Herta Müller - Barfüßiger Februar

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    Ich möchte und kann keine Inhaltsangabe zu diesem Buch machen, weil ich ehrlich gesagt nicht verstanden habe, worum es in diesem 120 Seiten starken Buch geht. Es scheint mir kein Roman zu sein, denn dafür fehlen mir zu viele Elemente dieser Gattung. Auch einzelne Kurzgeschichten möchte ich es nicht nennen, nein, ich weiss gar nicht, wie ich es nennen soll. Vielleicht nennt ihr mich einen Kulturbanausen, aber diese Aneinanderreihung von wirren Gedanken ist mit Abstand das schlechteste, was ich in diesem Jahr gelesen habe!
    Jede der "Geschichten" trägt eine eigene Überschrift, wie z.B. "Barfüssiger Februar" oder "Die grosse schwarze Achse", und sehr vieles handelt von Krankheit und Tod. Wenn ich nicht vorher gewusst hätte, dass Herta Müller aus Rumänien kommt, hätte ich das Buch nach den ersten fünf Seiten in die Ecke gelegt. So habe ich mich aber durchgequält. Und was Kritiker als ausdrucksstarke, poetische Sprache bezeichnen, nenne ich wirres Gerede. Nein, wirklich, ich habe nichts gegen ein paar Metaphern und auch nichts gegen die Aneinanderreihung von Hauptsätzen, aber man kann es auch übertreiben. Dieses Buch kann man sicherlich gut in einem Literaturwissenschaftsseminar mit einem alternden Professor besprechen, aber es ist keine Lektüre für zwischendurch. Und ich habe es nur fertig gelesen, weil ich eigentlich kaum ein Buch zur Seite legen kann ("Es könnte ja noch besser werden...."). Aber so?! Nee!
    Also noch einmal meine Kritik ganz klar formuliert: Ohne biographisches Wissen über die Autorin ist es unmöglich, dieses Buch zu lesen. Ohne das Interesse an der Zerstückelung von literarischen Bildern ist es unmöglich, dieses Buch zu verstehen. Ein Buch kann m.M. nach auf zwei Ebenen gut sein: Einmal in seinem Ausdruck und einmal in seinem Inhalt, den der Ausdruck transportiert. Wenn man aber schon nach einer Seite nicht mehr versteht, was für "poetische" Worte verwendet werden, kann man den Inhalt vergessen. Ja, ich war richtiggehende frustriert von diesem Buch, weil mir die Inhaltsebene nicht klar wurde, da einfach der Ausdruck - für mich! - eine Katastrophe war!


    Wahrscheinlich ist dieses Buch nicht der richtige Einstieg in Herta Müllers Schaffen. Sie scheint ja ganz gute Sachen geschrieben zu haben, wenn man ihren Auszeichnunge glauben darf. Aber mir ist durch dieses wortgewaltige Nichtssagen erst einmal die Lust an dieser Schriftstellerin vergangen. Ich wende mich jetzt lieber Kästner zu...


    Deshalb gibt es von mir keine Ratte und keine Maus, nein, ich bin ja fast richtig wütend, dieses Buch gelesen zu haben... :grmpf:


    Grüsse,
    die Lidscha