Welches Werk von Charles Dickens soll man lesen?

Es gibt 28 Antworten in diesem Thema, welches 8.749 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Ananke.

  • Hallo Ralf,


    da grüß ich doch ganz herzlich zurück und heiße dich Willkommen! :blume:


    Finde es sehr aufschlussreich, was du über die Früh- bzw. Spätphase geschrieben hast. Frage an die anderen, die schon Mehreres von Dickens gelesen haben: ist euch das auch in dieser Form aufgefallen?


    Neugierige Grüße,
    Bluebell

    [color=darkblue]"Date a girl who reads. Date a girl who spends her money on books instead of clothes. She has problems with closet space because she has too many books. Date a girl who has a list of b

  • Hallo zusammen!


    Irgendjemand, ich weiss nicht wer, hat einmal gesagt, in "Little Dorritt" stecke mehr Gesellschaftskritik als in den ganzen Schriften von Marx, und da ist etwas dran.


    Könnte - mal wieder - Arno Schmidt gewesen sein.


    Lesenswert sind alle Romane.


    Na ja ... Dickens' sentimentale Riesendinger ermüden auf die Dauer ganz schön ...


    Finde es sehr aufschlussreich, was du über die Früh- bzw. Spätphase geschrieben hast. Frage an die anderen, die schon Mehreres von Dickens gelesen haben: ist euch das auch in dieser Form aufgefallen?


    Sagen wir so: Dickens gehört (z.B. mit Raabe) zu den Autoren, deren Spätwerke erst wirklich lesenswert sind. Das habe ich aber schon früher so empfunden. Was mich bei beiden Autoren nicht daran hindert, auch heute noch ihre jeweilen Erstlinge (The Pickwick Papers bzw. Die Chronik der Sperlingsgasse) ganz amüsant und zumindest in Teilen sehr lesenswert zu finden.


    Grüsse


    Sandhofer

    Wo nehme ich nur all die Zeit her, so viel nicht zu lesen. (Karl Kraus)


  • A Christmas Carol ist für mich das beste Dickens-Werk, dicht dahinter David Coperfield.


    Eine Geschichte aus zwei Städten ( A Tale of two Cities ) ist zwar sehr interessant und gut geschrieben, aber keine leichte Lektüre.


    Oh ja, Christmas Carol! Ich hab eine wunderschön gebundene Ausgabe, blaues Leder, Goldprägung und Zeichnung auf dem Titelblatt. Ich hab das Buch aber bei meinen Eltern, kann euch also gerade den Verlag nicht nennen. Es ist eine englische Ausgabe *malzuAmazonguck*

  • Um nochmal zur anfangs gestellten Frage zurückzukommen..
    Ich würde ja den Raritätenladen empfehlen, es zählt ganz eindeutig zu den besten Büchern, die ich je gelesen habe. Entweder, ich habe ihn übersehen, oder bisher hat ihn in der Tat noch niemand herausgestellt. Ich finde ihn jedenfalls wunderbar und kann ihn nur empfehlen! :)

  • Hallo


    Also ich finde ihn seehr sentimental.


    Ich weiss, dass der Tod von Nell die Leute damals zu Tränen gerührt hat, dass in New York Tausende an dem Pier warteten, um die Fortsetzung des Romans zu erfahren, den der Dampfer mitbrachte. Aber diese Kontraste zwischen dem engelhaften Mädchen und dem ungeheuer Bösen sind schon sehr gross. Ähnlich wie bei Oliver Twist gibt es bei der Hauptfigur keine Entwicklung, keine Differenzierung. Man hat den Eindruck, sie sind schon als Engel geboren worden, reine Projektionen dichterischer Phantasie.


    Beeindruckend an dem Roman finde ich die Beschreibung der Fabriklandschaften, durch die Nell und der alte Mann hindurchwandern. Da dringt zum ersten Mal die Industrie in die ländliche Idylle ein, und Dickens beschreibt sie mit fast apokalyptischem Entsetzen.


    MFG


    Ralf

  • Du hast Recht, er ist sehr sentimental, die Kontrastierung des Mädchens zum "Bösen" ist überdeutlich. Doch faszinierte auch mich seine Beschreibungen. Was mich an diesem Roman beeindruckte war schlichtweg der Bann, in der er mich zog, als ich las. Ich wollte ihn nicht mehr weglegen und trauerte regelrecht, als das Buch sein Ende fand; viel lieber hätte ich mehr erfahren, weitergelesen, nicht aufgehört. Die Schreibweise die er besonders in diesem Buch an den Tag legt ist einfach.. wundervoll. :)