Stieg Larsson - Verdammnis

Es gibt 31 Antworten in diesem Thema, welches 10.396 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Kiba.

  • So, das war's. Ich war mir eine Weile nicht sicher, ob ich das Buch tatsächlich beenden würde, aber meine Neugier hat gesiegt, und trotz allem beherrschte Larsson sein Handwerk. Allerdings fällt meine abschließende Bewertung nicht gut aus, vielleicht weil meine Skepsis nach den ersten dreihundert Seiten schon zu groß war, vielleicht weil sich mal wieder zeigt, dass ich diesem Genre besonders kritisch gegenüber stehe.
    Weshalb mir der Anfang nicht gefiel habe ich weiter oben schon lang und breit erörtert. Im Verlauf der Ermittlungen sind mir weitere Dinge negativ aufgefallen, z.B. die bereits erwähnte Schwarzweißmalerei der Charaktere.



    Lisbeths Geschichte fand ich dann auch zu dick aufgetragen. Habe ich beim ersten Teil noch gut damit leben können, dass Larsson verschiedene Register zieht, hat er mir hier eindeutig zu tief in die Trickkiste mit der Aufschrift "Verschwörungstheorien" gegriffen. Immerhin legte die Spannung gegen Ende wieder richtig zu und auch Lisbeth hat wieder zu ihrer alten Form zurückgefunden und mich erneut begeistert. Leider hat dies das Buch für mich nicht mehr gerettet, und auch den Cliffhanger kann ich somit besser ertragen als die meisten hier.


    In meiner Bewertung bin ich zugegeben etwas streng, aber das ist nur der gerechte Ausgleich dafür, dass manche fünf-Ratten-Bewertungen ein Auge zudrücken. :zwinker:


    2ratten


    Viele Grüße
    Breña

    "Natürlich kann man sein ohne zu lesen, ohne Bücher, aber ich nicht, ich nicht." J. L. Borges


  • Lisbeths Geschichte fand ich dann auch zu dick aufgetragen. Habe ich beim ersten Teil noch gut damit leben können, dass Larsson verschiedene Register zieht, hat er mir hier eindeutig zu tief in die Trickkiste mit der Aufschrift "Verschwörungstheorien" gegriffen.


    Ein Kritikpunkt, den ich durchaus nachvollziehen kann. Ich sah damals darüber hinweg, da bei Thrillern/Krimis gerne sehr dick aufgetragen wird und sich Larsson - gemessen an anderen Schriftstellern des Genres - in fast vornehmer Zurückhaltung übte :breitgrins:


    Liest du den letzten Teil noch oder magst du nicht mehr?

    Wer anderen folgt, wird nie zuerst ankommen.


  • Ich sah damals darüber hinweg, da bei Thrillern/Krimis gerne sehr dick aufgetragen wird und sich Larsson - gemessen an anderen Schriftstellern des Genres - in fast vornehmer Zurückhaltung übte :breitgrins:


    Ich weiß schon, warum meine Ausflüge in dieses Genre sich eher in Grenzen halten. :zwinker:



    Liest du den letzten Teil noch oder magst du nicht mehr?


    Ich bin hin und her gerissen. Ich möchte schon gerne wissen, wie es weitergeht... Und Larssons Schreibe ist ja auch sehr kurzweilig, es kann also gut sein, dass ich mir auch den dritten Teil ausleihe (abbrechen kann ich ihn dann immer noch). Aber zuerst stehen andere Bücher auf dem Leseplan.

    "Natürlich kann man sein ohne zu lesen, ohne Bücher, aber ich nicht, ich nicht." J. L. Borges

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    Ich habe die erste Ausgabe, obwohl mir die zweite besser gefällt.


    Inhaltsangabe laut Amazon:


    Mikael Blomkvist recherchiert in einem besonders brisanten Fall von Mädchenhandel, die Hintermänner bekleiden höchste Regierungsämter. Als sein Informant tot aufgefunden wird, fällt der Verdacht auf Blomkvists Partnerin Lisbeth Salander. Eine mörderische Hetzjagd beginnt.


