[Ghana] Amma Darko – Das Lächeln der Nemesis

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    Rückentext: Eine mysteriöse Botschaft hebt Aggies geordnete Welt aus den Fugen. Wer droht ihr «Nemesis», vergeltende Gerechtigkeit, an – und warum? Während sie verzweifelt versucht, das Rätsel der Botschaft zu lösen, muß sie machtlos miterleben, wie ihr Mann Idan ihr immer mehr entgleitet und Krankheit und Zwist die polygame Ehe ihres Vaters zerstören. Die Fäden des Schicksals drohen Aggie zu ersticken. Und schließlich wird ihr klar, daß sie nur entrinnen kann, wenn sie sich einer längst verdrängten Vergangenheit stellt ...
    Ein mitreißender Roman über Untreue, Vergeltung, Witwenriten, Aberglauben und einen falschen Propheten. Farbig und fesselnd wie das Leben in Ghana selbst.
    Amma Darko, geboren 1955 in Tamale, Ghana, gehört zu den wenigen schwarzafrikanischen Schriftstellerinnen, deren Werke international Anerkennung finden. So wurde ihr Migrationsroman «Der verkaufte Traum» in zahlreiche Weltsprachen übertragen.


    Meine Meinung: Der Inhaltstext paßt mal wieder nur bedingt zum Buch, denn auch wenn Aggie eine wichtige Rolle spielt, so gilt dies für weitere Personen genauso. Parallel dazu und zu Idans Affäre erzählt Amma Darko von drei Geschwistern, die ihrer Mutter vor derem Tod noch einen Wunsch erfüllen müssen, damit diese Blumen bei ihrer Beerdigung zuläßt. Und dann gibt es noch einen Radiomoderator, der die Geschichte des Selbstmordes eines reichen Mannes, ungleich verteilter HIV-Infektionen und mehr oder weniger traditioneller Witwenriten aufdeckt. Zwischen diesen Geschichten gibt es natürlich Zusammenhänge, aber da hier manches mit Zeitsprüngen zurück und wieder vor geschildert wird, dauert es doch eine ganze Weile, bis die Lösung des Rätsels aufdämmert.


    Insgesamt scheint mir, daß Amma Darko hier an einige Tabu-Themen in afrikanischen Gesellschaften rührt, leider habe ich bislang nichts über die Rezeption in Ghana selbst gefunden. Es wäre schon interessant zu wissen, inwieweit damit Diskussionen angestoßen wurden. Allerdings wird alles von HIV bis Aberglauben nicht anklagend sondern mit einem ordentlichen Schuß Humor präsentiert, so daß es eher den Eindruck erweckt, Amma Darko wolle sich über ihre Landsleute auch ein wenig lustig machen. Trotz des schweren Themencocktails liest sich das Buch dadurch wirklich flott. Es vermittelt sicher einen weitaus besseren Einblick in ghanaisches Alltagsleben als es eine trockene Reportage könnte.


    4ratten :marypipeshalbeprivatmaus:


    Schönen Gruß,
    Aldawen

    Einmal editiert, zuletzt von Saltanah ()

  • Danke für die Rezi. :winken: Da ich selbst schon mal in Ghana war, reizt mich das Buch um so mehr.

    "Es ist die Pflicht eines jeden, es auch auszusprechen, wenn er etwas als falsch erkennt." --- Stefan Heym, 2001

  • Hallo BigBen,


    falls Du das Buch dann mal lesen solltest, bin ich auf Deine Einschätzung schon jetzt gespannt :winken:


    Schönen Gruß,
    Aldawen