Stefan Heym - Immer sind die Männer schuld

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    Amazon Kurzbeschreibung
    Kann ein Schriftsteller etwas schöneres verschenken als eine Geschichte? Immer wieder hat Stefan Heym bei passender Gelegenheit seine Frau Inge mit einer Geschichte überrascht. Kurz vor seinem Tod im Dezember 2001 hat er diese sehr persönlichen Erzählungen zu einem Band zusammengestellt und den Künstler Horst Hussel gebeten, sie zu illustrieren. Es sind ebenso liebevolle wie spitzzüngige Zwiegespräche mit sich und der Welt - über das gegensätzliche Ordnungsverständnis von Mann und Frau, über den weiblichen Instinkt, der den Straßenbaumaßnahmen des Kapitalismus eher gewachsen ist als der automatische Navigator im Auto, und über die Probleme mit den modernen Sicherheitsschlössern. Es geht um vertauschte Servietten und Kuchenkrümel auf dem Teppich, um die Schwierigkeiten im Umgang mit weiblicher Aura, um die ängstliche Seele eines Rebellen und die Schuldgefühle eines Liebenden. Und es geht - zu allererst - um die zärtliche Zuneigung zu "seinem Weib". Heyms entwaffnend ehrliche und wunderbar tröstliche Geschichten sind ein Hohelied auf die Liebe, das alle Ingredienzen enthält, die ihn berühmt gemacht haben: ein herrlich freches Mundwerk, ungebeugter Eigensinn, kompromisslose Klarheit und hintergründiger Witz. So geben diese Texte auch den Blick frei auf einen der bedeutendsten deutschen Schriftsteller des 20. Jahrhunderts.


    Meine Meinung
    "Immer sind die Männer schuld" ist ein Band von amüsanten und nachdenklich machenden Erzählungen. Heym erzählt Dinge aus seinem direkten Umfeld, aus dem täglichen Allerlei oder von besonderen Anlässen. Lustig ist zum Beispiel sein Konzept von Ordnung. Nicht in Schubladen sondern zeitlich geordnet, als Stapel auf seinem Schreibstisch finden sich die Dinge bei ihm :breitgrins: Der Hintergrund um die Antrittsrede als Alterspräsident, als man versuchte, ihm noch kurzfristig politisch ein Bein zu stellen, macht nachdenklich.
    In den Erzählungen bedient sich Heym nicht des Hochdeutschen, sondern die Sprache ist an das Jiddische angelehnt. Beim Lesen hatte ich da durch immer einen kleinen, alten Rabbiner vor Augen. Aber man gewöhnt sich daran.
    Die Illustrationen wirken im ersten Augenblick wie von einem kleinen Kind gemacht, aber man erkennt Heym doch wieder.
    Ich weiß zwar nicht, was seine Frau zu diesem Geschenk meinte, ich gebe dafür aber 4ratten

    "Es ist die Pflicht eines jeden, es auch auszusprechen, wenn er etwas als falsch erkennt." --- Stefan Heym, 2001