Horaz: Ars Poetica - Die Dichtkunst
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Dieses sehr kurze Werk (jeweils 17 Seiten für die Sprachen Latein und Deutsch) behandelt zweierlei Fragestellungen: Im vorderen Teil geht Horaz der Frage nach, welche Anforderungen an ein dichterisches Werk zu stellen sind, im zweiten Teil geht es um die Frage, was einen wahrhaftigen Dichter charakterisisert.
Dem Band sind ausführliche Kommentare beigefügt. Das Nachwort ist jedoch nur schwer verständlich, da einige Griechisch-Kenntnisse vorausgesetzt werden.
Mit diesem Werk kann man eine Zeitreise zurück etwa in die Zeit kurz vor Christi Geburt unternehmen. Das Original wurde in Versform verfasst, was in der deutschen Übersetzung verloren geht. Dafür ist diese jedoch gut lesbar. Es ist faszinierend, einen zweitausend Jahre alten Text heute zu lesen. Die Hauptforderung bei Horaz ist, "Sei das Werk, wie es wolle, nur soll es geschlossen und einheitlich sein." Amüsant fand ich vor dem Hintergrund, in der sehr viele Menschen heutzutage unbedingt ein Buch schreiben wollen, dass er davon abrät, dass sich jeder als Dichter versuchen solle. Man solle es schon können.
Das Gedankengut, so lese ich im Internet, hat die Dichter späterer Zeiten im Mittelalter, der Renaissance und des Klassizismus beeinflusst. Für ein tieferes Verständnis des Textes benötigt man viele Hintergrundinformationen aus der damaligen Zeit. Das Buch kann Lust darauf machen, sich diese zu besorgen. Mir ist das im Moment jedoch zu mühsam, ich hätte mir den Text in einer verständlicheren Einbettung mit historischen Hintergründen gewünscht. Dann wären solche Klassiker jedem Leser zu empfehlen. Vielleicht eine Marktlücke.
Schöne Grüße,
Thomas
P.S. Eine sehr gute Rezi findet man in einer Arbeit der Uni Essen.