    Meine Meinung:


    Ich habe diesen Teil der Millenium-Trilogie im Anschluss an „Verblendung“ gelesen und er hat mich gleich wieder in den Bann gezogen. Wie schon im ersten Buch brauchte es aber auch hier einige Seiten, bis die Geschichte so richtig in Schwung kam. Was mich aber nicht störte, weil ich Larssons Erzählstil einfach mag. Im ersten Teil begegnet man gleich wieder Lisbeth Salander, die sich zurzeit im Urlaub befindet. Es wird rekapituliert, wie sie das letzte Jahr nach der Wennerström-Affäre verbracht hat und was sie so getrieben hat. Erst danach beginnt die eigentliche Geschichte, und diese hat es in sich. Sogleich steigert sich die Spannung ins unermessliche, denn ein Mord geschieht und Lisbeth gerät auf die Liste der Verdächtigen.

    Ich habe mich teilweise über gewisse Figuren so geärgert, dass ich am liebsten das Buch in die Ecke geschmissen hätte. Larsson hat die Protagonisten mit all ihren menschlichen Stärken und Schwächen sehr genau beschrieben und man kann sich gut vorstellen, was in diesen Personen vorgeht und was sie für Beweggründe haben. Man kann richtig mitfiebern und ab der Mitte des Buches gibt es kein Zurück mehr, man liest und liest und will einfach nur noch wissen, wer, was, wann, wo und warum etwas geschehen ist. Was mir auch in diesem Teil der Trilogie gut gefallen hat, sind die teilweise sehr kurzen Kapitel. So bleibt die Geschichte lebendig und man wechselt zwischen den Personen hin und her.


    Dass Lisbeth Salander dieses Mal im Mittelpunkt steht und ihr Leben von allen Seiten ausgeleuchtet wird, fand ich sehr interessant. Sie ist eine faszinierende Persönlichkeit, die bisher eher geheimnisvoll dargestellt wurde. Hier lernt man nun die Hintergründe kennen, warum Lisbeth so ist wie sie ist.


    Dass das Buch mit einem Cliffhanger endet, finde ich persönlich nicht wirklich schlimm. Es wurde alles aufgeklärt, was mir wichtig gewesen ist.
    Von mir bekommt die Geschichte 4ratten

    Liebe Grüsse Hanni 8)

  • Auch ich habe nun den zweiten Teil der Millennium-Trilogie gelesen. Das Buch war (genau wie "Verblendung") so spannend, daß ich die 750 Seiten in weniger als drei Tagen verschlungen habe!


    Ich fand "Verdammnis" sogar noch ein klein wenig besser als "Verblendung". Hier war die Story ein wenig klarer und verständlicher.


    Lisbeth ist natürlich wieder Sympathieträgerin und es macht Spaß, ihre Aktionen zu verfolgen. Interessant und spannungssteigernd fand ich, daß Mikael Blomkvist und sie diesmal fast unabhängig voneinander agierten, und insbesondere, daß man nach den Morden erst einmal sehr lange kein Kapitel mehr aus Lisbeths Sichtweise las.


    Bei zwei Dingen hat Stieg Larsson meiner Meinung nach etwas allzudick aufgetragen:


    Das Ende ist tatsächlich so, daß ich froh darüber bin, daß ich Teil 3 hier schon zu liegen habe und gleich damit anfangen kann.


    Eine Frage stellt sich mir noch:


    Meine Bewertung, für ein Stück schöne spannende Unterhaltung:
    4ratten + :marypipeshalbeprivatmaus:


    und nun auf zum dritten Teil!

    Freiheit ist immer Freiheit der Andersdenkenden (R. Luxemburg)

    Was A über B sagt, sagt mehr über A aus als über B.

    Einmal editiert, zuletzt von kaluma ()

  • Ich fand das Buch recht gut. Teilweise hatte ich den Eindruck, das es aufgrund der vielen Beteiligten einwenig Unübersichtlich werden könnte. Dies war letztendlich nicht der Fall.


    Man (und Frau) kann es recht schnell durchlesen. Das Buch ist spannend umschrieben. Bin gerade beim dritten Buch angelangt - dann muss aber auch langsam Schluss sein....zuviel Verschwörung ist dann doch zuviel.


