Hi!
Für den SUB-Listenwettbewerb 2007 habe ich endlich «Amerika» von Franz Kafka gelesen, das schon lange auf meinem SUB lag. Hier mein Fazit:
Kaufen* bei
Amazon
Bücher.de
Buch24.de
* Werbe/Affiliate-Links
Inhalt:
Karl Rossmann wird als 16-Jähriger aus dem elterlichen Haus geworfen und mit einem Schiff nach Amerika verfrachtet, wo er sein Glück versuchen soll. Er wird zunächst von seinem reichen Onkel aufgenommen, fliegt dort aber nach zwei Monaten wegen einer Nichtigkeit ebenfalls raus. Darauf beginnt Karl sich auf eigene Faust durchzuschlagen.
Meine Meinung:
Wieder mal eines jener Bücher, bei denen 1. jeder Protagonist einen kleinen bis mittleren Dachschaden hat und man sich 2. fragt, was der Mist überhaupt soll.
Zur Verteidigung Kafkas muss ich hier allerdings sagen, dass «Amerika» kein fertiger Roman, sondern nur ein Fragment ist. Daher auch der komplett fehlende Schluss. Ausserdem wollte er (gemäss Klappentext), dass dieses Manuskript zusammen mit «Der Prozess» und «Das Schloss» nach seinem Tod verbrannt (statt posthum veröffentlicht) wird. Im Falle von «Amerika» hätte man seiner Bitte ruhig nachkommen dürfen.
Ich kann mit dieser Art Literatur einfach nichts anfangen. Die Protagonisten benehmen sich durchs Band völlig irrational, die Dialoge sind entsprechend grauenhaft und die Geschichte ist grösstenteil völlig uninteressant. Auch die Schauplätze sind mir einfach zu absurd. So findet Rossmann Arbeit als Liftjunge in einem Hotel mit 30 Aufzügen und einer Kapazität von 5000 Gästen. Und das vor rund 100 Jahren. Kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen. Ich könnte hier noch ellenlang weiter machen mit schlechten Beispielen, aber dafür ist mir die Zeit zu schade.
Es das Recht eines jeden Autoren, die Welt so zu beschreiben, wie es für sein Buch praktisch ist - inklusive bescheuerter Charaktere. Und mein Recht als Leserin ist es, sowas für ziemlichen Mist zu halten. Was ich hiermit tue. Abhaken, vergessen.
Alfa Romea