(Originaltitel: Red Death)
Inhalt:
Amerika 1773: Der 17-jährige Jonathan Barrett, der eigentlich in Harvard Jura studieren wollte, wird von seiner tyrannischen Mutter stattdessen nach England geschickt, woher ihre äußerst wohlhabende Familie stammt, um dort in Cambridge zu studieren.
Zuerst äußerst unwillig, findet er jedoch schnell gute Freunde und lernt auf einer
Party eine wunderschöne Frau kennen: Nora.
Erst nach seiner Rückkehr nach Amerika wird er bemerken, was hinter einigen ihrer... Eigenheiten und erotischen Vorlieben... steckt.
Meine Meinung: (zur englischen Ausgabe)
Jonathans absolut unausstehliche und nervtötende Mutter ging mir Anfangs sehr auf den Geist, so dass ich, trotz Elrods eigentlich leicht und flüssig zu lesenden Stils, nur sehr langsam vorankam.
Das legte sich nach Jonathans Ankunft in England, das mich als Schauplatz auch einfach mehr ansprach, mehr Atmosphäre vermittelte, als das amerikanische Anwesen der Barretts.
Der verlauf der Handlung während des England-Abschnitts konnte mich dagegen leider weniger überzeugen. Klar, wenn ich ein Buch lese, in dem ein Vampir erzählt, wie er zu einem solchen geworden ist, muss ich damit rechnen, dass in diesem Buch irgendwann ein (vermutlich gut aussehender) Vampir auftaucht, der ihn früher oder später verwandelt. Aber muss dieser Vampir wirklich die erste umwerfende Frau auf der ersten Party sein? Muss es wirklich gegenseitige „Liebe“ auf den ersten Blick sein? Muss sie ihn sofort mit eindeutigen Absichten in ihre Gemächer befördern, nur damit dann in nicht allzu ferner Zukunft der Austausch einer gewissen Körperflüssigkeit praktiziert werden kann? Kurz gesagt: Ich fand diesen Teil der Geschichte (bis vielleicht auf einen Punkt) ziemlich vorhersehbar und klischeehaft.
Erst in der zweite Hälfte, nach Jonathans Rückkehr nach Amerika, konnte das Buch dann doch noch mal ein paar Pluspunkte sammeln, da sich die Entwicklung ein wenig von dem unterschied, was ich nach der Lektüre anderer Vampirromane vielleicht erwartet hätte und mir auch die Charaktere etwas sympathischer wurden, auch wenn sie weiterhin keine Paradebeispiele für besonders ungewöhnliche oder vielschichtige Figuren sind.
Insgesamt kommt dieser erste Band einer 4-teiligen Reihe für mich nicht über ein „ganz nett“ hinaus.
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