Ich will gleich zwei Dinge vorwegschicken:
1.Ist dies für normal nicht meine Arte Rezis zu schreiben und
2.habe ich das Buch nur bis Seite 475 gelesen und dann abgebrochen so das ich dies hier nicht als ordentliche Rezi sondern eher als einen Kommentar auffasse für den ich nur einen Thread eröffnet habe weil es leider noch keinen zu diesem Buch gab.
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Kurzbeschreibung
Der Mord an der jungen Ordensschwester Valentine läßt ihren Bruder Ben, einen Anwalt und früheren Jesuiten, nicht mehr ruhen. Sein einziger Hinweis ist ein verblaßtes Foto aus dem Paris des Jahres 1943. Auf der Suche nach den vier Männern, die auf dem Foto abgebildet sind - und dem fünften, der es aufgenommen hat -, stößt er auf eine Reihe unaufgeklärter Todesfälle. Interne Kirchenangelegenheiten, bedeutet man Ben, die ihn gefälligst nichts anzugehen hätten. Alle Spuren führen nach Rom, zu den geheimen vatikanischen Archiven und weit in die Vergangenheit: Irgendwann in der Renaissance, so heißt es, gab es eine geheime Mördergruppe, Assassini genannt, die dann zum Einsatz kam, wenn alle anderen Mittel versagten. Hat irgend jemand diese Truppe wieder zum Leben erweckt? Hat der Vatikan Interessen, die er notfalls sogar mit Mord schützt?
Kommentar:
Wie man oben bereits gelesen hat geht es in diesem Buch hoch her. All die aufgezählten Ereignisse geschehen auch noch im Vorfeld der anstehenden Papstwahl was dem ganzen eine ganz besondere Brisanz verleiht.
Und hier liegt die große Stärke des Autoren. Der Plot als solches wirkt zu jeder Zeit authentisch und gut recherchiert. Das Gefühl verstärkt auch noch das Vorwort zum Buch in dem Gifford selbst ein wenig darüber plaudert mit welchen Schwierigkeiten er z.T. zu kämpfen hatte und welche Steine ihm in den Weg gelegt wurden um das Buch zu verhindern.
Das macht einen natürlich schon neugierig und bis Seite 200 hat einen das Buch wirklich voll in seiner Hand. Man ist immer wieder davon angetan mit welcher Präzession der Schreiberling bestimmte Momente einfängt und wie gekonnt er es versteht bei Charakteren zu verweilen.
Immer wieder kommt einem das Wort "Anti-Brown" in den Sinn. Während Giffords unweit erfolgreicherer Kollege Dan Brown auf Highspeed-Thrill setzt geht der hier genannte eher bedächtig vor um sein Puzzle zusammenzusetzen.
Zu bedächtig...
Und hier fängt es schon zu hacken an. Ich bin kein ungeduldiger Leser, ich habe mich schon durch weitaus schlimmeres gequält, aber der Autor hat mich mit diesem Buch wahrlich enttäuscht. Ein so gutes Konzept, so gut geschrieben, zwar einfach aber effektiv eingesetzt, so dermaßen an die Wand zu fahren entlockt mir nur ein Kopfschütteln.
Bis Seite 200 ist alles ok, aber danach lässt das spannende Gefühl nach und man merkt wie man sich immer mehr und mehr dazu zwingen, sich bemühen muss diesem Buch etwas abgewinnen zu können. Schnell wird aus diesem Thriller ein Indizien-Roman in dem es lediglich darum geht ein Puzzlestück nach dem anderen ins große Ganze zu fügen. Gut.
Dies geschieht aber leider so unmotiviert und vor allem unspektakulär das mich diverse Längen schon etwas frustriert haben.
Das große Problem ist, wenn man so will, daß Gifford überhaupt kein Gespür für das Timing von spannenden Momenten bzw. Storywendungen hat. Abgesehen davon das die Story auf der Länge von über 400 Seiten nur 1-2 Wendungen oder Überraschungsmomente parat hat, wartet der Leser immer auf den erlösenden Moment. Der Moment wo die Story nun endlich Fahrt aufnimmt und den Leser mit sich reißt...aber leider vergebens.
Der Schreiberling lamentiert seinen Plot uninspiriert herunter, fügt in hübscher Regelmäßigkeit nen Mord oder auch Selbstmord ein und zieht an sich spannende Momente durch weitschweifige Erklärungen oder Beobachtungen in die Länge so daß sie am Ende schlicht verpuffen und kein "Aha-Effeckt" zu bemerken ist.
"Ach so, das sollte jetzt spannend gewesen sein...???"
Gesetzte und durchdachte Unterhaltung in allen Ehren, aber alle 50-75 Seiten jemand der den guten Ben mit den Worten, ...erzählen sie mir ihre Geschichte und ich erzähle ihnen meine, oder,...lassen sie uns mal darüber reden..., begrüßt oder auf die Seite nimmt ist mir dann etwas zu viel.
Wie gesagt, ich habe das Buch dann frustriert abgebrochen weil es in meinen Augen Zeitverschwendung war sich an diesem langatmigen Wälzer abzumühen und immer auf den "Moment" zu warten. Das Buch ist nicht schlecht, das wollte ich nicht gesagt haben, aber wer etwas mehr an Spannung erwartet sollte dann doch, aller Makeln zum Trotz, zu Illuminati greifen.
Da ich das Buch nicht beendet habe gibt es auch hier keine abschließende Wertung. Würde mich freuen wenn einige Leser die das Buch durch haben hier eine Rezi oder einige Worte zu diesem Werk schreiben würden.
Danke.
N™