Thomas Gifford - Assassini

Es gibt 12 Antworten in diesem Thema, welches 5.251 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Bettina.

  • Ich will gleich zwei Dinge vorwegschicken:
    1.Ist dies für normal nicht meine Arte Rezis zu schreiben und
    2.habe ich das Buch nur bis Seite 475 gelesen und dann abgebrochen so das ich dies hier nicht als ordentliche Rezi sondern eher als einen Kommentar auffasse für den ich nur einen Thread eröffnet habe weil es leider noch keinen zu diesem Buch gab.



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    Kurzbeschreibung
    Der Mord an der jungen Ordensschwester Valentine läßt ihren Bruder Ben, einen Anwalt und früheren Jesuiten, nicht mehr ruhen. Sein einziger Hinweis ist ein verblaßtes Foto aus dem Paris des Jahres 1943. Auf der Suche nach den vier Männern, die auf dem Foto abgebildet sind - und dem fünften, der es aufgenommen hat -, stößt er auf eine Reihe unaufgeklärter Todesfälle. Interne Kirchenangelegenheiten, bedeutet man Ben, die ihn gefälligst nichts anzugehen hätten. Alle Spuren führen nach Rom, zu den geheimen vatikanischen Archiven und weit in die Vergangenheit: Irgendwann in der Renaissance, so heißt es, gab es eine geheime Mördergruppe, Assassini genannt, die dann zum Einsatz kam, wenn alle anderen Mittel versagten. Hat irgend jemand diese Truppe wieder zum Leben erweckt? Hat der Vatikan Interessen, die er notfalls sogar mit Mord schützt?


    Kommentar:
    Wie man oben bereits gelesen hat geht es in diesem Buch hoch her. All die aufgezählten Ereignisse geschehen auch noch im Vorfeld der anstehenden Papstwahl was dem ganzen eine ganz besondere Brisanz verleiht.
    Und hier liegt die große Stärke des Autoren. Der Plot als solches wirkt zu jeder Zeit authentisch und gut recherchiert. Das Gefühl verstärkt auch noch das Vorwort zum Buch in dem Gifford selbst ein wenig darüber plaudert mit welchen Schwierigkeiten er z.T. zu kämpfen hatte und welche Steine ihm in den Weg gelegt wurden um das Buch zu verhindern.
    Das macht einen natürlich schon neugierig und bis Seite 200 hat einen das Buch wirklich voll in seiner Hand. Man ist immer wieder davon angetan mit welcher Präzession der Schreiberling bestimmte Momente einfängt und wie gekonnt er es versteht bei Charakteren zu verweilen.
    Immer wieder kommt einem das Wort "Anti-Brown" in den Sinn. Während Giffords unweit erfolgreicherer Kollege Dan Brown auf Highspeed-Thrill setzt geht der hier genannte eher bedächtig vor um sein Puzzle zusammenzusetzen.
    Zu bedächtig...
    Und hier fängt es schon zu hacken an. Ich bin kein ungeduldiger Leser, ich habe mich schon durch weitaus schlimmeres gequält, aber der Autor hat mich mit diesem Buch wahrlich enttäuscht. Ein so gutes Konzept, so gut geschrieben, zwar einfach aber effektiv eingesetzt, so dermaßen an die Wand zu fahren entlockt mir nur ein Kopfschütteln.
    Bis Seite 200 ist alles ok, aber danach lässt das spannende Gefühl nach und man merkt wie man sich immer mehr und mehr dazu zwingen, sich bemühen muss diesem Buch etwas abgewinnen zu können. Schnell wird aus diesem Thriller ein Indizien-Roman in dem es lediglich darum geht ein Puzzlestück nach dem anderen ins große Ganze zu fügen. Gut.
    Dies geschieht aber leider so unmotiviert und vor allem unspektakulär das mich diverse Längen schon etwas frustriert haben.
    Das große Problem ist, wenn man so will, daß Gifford überhaupt kein Gespür für das Timing von spannenden Momenten bzw. Storywendungen hat. Abgesehen davon das die Story auf der Länge von über 400 Seiten nur 1-2 Wendungen oder Überraschungsmomente parat hat, wartet der Leser immer auf den erlösenden Moment. Der Moment wo die Story nun endlich Fahrt aufnimmt und den Leser mit sich reißt...aber leider vergebens.
    Der Schreiberling lamentiert seinen Plot uninspiriert herunter, fügt in hübscher Regelmäßigkeit nen Mord oder auch Selbstmord ein und zieht an sich spannende Momente durch weitschweifige Erklärungen oder Beobachtungen in die Länge so daß sie am Ende schlicht verpuffen und kein "Aha-Effeckt" zu bemerken ist.
    "Ach so, das sollte jetzt spannend gewesen sein...???"


