Magdalen Nabb - Cosimo

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    Cosimo ist fünf Jahre alt und lebt mit seinen Eltern in einem riesigen Herrenhaus. Der Vater ist häufig auf Reisen, die Mutter wieder schwanger und mit psychischen Problemen belastet. Oft bleibt sein heißgeliebter Teddy Cosimos einziger Gesprächspartner, wenn er sich vor dem Ticken der unheimlichen alten Uhr fürchtet.


    Cosimo ist ein sehr wohlerzogener kleiner Junge, der in seinem kurzen, streng reglementierten Leben schon viel Zurückweisung erfahren musste, ihm ist häufig schlecht, er macht manchmal ins Bett und schämt sich dann ganz schrecklich. Er lebt größtenteils in einer Gedankenwelt, in der er Freunde hat und sich wohlfühlt.


    Und eines Tages ist Cosimo tot, von unbekannter Hand erschlagen. Wer war der seltsame Eindringling?


    Magdalen Nabb erzählt die Geschichte aus dem Blickwinkel verschiedener Beteiligten. Am besten gefiel mir der erste Teil, der aus Cosimos Sicht geschildert ist und von so herzzerreißender Einsamkeit und Traurigkeit spricht, dass man das Kind dort herausholen und mit Liebe überschütten möchte.


    Die Erzählung der Mutter wirkt sehr wirr und schwer verständlich, spiegelt somit aber auch deren zerrütteten Geisteszustand wieder; aus dem Blickwinkel des Vaters steht das zuvor Gelesene dann noch einmal in anderem Licht da.


    Es ist ein etwas schwieriges Buch, vieles wird nicht explizit ausgesprochen und muss zwischen den Zeilen herausgelesen werden. Durch den Part der Mutter musste ich mich ein wenig quälen.


    Aber vielleicht gerade weil die Auflösung vage bleibt (und aufgrund der sehr eindringlich geschilderten Stimmungslagen der Beteiligten), ist es auch ein Buch, das man nicht so schnell vergisst.


    3ratten

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen





  • Ich habe grade mal bei Amazon reingeschaut, weil ich die von dir skizzierte Geschichte ganz interessant finde. Vielleicht, weil ich manchmal auch ein bisschen den Eindruck habe, selbst ein bisschen wie Cosimo aufgewachsen zu sein. :zwinker:


    Die Autorin scheint ja ansonsten eher Krimis zu schreiben und bei diesem Buch etwas anderes gewagt zu haben.


    Hast du dennoch Krimi-Elemente entdeckt (ausser natürlich, dass es einen Mord gab, aber das hat man ja auch in anderen Büchern, ohne dass man sie gleich Krimi nennen würde)?


    In einer der Amazon-Rezensionen ist noch von der bigotten Großmutter die Rede, das hat nun den Ausschlag gegeben,d ass das Buch schon mal auf meinem Wunschzettel gelandet ist! :zwinker:

    Viele Grüsse,

    Weratundrina :verlegen:


    Help me, help me ~ Won't someone set me free? ~ There's no right side of the bed ~ With a body like mine and a mind like mine

    ~ IDLES ~


  • Hmmm ... Krimi-Elemente eigentlich kaum - keine Polizei, keine Ermittlungen, keine Verhaftungen, und die Auflösung ist auch ganz anders als in einem Krimi, verschlüsselt und vage. Vielmehr steigt der Leser ins Bewusstsein der Protagonisten ein und sieht die Welt jeweils durch deren Augen.


    Deine Meinung würde mich sehr interessieren, wenn Du es irgendwann mal lesen solltest :knuddel:

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    Leonard Cohen