    Wer viel list, sollte Verdammnis unbedingt mal durchgeackert haben. Es lohnt sich.

    Opa Pittschikowski aus dem Ruhrrevier, kennt die Blauen Knappen schon seit 1904 - niemals tat er fehlen, nur einmal war er krank - Oma tat er quälen wenn er schon morgens sang:<br /><br />Ob ich verroste und ver

  • Auch mir hat das Buch sehr gut gefallen. Während den ersten 200 Seiten, dachte ich noch, das Buch kommt nicht an Teil 1 ran. Doch dann wurde es immer spannender und spannender, so dass ich das Buch in 3 Tagen gelesen habe.


    Dass Lisbeth im Mittelpunkts stand, hat mir auch sehr gut gefallen. Ich fand es interessant mehr über ihr Leben zu erfahren, vor allem wollte ich wissen, was ihr in ihrer Kindheit wiederfahren ist.
    Larssons Erzählstil finde ich sehr gut. Er schreibt unglaublich spannend und ich musste einfach weiterlesen. Daher freue ich mich schon auf den 3. Band.

  • Hoffe, mich nun doch motivieren zu können, ein Buch von Stieg Larsson lesen zu können! Bisher habe ich es irgendwie doch immer gelassen, weil wirklich jeder die Bücher gelesen hat :redface:


  • Bisher habe ich es irgendwie doch immer gelassen, weil wirklich jeder die Bücher gelesen hat :redface:


    Na, wenn das der einzige Grund ist, dann ists eigentlich kein Grund, finde ich, zusammen mit einer Mehrheit in diesem Forum :zwinker:


    Falls dich das Thema der Bücher nicht interessiert oder du generell keine Krimis/Thriller magst, dann musst du es ja nicht lesen. Es fällt nicht unter "Bildungslücke", wenn man die Trilogie nicht kennt :breitgrins:

    Wer anderen folgt, wird nie zuerst ankommen.

  • Alfa_Romea: Kommt wohl bedingt durch meinen Studiengang, dass ich Gruppenverhalten in jeglichen Lebenssituationen eher kritich betrachte und mich dann lange dagegen wäre. Krimis/Thriller sind genau das, was ich immer lese.
    Da meine Liste mit ungelesenen Büchern jedoch sehr lang ist, kann ich auch immer noch andere Bücher vorziehen und mich dann immer noch für/gegen das Lesen des Buches entscheiden :zwinker:

  • Nach über einem Jahr Pause von Verblendung habe ich nun endlich den zweiten Band der Trilogie zur Hand genommen und ich frage mich, wieso ich damit so lange gewartet habe...


    Bei Larssons Art eine Geschichte zu erzählen habe ich immer das Gefühl, dass ich mitten im Geschehen dabei bin - so quasi als stilles Mäuschen in der Ecke. Er schafft es gewöhnliche Alltagssituationen und Handlungen der Charaktere so zu beschreiben, dass von der ersten bis zur letzten Seite ein grandioses Kopfkino entsteht!
    (Bezüglich der Alltagssituationen wäre es mal interessant mitzuschreiben, wie oft und wie viel Kaffee Lisbeth und Mikael im Laufe der Trilogie trinken. Interessanterweise ist auch mein Kaffeekonsum während der Lektüre immens gestiegen. :breitgrins: )


    In diesem Band steht Lisbeth unter Mordverdacht. Hat sie tatsächlich drei Morde begangen? Wenn ja, warum? Wie Mikael glaubte ich von Anfang an an ihre Unschuld – und hatte zum Teil doch Zweifel,


    Ebenfalls wird im Laufe der Geschichte endlich Licht ins Dunkle von Lisbeths Vergangenheit gebracht – wie kam sie zu ihrer Vormundschaft und was hat es mit den psychiatrischen Gutachten auf sich, die sie als gestörte, gewaltbereite Psychopathin hinstellen? Die reine Wahrheit oder doch nur Lug und Trug, weil jemand etwas zu verbergen hat?


