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Originaltitel Kill and Tell (1998)
Erstveröffentlichung in Deutschland: 1999
Verlag: Blanvalet
Übersetzer/in: Gertrud Wittich
Seiten: 350
Autorenbiografie & -bibliografie
Klappentext:
Karen Whitlaw versucht seit Wochen den Tod ihrer geliebten Mutter zu verarbeiten, als sie per Post ein mysteriöses Notizbuch erhält - von ihrem Vater, den sie zwanzig Jahre nicht mehr gesehen hat. Verärgert über den merkwürdigen Annäherungsversucht, versteckt sie das Päckchen ungelesen im hintersten Winkel ihrer Wohnung. Einige Monate später wird Karen in eine Polizeistation von New Orleans gebeten, um die Leiche ihres Vaters zu identifizieren, den man ermordet in einer dunklen Gasse gefunden hat. Zuerst ist Detective Marc Chastain davon überzeugt, dass es sich um einen "ganz normalen Mord" unter Obdachlosen handelt. Und außerdem kann er die kühle, beherrschte Karen nicht ausstehen. Aber als Karens Wohnung von Unbekannten auf den Kopf gestellt wid, und sie selbst in lebensgefährliche Situationen gerät, ändert er seine Meinung schnell. Denn offensichtlich haben es die Mörder ihres Vaters jetzt auf sie abgesehen - und der Schlüssel zu dem Geheimnis liegt in jenen verräterischen Papieren ...
Meine Meinung:
Karen Whitlaw hegt verständlichen Groll gegen ihren Vater, der ihre Familie als sie noch ein kleines Kind war, verlassen hat. Deshalb ist sie zwar geschockt, aber nicht untröstliche, als sie von seinem gewaltsamen Tod in New Orleans erfährt. Das kleine Päckchen, das er ihr vor einigen Monaten schickte, hat sie inzwischen schon fast vergessen. Mit den Ermittlungen beauftragt ist Mark Chastain, ein smarter Macho-Cop aus der Touristenstadt in Louisiana. Mark mag die Krankenschwester zuerst nicht, ist jedoch bald von ihr fasziniert. Nach und nach rückt ihr Vater in ein anderes Licht, doch als Karen und Mark miteinander schlafen und sie nicht weiss, was sie davon halten soll, flieht sie verstört zurück nach Ohio. Als in ihre Wohnung eingebrochen wird und zwei Mordanschläge auf sie verübt werden, geht sie erneut nach New Orleans und sucht Schutz bei Mark.
"Vor Jahr und Tag" war nun mein zweites Buch der Autorin von "Mister Perfekt". Man merkt schnell, dass ersteres nicht die geballte Ladung Witz und Erotik hat. Die erste Hälfte des Buches hatte ich das Gefühl, Linda Howard müsse sich erstmal warm schreiben. Die Charaktere erschienen mir eindimensional und die sich entwickelnde Romanze mit den teilweise furchtbar kitschigen Dialogen zwischen Mark und Karen entlockte mir so manches genervte Stirnrunzeln. Doch dann wurde alles besser und inzwischen muss ich meine Meinung teilweise revidieren. Nach 150 Seiten hatte sich Linda Howard eingeschrieben - allerdings umfasst das Buch nur 350 Seiten. Die Geschichte kam nun in Schwung, man konnte mit Karen fühlen und die Spannung, nachdem sie wieder in Ohio war, nahm rasant zu. Auch kommt man in diesem Buch zum ersten Mal in Kontakt mit dem Vertragsagenten des CIA: John Medina. Ein Schatten, ein Patriot, ein Sohn. John's Geschichte findet in "Gefährliche Begegnung" eine Fortsetzung. Alles in allem also ein leichter Krimi für zwischendurch, der zwar mit seiner Spannung bei Laune hält, den man aber wohl bald wieder vergisst.