    Gesetzte und durchdachte Unterhaltung in allen Ehren, aber alle 50-75 Seiten jemand der den guten Ben mit den Worten, ...erzählen sie mir ihre Geschichte und ich erzähle ihnen meine, oder,...lassen sie uns mal darüber reden..., begrüßt oder auf die Seite nimmt ist mir dann etwas zu viel.
    Wie gesagt, ich habe das Buch dann frustriert abgebrochen weil es in meinen Augen Zeitverschwendung war sich an diesem langatmigen Wälzer abzumühen und immer auf den "Moment" zu warten. Das Buch ist nicht schlecht, das wollte ich nicht gesagt haben, aber wer etwas mehr an Spannung erwartet sollte dann doch, aller Makeln zum Trotz, zu Illuminati greifen.


    Da ich das Buch nicht beendet habe gibt es auch hier keine abschließende Wertung. Würde mich freuen wenn einige Leser die das Buch durch haben hier eine Rezi oder einige Worte zu diesem Werk schreiben würden.
    Danke.



    N™

  • Ich las das Buch schon vor drei Jahren. Hier meine Rezi:


    Eine Nonne, Autorin zweier kritischer Bücher über die Kirche, wird ermordet. Ihr Bruder Ben, ein ehemaliger Jesuit, macht sich auf die Suche nach dem Mörder. Er stößt mit seinen Nachforschungen immer tiefer in das Intrigenlabyrinth vor, bis er erkennen muß, daß er niemandem mehr trauen kann.


    Thomas Gifford hat mit diesem Buch einen spannenden Roman geschrieben. Er handelt von Kunst, dem 2. Weltkrieg, einer geheimen Mördertruppe (den Assassini) und dem Vatikan. Dieser Zutaten-Mix fesselt bis zur letzten Seite.
    Besonders gut gefallen hat mir die Figur des Ben Driskill. Er ist ein erfolgreicher Anwalt, der früher einmal Jesuit werden wollte. Zum Ärger seiner Familie verließ er den Orden, doch bis heute hat er an dieser Entscheidung zu knabbern.
    Seine Suche ist vom Autor ziemlich gut beschrieben worden, Ben gerät mehr als einmal in Lebensgefahr, als Leser zittert und fühlt man regelrecht mit ihm.
    Doch so gut diese Geschichte auch ist, fünf Ratten gibt es trotzdem nicht. Bevor man nämlich in die Story eintauchen und sie genießen kann, wühlt man sich durch Dutzende von Rückblicken, die etwas undurchsichtig gestaltet sind. Wenn man diese erst einmal überwunden und die Zusammenhänge einigermaßen verstanden hat, wird das Buch zu einem richtigen Leckerbissen.


    4ratten


    Die Fortsetzung "Gomorrha" habe ich auch gelesen, aber Polit-Thriller sind nicht mein Ding, daher habe ich das Buch vor kurzem weggetauscht.


    ***
    Aeria

  • Im Gegensatz zu Ntm fand ich es gerade gut dass der Roman so schön lange ist. ABer das ist ja auch immer Geschmacksache. Da meine Lektüre schon ein paar Jahre zurückliegt kann ich nur noch sagen das ich Assasini damals unheimlich spannend fand. Gerade die Vatikanthematik hat mir damals sehr gefallen. Der Vergleich mit Dan Brown hakt.. immerhin ist der Roman weit vor Dan Browns Roman geschrieben worden. Ich finde Giffort schreibt um längen besser.
    Aerias Bewertung kann ich nur zustimmen!

  • Ich schließe mich aeria ebenfalls an, nur einen Punkt kann ich so nicht unterschreiben: Ich fand die Rückblicke sehr gut und gerade das Undurchsichtige hat mich noch mehr angeheizt. :zwinker:


    Zitat

    in dem es lediglich darum geht ein Puzzlestück nach dem anderen ins große Ganze zu fügen. Gut.


    Genau das mochte ich an dem Roman so gern :breitgrins: Ich fand das sehr spannend und hab die ganze Zeit wild spekuliert wie denn nun das komplette Bild aussehen mag.

    LG Gytha

    “Dieses Haus sei gesegniget”

  • Mir ging es da wie Holden, ich konnte das Buch gar nicht mehr weglegen, eben WEIL man sich nicht gleich zusammenreimen konnte wie alles zusammenpasst. :zwinker:

    LG Gytha

    “Dieses Haus sei gesegniget”

  • Ahoi


    Freut mich das es Leser/innen gegeben hat denen das Buch gefallen hat. :smile:


    Ich habe nicht die Länge sondern eher die Langeweile mit der hier alles dargebracht wird bekrittelt, das mit Dan Brown ist mir schon klar, aber dank Brown ist die Thematik schon etwas abgegriffen und vielleicht liegt es auch an den Nachwehen von Sakrileg das ich die Thematik im Moment nicht wirklich vom Stuhl reißend finde.
    Gifford hat nun mal das Pech von vielen erst nach dem ganzen Kirchenzirkus gelesen zu werden, so wie von mir, so das er etwas untergeht mit seinem Thriller der mit einer anderen Dimension von Kompetenz besticht als jene von Brown...aber wie ich schon schrieb, Gifford ist der "Anti-Brown".
    Mir hat das Buch leider nichts gegeben, außer 2 Monate die ich es mit mir herumgeschleppt habe :sauer:


    N™

  • Assassini ist doch älter als die Bücher von Brown, oder? Jedenfalls habe ich es vorher gelesen und ich fand es furchtbar. Vom Thema hat es mich sehr interessiert, aber das Geschen der ersten 300 Seiten hätten doch wohl locker in 60 - 80 Seiten gepaßt. Ich habe das Buch nicht zu Ende gelesen, doch habe ich vor es irgendwann noch mal zu versuchen.

    Gruß Mascha

  • Ich hatte eigentlich gestern schon hier geantwortet aber dann hat sich mal wieder meine DSL-Verbindung verabschiedet...


    Mir hat der Roman sehr gut gefallen, ich habe ihn vor ca. 7-8 Jahren gelesen. Von Brown kenne ich nur diesen furchtbaren Film zu Sakrileg und werde ganz sicher aufgrund dieser Erfahrung nichts von ihm lesen in nächster Zeit. Einen Vergleich zwischen den beiden Autoren werde ich also nicht ziehen können.
    Assassini war sehr spannend und ich habe es auch gerne weiterempfohlen. Bis heute sind mir einige Szenen im Gedächtnis geblieben, was bei mir immer bedeutet, dass das Buch einen bleibenden Eindruck bei mir hinterlassen hat. Hier war derselbe positiv. Für eine Rezension reicht die Erinnerung an das Buch aber leider nicht mehr.

  • Gelesen habe ich das Buch vor Jahren und vor kurzem noch mal das Hörbuch gehört.


    Gifford schreibt anders als Brown, weniger effekthascherisch. Etwas verwirrend waren die zahlreichen Namen und Schauplätze, aber insgesamt war es ein spannendes Puzzlespiel, wobei ich einige Handlungsstränge relativ schnell durchschaut hatte.


    Aus dem Gedächtnis würde ich 3ratten + :marypipeshalbeprivatmaus: vergeben.

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen






  • Assassini ist doch älter als die Bücher von Brown, oder? Jedenfalls habe ich es vorher gelesen und ich fand es furchtbar. Vom Thema hat es mich sehr interessiert, aber das Geschen der ersten 300 Seiten hätten doch wohl locker in 60 - 80 Seiten gepaßt. Ich habe das Buch nicht zu Ende gelesen, doch habe ich vor es irgendwann noch mal zu versuchen.


    Mascha, genau so ging es mir auch.
    Es gehört bei mir wirklich zu den ganz wenigen Büchern, die ich nie fertig gelesen habe.
    Und ich gestehe, ich werde es auch nicht mehr tun :redface:


    Ich fand es viel zu langatmig. Aber vielleicht liegt es ja auch daran, das ich Dan Brown Fan (-geschädigt)
    bin.
    Man muß aber auch sagen, das dieses Buch Jahrzehnte zuvor geschrieben wurde und damals
    wohl schon skandalös anheimelte, da sich zu dieser Zeit nicht wirklich jemand mit der Kirche anlegen
    wollte.


    Grüssle
    Marion

    "Die Größe und den moralischen Fortschritt einer Nation kann man daran messen, wie sie ihre Tiere behandelt." Mahatma Gandhi

  • Für eine echte Rezension ist es bei mir zu lange her. Aber was ich noch im Kopf habe, ist eine gewisse Verwirrung am Anfang, bis ich all die Namen im Kopf hatte und der Handlung zuordnen konnte. Ich habe das Buch gerne und schnell gelesen, weil ich all die Verwicklungen aufgelöst haben wollte.
    Außerdem fand ich die Idee aufregend, dass sich im Verborgenen eine uralte Geheimsippe gehalten hat und bis heute aktiv ist.


    Jüngst aber habe ich das Buch verschenkt, weil ich es abgelegt hatte unter "muss ich nicht unbedingt behalten". Ich lese Verschwörungsgeschichten sehr selten, aber hin und wieder wirklich gerne. Gifford jedenfalls darf gerne mal wieder was in meinen Bücherschrank legen.

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