Fritz Steuben – Der große Häuptling

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    Inhalt: Nach der – zumindest teilweisen – Zerschlagung seines Einigungswerkes durch Harrison, verbündet sich Tecumseh mit den Engländern. In General Brock findet Tecumseh einen ehrlichen Partner. Den Engländern kommt das Bündnis wegen des drohenden Krieges mit den Amerikanern um Kanada sehr gelegen. Und tatsächlich gelingt es den schwachen englischen Truppen, kanadischen Milizionären und den Indianern unter Tecumsehs Führung, den Amerikanern in diesem Krieg eine Anzahl bitterer Niederlagen beizubringen. Aber der schnelle Erfolg und die reiche Beute steigen vielen Indianern zu Kopf und außerdem naht der Winter ...


    Meine Meinung: Dies ist einer der interessantesten Bände der Serie, denn hier wird deutlich, was für ein genialer Stratege und weitdenkender Mensch Tecumseh war. Er scheitert letztlich an der Individualität, einem mangelnden Unterordnungswillen seiner Leute. Damit können die Erfolge nicht in dem Maße genutzt werden, wie es militärisch sinnvoll und notwendig wäre, und damit wird gleich wieder der Keim für zukünftige Niederlagen gelegt. Die englisch-indianischen Anfangserfolge in diesem Krieg dürften auch maßgeblich für die Entwicklung Kanadas gewesen sein. Eine frühe Eroberung durch die Amerikaner in diesen Jahren hätte den Kontinent wohl anders geprägt. Auf Grund des relativ engen Zeitraumes, der hier zugrundeliegt (im wesentlichen Ereignisse des Jahres 1812), liest sich das Ganze auch sehr flüssig, da die sonst üblichen Zeitsprünge fehlen.


    Die Amerikaner werden von Band zu Band unsympathischer, weil sie ihr eigenes Verhalten für völlig korrekt halten und nicht hinterfragen, den Indianern aber alles ankreiden. Steuben läßt zur Verdeutlichung einen Kentucky-Mann wie folgt denken:


    Zitat von S. 9


    Wenn sie [die Indianer] Frieden hielten, konnte nur ein Dummkopf annehmen, sie seien von Natur friedfertig. Hinter dieser angeblichen Friedfertigkeit verbarg sich teuflische List. Man brauchte nur ein paar von ihnen über den Haufen zu knallen, ihre Maisfelder und Sonnenblumengärten zu verwüsten, ihre Dörfer anzuzünden, und schon sah man, was es mit ihrer Friedfertigkeit auf sich hatte. Im Nu ging es dann los – mit Stehlen, Sengen und Morden.


    Ja, wirklich sehr erstaunlich, diese Reaktion der Indianer :grmpf:


    4ratten


    Schönen Gruß,
    Aldawen

    Einmal editiert, zuletzt von Aldawen ()