Italo Calvino - Der Ritter, den es nicht gab

Es gibt 1 Antwort in diesem Thema, welches 3.868 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von BigBen.

  • Kaufen* bei

    Amazon
    Bücher.de
    Buch24.de

    * Werbe/Affiliate-Links


    Inhalt: Im Heere Karls des Großen gibt es einen Ritter, den es nicht gibt. Agilulf Emo Bertrandino derer von Guildiverne und der anderen von Korbentratz und Sura, Ritter von Selimpia und Citerior und Fez existiert nicht, schafft es aber dennoch zu sein, weil er an die heilige Sache des Krieges glaubt und seinen Dienst tun will. Als leerer Raum in einer Rüstung bewältigt er überraschend gut das Leben, indem er sich kleinlich an jede Regel hält, die aufgestellt worden ist. Dafür mögen ihn die anderen Ritter nicht, umso mehr jedoch die schöne Bradamante, die im Heer ihren Mann steht und sich mal in den einen, mal in den anderen verliebt, nun jedoch unheilbar für den einen Mann entflammt ist, der kein Mann ist, gar nicht ist. Bradamante jedoch wird wieder rum von dem jungen Heißsporn Rambald verehrt. Dann gibt es noch Gurdulu, der viele Namen hat und zwar ist, es aber nicht schafft zu sein, da er ständig mit allem durcheinander kommt. Es ist auch schwierig, sich zu merken, wer man ist. Die eigentliche Geschichte bringt dann ein anderer ins Rollen, indem er die Grundlage für den Rittertitel Agilulfs -und damit für seine sämtlichen anderen Titel, also seine Existens- anzweifelt.


    Meine Meinung: Eine Rittergeschichte, geschrieben in dem ironischen Tonfall Calvinos, der mir schon an 'Wenn ein Reisender in einer Winternacht' sehr gut gefallen hat. Es werden allerlei Fragen um die verschiedenen Formen von 'Sein' aufgeworfen und wenn man sich noch ein wenig mit dem Buch beschäftigt, bietet es eine gute Grundlage für eigenständiges Nachdenken zu diesem Thema. Wer ist wirklicher/mehr? Rambald, der von einem Ziel seines Strebens zum nächsten irrt, Gurdulu, der sich im Sein anderer verliert und nie wirklich er selbst ist oder doch eher Agilulf, der ja eigentlich gar nicht ist?
    Das Buch ist relativ dünn und lässt sich gut in ein - zwei Tagen durchlesen. Wäre es länger gewesen, hätte ich mich wohl angefangen zu langweilen, da es trotz der interessanten Erzählstimme und Calvinos Talent für sehr plastisches Schreiben nie wirklich zu Spannung kommt, zumindest nicht bei mir.
    Wer einmal etwas anderes lesen will und dabei ein wenig schmunzeln, ist hiermit gut bedient.


    3ratten

    Seit die Mathematiker über die Relativitätstheorie hergefallen sind, verstehe ich sie selbst nicht mehr.<br />~ A. Einstein<br /><br />Man umgebe mich mit Luxus; auf das Notwendige kann ich verzichten. <br />~ Oscar Wilde


  • Wer einmal etwas anderes lesen will und dabei ein wenig schmunzeln, ist hiermit gut bedient.


    Ich fand das Buch nicht nur zum Schmunzeln, sonder sogar streckenweise irrwitzig komisch. Der Humor hat mich stark an Monty Python erinnert. Von mir bekommt es 5ratten

    "Es ist die Pflicht eines jeden, es auch auszusprechen, wenn er etwas als falsch erkennt." --- Stefan Heym, 2001