Witold Gombrowicz - Die Besessenen

  • Gelesen im Rahmen des „Wir lesen uns rund um die Welt“ Projektes: Polen


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    Inhalt:


    In einem düsteren, verfallenen Schloß sollen sagenhafte Schätze lagern: Gemälde, Teppiche, Mobiliar und andere Antiquitäten aus mehreren Jahrhunderten.
    Der Kunsthistoriker Skolinski macht sich auf in die Provinz, um diese einmalige Sammlung zu besichtigen. Mit ihm reisen in der Bahn das schöne und berechnende Fräulein Maja, die auf dem Weg zum elterlichen Gutshof ist, der undurchsichtige Tennislehrer Leszczuk, der greise und verrückte Fürst, dem das Schloss gehört und dessen Sekretär, ein intriganter Erbschleicher.


    Je mehr sie die Geheimnisse des Schlosses erforschen, desto verstrickter und mysteriöser werden ihre Beziehungen untereinander. Nur eines kann die Beteiligten vor dem drohenden Wahnsinn retten: sie müssen hinter den Spuk kommen, der auf Schloss Myslocz umgeht.


    Über den Autor:


    Witold Gombrowicz wurde 1904 in Maloszyce geboren und studierte später in Warschau Jura, wo er auch einige Jahre an einem Gericht arbeitete, bevor er sich ausschließlich der Literatur widmete.
    1939 wurde er auf einer Reise in Buenos Aires vom Ausbruch des Krieges überrascht und verbrachte dort die nächsten 24 Jahre. In dieser Zeit entstanden fast alle seine Werke.
    Erst 1963 kehrte er nach Europa zurück. 1969 starb er in Vence.


    Meine Meinung:


    Über dieses Buch bin ich eigentlich nur gestolpert, weil es im Klappentext als „Schauerroman“ bezeichnet wurde. Und wirklich hat es viele Züge der klassischen Gothic Novel. Allem voran natürlich das düstere Schloß, das sehr pittoresk meistens in Nebelschwaden und Mondlicht erscheint.
    Wer harten Horror erwartet, wird also eher enttäuscht sein. Ein paar gruselige Szenen gibt es zwar, aber die sind eher subtil und manchmal mit hintergründigem Humor.


    Gleich auf den ersten Seiten werden fast alle Hauptfiguren vorgestellt und wirkten auf mich wenn auch nicht total unsympathisch doch zumindest verdächtig. Jeder verfolgt sein eigenes Ziel, manche ganz offenstichtlich, die anderen intrigant und heimtückisch.
    So steht auch eigentlich nicht der Spuk im Schloss im Vordergrund der Geschichte, sondern mehr die inneren Abgründe der Personen, die teilweise selbst darüber bestürzt sind, zu was für bösen Taten sie fähig sind.


    Ein kleiner Kritikpunkt ist, dass die Geschichte etwas verwirrend und sprunghaft erzählt ist. Das könnte allerdings auch daran liegen, dass die Erstveröffentlichung als Fortsetzungsroman in zwei polnischen Tageszeitungen erfolgte. Erst 1989 wurde der verloren geglaubte Schluss wiederentdeckt, 1939 war der Abdruck bei Ausbruch des Krieges abgebrochen worden.


    3ratten :marypipeshalbeprivatmaus:

    Einmal editiert, zuletzt von WannaBe ()