissen Humor, ich mochte aber auch die Zickereien untereinander und diese hochgestochenen Unterhaltungen mit den Lehrkräften.


    3ratten

    Lesen ist die schönste Brücke zu meinen Wunschträumen.

    Einmal editiert, zuletzt von nanu?! ()