Galsan Tschinag - Eine tuwinische Geschichte und neue Erzählungen

  • Gelesen im Rahmen des „Wir lesen uns rund um die Welt“ Projektes: Mongolei


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    Inhalt:


    Um Dshaniwek, den alten Kamelzüchter und Einzelgänger, gibt es viele Gerüchte. Bei einer Wolfsjagd erzählt er seinem jungen Jagdgefährten seine wahre Lebensgeschichte. Sie ist geprägt von gesellschaftlichen Normen und Zwängen der kommunistischen Politik, die ihm große menschliche Verluste abverlangen und schließlich in einer Tragödie enden, über die er nie mehr hinwegkommt.



    Über den Autor:


    Galsan Tschinag wurde 1944 in der Mongolei als Angehöriger der tuwinischen Volksgruppe geboren. Er ist Stammesoberhaupt und Schamane. In den sechziger Jahren studierte er Germanistik an der Leipziger Karl-Marx-Universität. Er schreibt meist auf Deutsch, weshalb er als deutschsprachiger Migrantenschriftsteller gesehen wird.
    Heute verbringt er je ein Drittel des Jahres in Ulan-Bator, auf Lesereisen in Europa und bei seinem Stamm in der westmongolischen Steppe.
    Unter anderem wurde er mit dem Heimito-von-Doderer-Preis und dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet.


    Meine Meinung:


    Obwohl ich ungern Kurzgeschichten lese, hat mir dieser dünne Band wirklich gut gefallen. Ausser der titelgebenden „Tuwinischen Geschichte“ sind noch vier weitere Erzählungen enthalten, die sich vom Stil her ziemlich unterscheiden. Eine gewisse Melancholie und die Themen Liebe und Tod haben aber alle gemeinsam.
    Die meisten Geschichten sind nur ein paar Seiten lang, aber Tschinag versteht es, seinem Leser vom ersten Satz an das Gefühl zu geben, mit seinen Figuren in der tuwinischen Steppe zu sein. Man spürt fast die Kälte des mongolischen Winters, wenn die Herde gehütet wird und freut sich mit den Tuwinern auf das rauchige Feuer in der Jurte.
    Von der Traurigkeit, die die Geschichten umgibt, lenkt auch die sehr schöne und poetische Sprache nicht ab.
    Sehr kritisch wird mit der kommunistischen Vergangenheit der Mongolei umgegangen, in der die Tragödie der „Tuwinischen Geschichte“ zu einem Großteil ihren Auslöser hat.
    Galsan Tschinag selbst wurde die Erlaubnis, ein Lehramt auszuüben wg. „politischer Unzuverlässigkeit“ entzogen.


    3ratten :marypipeshalbeprivatmaus: