Flann O'Brien - Der dritte Polizist

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  • Hierher gehört das auf jeden Fall!



    Meinst du das? Dann hatte ich dein Problem tatsächlich nicht verstanden.


    Herzlich, B.

  • Ja doch doch das hast du, genau! Ich hab zwar nicht die geringste Ahnung, warum man die Schrift markieren muss, um sie zu lesen, aber ich hoffe doch sehr, dass das irgendein Fehler ist und nicht die in diesem Forum übliche Weise, die wichtigen Dinge über ein Buch sagen zu dürfen? Hä? Mann ich fühl mich grad wie im Dritten Polizisten selbst, hab erst gar nicht gesehen dass da TExt drin ist, was um Himmels Willen ist denn das nu wieder ? *lach


    Das mit der Bombe, tja, genau das habe ich mich zb gefragt. Leider muss ich ausgerechnet jetzt los.
    Melde mich bald.


    Ob Du's glaubst oder nicht, du hilft mir wirklich weiter :o)

    Gruß
    Z.

    Einmal editiert, zuletzt von Zwielicht ()

  • Hi!


    Ich hab zwar nicht die geringste Ahnung, warum man die Schrift markieren muss, um sie zu lesen, aber ich hoffe doch sehr, dass das irgendein Fehler ist und nicht die in diesem Forum übliche Weise, die wichtigen Dinge über ein Buch sagen zu dürfen?


    Doch ... ist es ...


    Hä? Mann ich fühl mich grad wie im Dritten Polizisten selbst, hab erst gar nicht gesehen dass da TExt drin ist, was um Himmels Willen ist denn das nu wieder ? *lach*


    No comment ...


    Grüsse


    Sandhofer

    Wo nehme ich nur all die Zeit her, so viel nicht zu lesen. (Karl Kraus)

  • Zitat

    Ich hab zwar nicht die geringste Ahnung, warum man die Schrift markieren muss, um sie zu lesen, aber ich hoffe doch sehr, dass das irgendein Fehler ist und nicht die in diesem Forum übliche Weise, die wichtigen Dinge über ein Buch sagen zu dürfen?


    :breitgrins: Ich kann mich da nur auf die Aussagen anderer stützen, denen offenbar der Spaß an der Lektüre verdorben wird, wenn sie solche Einzelheiten kennen. Und das respektiere ich, solange es sich mir erschließt, dass das entsprechende Detail wirklich eine überraschende Wendung in der Handlung darstellt - was hier der Fall ist. So ganz persönlich finde ich das auch unnötig und versuche diese Kästen auf ein Minimum zu reduzieren.


    Ich muss jetzt auch zum Spocht, also bis dann.

  • Hi nochmal,


    also Deine "Spoilings" haben mir die Augen ein bisschen geöffnet. Endlich sacht mal jemand was, bin sonst ja nur auf THEORETISCH vielsagendes, schulterzuckendes Schmunzeln gestoßen.


    Ich probier das dann auch mal mit dem Kasten:


    Was hälst Du übrigens von de Selby?


    Über was macht er sich lustig? Macht er sich überhaupt lustig?
    Hast Du noch weitere Ebenen anzubieten ;-)?

    by the way: Jaaaaa, lesen kann ich dann grade noch selbst (falls Du Dich das langsam fragen solltest ;-))

  • Hallo zusammen!


    Ich war mir zu keinem Zeitpunkt sicher ob der Protagonist [...]


    Diese Verunsicherung des Lesers ist meiner Meinung nach beabsichtigt.


    [...] ausserdem hatt ich den Eindruck, das sei auch nicht so wichtig oder diese Unterschied irrelevant?


    Da nun stossen wir auf einen Kern der Geschichte. Welchen Zustand schildert das absurde Theater? Und ist es relevant, ob wir Godot einem bestimmten Zustand zuordnen? Oder ist es vielmehr die condition humaine, die die Autoren schildern?


    Oder verarscht uns O'Brien und erzählt uns schlicht was aus einem Säufer-Delirium?


    Grüsse


    Sandhofer

    Wo nehme ich nur all die Zeit her, so viel nicht zu lesen. (Karl Kraus)

  • Hi!



    Diese Verunsicherung des Lesers ist meiner Meinung nach beabsichtigt.


    Ja, war wohl Absicht, sonst hätte er sich den Umstand sparen können...das ist dann wohl dieser Effekt:




    condition humaine


    Öhm, ich glaube das finde ich auch ;) Aber....
    Ist es so? IST das die condition humaine ?



    Oder verarscht uns O'Brien und erzählt uns schlicht was aus einem Säufer-Delirium?


    [/quote]


    hm, kommt drauf an wie es WIRKLICH ist ...*grins


    Sagt ihr noch was zu De Selby? Würde mich freuen.


    LG
    Z.

  • Zitat von "sandhofer"

    Da nun stossen wir auf einen Kern der Geschichte. Welchen Zustand schildert das absurde Theater? Und ist es relevant, ob wir Godot einem bestimmten Zustand zuordnen? Oder ist es vielmehr die condition humaine, die die Autoren schildern?


    Naja, also relevant ist das schon, es trägt ja als Idee die Geschichte.


    Und, sandhofer, das absurde Theater schildert doch nicht den Tod. Die condition humaine bei Beckett (nicht im absurden Theater insgesamt) zu suchen, halte ich dagegen für eine naheliegende Idee. Aber die gehört für mich zum Leben und dessen Gestaltung.



    De Selby, um dazu noch was zu sagen, hatte als Referenz, so wie ich das in Erinnerung habe, "nur" die Funktion, völlig absurde, aber in sich durchaus stimmige Theorien für alles mögliche aufzuzählen (etwa für das Zustandekommen der Dunkelheit und des Schlafes). Hier habe ich kein auch nur ähnliches Korrelat in der nicht-fiktionalen Naturwissenschaft gefunden. Habe jetzt aber auch nicht extra danach gesucht.


    Lustig macht sich O'Brien damit nicht (ich wüsste, ehrlich gesagt, nicht, worüber, aberr vielleicht fällt euch ja was ein), er spielt nur ein bisschen mit der Perspektivierung von Realität.


    Herzlich, B.

  • Hallo zusammen!


    Da ich gerade mitten in der Lektüre von The Third Policeman stecke ...


    De Selby, um dazu noch was zu sagen, hatte als Referenz, so wie ich das in Erinnerung habe, "nur" die Funktion, völlig absurde, aber in sich durchaus stimmige Theorien für alles mögliche aufzuzählen (etwa für das Zustandekommen der Dunkelheit und des Schlafes). Hier habe ich kein auch nur ähnliches Korrelat in der nicht-fiktionalen Naturwissenschaft gefunden.


    Viele von de Selbys zitierten Theorien betreffen Häuser oder Kleidung - also die ganz konkreten Massnahmen, die der Mensch trifft zum Schutz gegen Einflüsse von aussen. So sind auch viele seiner absurden Theorien erkenntnistheoretische Konstrukte. Was O'Brien hier durch den Kakao zieht, ist m.M.n. mal zuerst natürlich den Wissenschaftsbetrieb als solcher mit der Häufung von Sekundär- und Tertiärliteratur, die einem einfachen oder auch einfach absurden Primärtext aufgeladen werden. Des weiteren weniger die aktuelle Naturwissenschaft (obwohl er mit seiner Atomtheorie natürlich auf dem in den 40ern des letzten Jahrhunderts aktuellen Wissensstand basiert), sondern die Erkenntnistheorien der alten Griechen und - bei einem in einem katholischen Land aufgewachsenen Autor durchaus möglich - der mittelalterlichen Scholastiker, wo sich ähnliches zuhauf finden lässt.


    Grüsse


    Sandhofer

    Wo nehme ich nur all die Zeit her, so viel nicht zu lesen. (Karl Kraus)

  • Zitat

    Was O'Brien hier durch den Kakao zieht, ist m.M.n. mal zuerst natürlich den Wissenschaftsbetrieb als solcher mit der Häufung von Sekundär- und Tertiärliteratur.


    Das halte ich für einen Gemeinplatz. Siehst du dafür über das Faktum hinaus, dass überhaupt Kommentare und Fußnoten eingefügt sind, konkrete Anhaltspunkte?