    Erstaunlicherweise hatte ich dieses Mal Probleme mit manchen Namen. Erstaunlich deshalb, weil ich das beim ersten Band nicht hatte und das, obwohl es dort nur so von Vangers gewimmelt hat...
    Ebenfalls hatte ich bei Verblendung absolut keine Probleme die Auflösung und auch den Weg dorthin zu verstehen – alles erschien mir logisch und nachvollziehbar. Hier allerdings hatte ich zumindest Probleme damit das letzte Puzzleteil, als die Verbindung zwischen

    zu verstehen. Das könnte aber auch an mir gelegen haben, vielleicht habe ich einfach was überlesen...


    Nichtsdestotrotz und kurz und bündig: sehr spannend!
    4ratten


    Ps.: Viele von euch konnten es ja gar nicht erwarten und haben sofort zum dritten Teil Vergebung gegriffen. Geht es denn so spannend weiter? Denn, um ehrlich zu sein, habe ich im Moment, nachdem ich den Klappentext gelesen habe, keine große Lust darauf. Warum? Ich weiß nicht genau. Irgendwie habe ich mir eine andere Geschichte erwartet, also etwas Neues und nicht „nur“ das Suchen

    Versteht ihr mein Dilemma? :autsch:


    PPs.: I LOVE LISBETH SALANDER! :flirt::breitgrins:

    :leserin: [color=#CC0077]<br />Leo Tolstoi - Anna Karenina<br />Geneva Lee - Royal Passion<br />Frank Schätzing - Tod und Teufel<br />Patrick Rothfuss - The Name of the Wind<br />Maggie Stiefvater - The Raven Boys

    Einmal editiert, zuletzt von Juggalette ()

  • Stieg Larsson


    Verdammnis


    Flickan som lekte med elden


    2. Teil


    Gut ein Jahr ist vergangen, seit Lisbeth Salander sich die Wennerström-Millionen ergaunert hat. Sie hat das Geld gut angelegt und nutzt es auch, z. B. für eine ausgedehnte Fernreise, für eine riesige Luxuswohnung in Stockholm und auch für eine Stiftung. Sie hat jeden Kontakt zu Mikael Blomkvist abgebrochen.


    Mikael hat einen neuen Kollegen, Dag, der eine Enthüllungsstory schreibt zum Thema Menschenhandel/Prostitution. Dag und seine Freundin Mia verfügen über jede Menge Material, mit dem sie diverse Personen aus Politik, Polizei, Presse usw. belasten können.


    Bjurman, Lisbeths Betreuer, will sich aus seiner misslichen Lage befreien und plant, Lisbeth mit Hilfe zwielichtiger Gestalten aus dem Weg zu räumen.


    Und dann überschlagen sich die Ereignisse, es gibt Tote, und Lisbeths Fingerabdrücke zieren die Tatwaffe. Die Polizei jagt sie als einzige Verdächtige, Schwedens Presse startet eine Hetzkampagne gegen die „Irre“.


    Mikael glaubt nicht an Lisbeths Schuld und beginnt mit eigenen Recherchen. Es ist ein Wettlauf gegen die Zeit.



    In diesem Teil gibt es einen treuen, sturen Mikael, langsam und bedächtig, und eine schlaue, harte Lisbeth. Glücklicherweise gibt es diesmal nicht so viele Gelegenheiten für die Hauptpersonen, mit irgendwem ins Bett zu steigen. Derartige Szenen entbehren jeglicher knisternder Atmosphäre, wenn Larsson sie schildert. Spannung gibt es dagegen reichlich. Ab der Mordnacht hatte der Roman mich gepackt, und ich fand diesen Teil sogar besser als den ersten. Für meinen Geschmack gab es allerdings ein paar Zufälle zuviel, wie beispielsweise der Umstand, dass bei jeder geplanten Entführung vor Lisbeths Wohnung ein Zeuge und Zu-Hilfe-Eiler zugegen ist. Und der Schluss erinnerte mich an schlechte Actionfilme mit unkaputtbaren Helden. das war mir zu dick aufgetragen.



    Satte 4ratten


    Bechdel: :daumen:

    Bücher sind Magie zum Mitnehmen.