    Zitat

    obwohl er mit seiner Atomtheorie natürlich auf dem in den 40ern des letzten Jahrhunderts aktuellen Wissensstand basiert


    Inwiefern das denn? Beim schnellen Durchblättern habe ich gar nichts zu einer Atomtheorie De Selbys gefunden. Kannst Du bitte das Kapitel angeben?


    Zitat

    sondern die Erkenntnistheorien der alten Griechen und - bei einem in einem katholischen Land aufgewachsenen Autor durchaus möglich - der mittelalterlichen Scholastiker, wo sich ähnliches zuhauf finden lässt


    Auch hier: Hast Du Beispiele? Weder Die Theorie zu den Namen (wobei man hier wahrscheinlich noch am leichtesten Vorbilder finden könnte), noch die zu den Häusern, noch die zum Schlaf und der Dunkelheit, oder gar die zum Kinematographen scheinen mir hier offensichtliche Parallelen zu bieten.


    "Natürlich" scheinen mir die Bezüge jedenfalls nicht zu sein.


    Herzlich, B.

  • Hallo zusammen!


    Schön, Dich mal wieder zu lesen, Bartlebooth. Ich hatte schon Angst, Du hättest dich in der Zwischenzeit in ein Fahrrad verwandelt ... :smile:


    Das halte ich für einen Gemeinplatz. Siehst du dafür über das Faktum hinaus, dass überhaupt Kommentare und Fußnoten eingefügt sind, konkrete Anhaltspunkte?


    Nun, Gemeinplätze sind ja nicht per se falsch. Wenn er den einen Kommentator auf den andern schwerbewaffnet los lässt, so ist darin m.M.n. schon eine Überspitzung und damit eine Satire auf die (mehr oder weniger) wissenschaftlichen Geplänkel zu sehen. Da dies auch in seinen Zeitungskolumnen immer wieder auftaucht, halte ich es für eine Konstante in seinem Werk.


    Inwiefern das denn? Beim schnellen Durchblättern habe ich gar nichts zu einer Atomtheorie De Selbys gefunden. Kannst Du bitte das Kapitel angeben?


    Nicht de Selby habe ich gemeint, sondern den Autor persönlich. Die Atomtheorie legt er dem Sergeanten in den Mund, wenn ich mich recht erinnere.


    Auch hier: Hast Du Beispiele? Weder Die Theorie zu den Namen (wobei man hier wahrscheinlich noch am leichtesten Vorbilder finden könnte), noch die zu den Häusern, noch die zum Schlaf und der Dunkelheit, oder gar die zum Kinematographen scheinen mir hier offensichtliche Parallelen zu bieten.


    Die Theorie zur Dunkelheit könnte man durchaus bei einem alten Griechen finden oder bei einem mittelalterlichen Denker. Oder die Theorie de Selbys, dass es keine Bewegung gäbe. Weil in jedem Raum-Zeit-Punkt absolute Ruhe herrsche. Was wir als Bewegung verstehen, sind nur die Unterschiede zwischen Raum-Zeit-Punkt A und Raum-Zeit-Punkt B, da wir nicht in der Lage sind, zu verstehen, dass dazwischen der Raum-Zeit-Punkt C liegt, und zwischen A und C noch D ... usw. usw. - das ist praktisch eine Variante des Paradoxons von Achilles und der Schildkröte.


    Grüsse


    Sandhofer

    Wo nehme ich nur all die Zeit her, so viel nicht zu lesen. (Karl Kraus)

  • Hallo sandhofer,


    leide habe ich deine Antwort erst heute gesehen. Bin gerade unterwegs und kann nicht in das Buch schauen.


    Es ging mir nicht darum zu diskutieren, ob Gemeinplätze per se falsch sind. Sie sind allerdings per defintionem undifferenziert und daher begründungsbedürftig. Deine Ausführungen gehen für mein Verständnis nicht wirklich über das einfache faktum, dass eine Kommentierung vorliegt, hinaus. Und das genügt mir nicht, um von "Satire" zu sprechen. Würde es genügen, gäbe es ja keinen Unterschied mehr zwischen einem Kommentar und der Ironisierung eines Kommentars. das finde ich nicht sher hilfreich. :)


    Wenn Du die Stelle mit der Atomtheorie findest, würde ich das gern nachlesen :-). Ich erinnere mich daran spontan nicht.


    Dass die Theorie über die Dunkelheit so schon bei den alten Griechen zu finden ist, wundert mich. Sagst Du mir, wo?
    Und die Theorie, dass es keine Bewegung gäbe, habe ich nun von de Selby wieder nicht mehr in Erinnerung. Da bräuchte ich auch die Seitenangabe, um anständig antworten zu können.


    Kann aber wieder etwas dauern, bin noch ein wenig unterwegs.


    Herzliche Grüße, Bartlebooth.

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    Amazon Kurzbeschreibung
    Flann O'Brien entlarvt mittels Sprachwitz und Ironie die Torheit des Menschen. Dem Ich-Erzähler stößt Seltsames zu. Er erbt Haus, Hof und ein Pub - den Verwalter inbegriffen. Weitere wunderliche Dinge geschehen, nicht nur bei der Aufklärung eines Raubmordes, den die Hauptfigur begeht.


    Kongenial übersetzt von Harry Rowohlt.


    Meine Meinung
    Der Ich-Erzähler ist den Großteil der Zeit auf der Suche nach der Beute aus einem Raubmord, an dem er teilgenommen hat. Dabei passieren ihm die phantastischsten Dinge. In den Text eingeflochten sind Ausschnitte der Philosophie de Selbys, die recht skurril ist (die Fußnoten dazu werden im Laufe des Buches immer länger). Einen nicht unerheblichen Anteil an der Geschichte haben Fahrräder. Und ich denke, wenn man dieses Buch gelesen hat, setzt man sich mit einem ganz anderem Gefühl auf sein eigenes Fahrrad. :zwinker: Der titelgebende dritte Polizist taucht erst weit gegen Ende des Buches persönlich auf.
    Wer irrwitzige Gedankenspielereien und einen profunden Humor mag, ist mit diesem Buch sehr gut bedient. 5ratten

    "Es ist die Pflicht eines jeden, es auch auszusprechen, wenn er etwas als falsch erkennt." --- Stefan Heym, 2001

  • Danke für den Tip. Kann mal ein Moderator, meine Meinung da mit dranhängen?


    (Da zu "Auf Schwimmen-zwei-Vögel" kein Thread existierte, nahm ich naiverweise an, das ist mit dem Buch hier genauso :redface: ).

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    Huch! Ein Buch von Flann O'Brien, das keinen grünen Umschlag hat? :entsetzt: Ich bin entsetzt! Welch' Frevel! Weiß Harry Rowohlt davon? Der würde dem Verlag was erzählen... :grmpf:


    P.S.: Ich sehe gerade auf Amazon, das der Großteil seiner Bücher mittlerweile mit neuen, nicht mehr grünen Einbänden versehen wurde. Wer hat denn sowas durchgesetzt...?

  • Huch! Ein Buch von Flann O'Brien, das keinen grünen Umschlag hat? :entsetzt: Ich bin entsetzt! Welch' Frevel!


    Was ist denn daran so schlimm? Mein erstes Exemplar von diesem Text - ein Taschenbuch, von einem irischen Verlag, in Irland gekauft - war beige ...

    Wo nehme ich nur all die Zeit her, so viel nicht zu lesen. (Karl Kraus)

  • Was ist denn daran so schlimm? Mein erstes Exemplar von diesem Text - ein Taschenbuch, von einem irischen Verlag, in Irland gekauft - war beige ...


    Wohl weil Desmond Trellis aus "Auf Schwimmen-zwei-Vögel" nur grüne Bücher liest und Bücher mit andersfarbigen Einbänden für ihn des Teufels sind, und wohl auch, weil Harry Rowohlt als sein Übersetzer dies so gewollt hatte, haben die Verlage Suhrkamp und Haffmans, die O'Brien zumindest zu der Zeit, als ich seine Bücher gekauft habe (vor ca. 15, 20 Jahren), die Einbände bislang ausschließlich in grün gestaltet. Und deswegen dachte ich, das wäre so eine Art ungeschriebenes Gesetz. Aber vielleicht hält Heyne nicht viel von solchen Traditionen...