Rainer Moritz: Die Überlebensbibliothek. Bücher für alle Lebenslagen.

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  • Rainer Moritz: Die Überlebensbibliothek. Bücher für alle Lebenslagen. Piper Verlag, 308 Seiten.


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    Als Sammler von Bibliomanika intereressierte mich natürlich auch dieser Titel. Aber ich muss bei weitem nicht jeden Titel besitzen, daher prüfte ich ihn vor dem Kauf im Handel.


    Je eines von insgesamt 66 Büchern wird auf etwa 3 - 4 Seiten besprochen. Alle Bücher werden empfohlen. Die Besprechungen sind dabei an einem "Lebensproblem" aufgehangen, Bücher als Lebenshilfe. So gibt es acht Kategorien, drei seien exemplarisch genannt: "Mit sich selbst zurechtkommen", "Im Durcheinander von Erotik, S.e.x. und Liebe" und "Mit existenziellen Erfahrungen zurechtkommen". Alle Besprechungen sind in einem wunderbar leichten, machmal ironischen Ton gehalten und machen Lust auf mehr. Auf Schwächen mancher Romane wird kurz hingewiesen, wer handlungsarme Titel nicht mag, wird entsprechend vorgewarnt. Wer erfahren will, dass Lesen nicht unbedingt eine persönlichkeitsfördernde Beschäftigung sein muss, der soll Madame Bovary lesen und wer sich mit dem Tod des Partner nicht abfinden kann, dem wird Rodenbach: Brügge tote Stadt von 1892 empfohlen. Wer lebenslängliches Liebesglück nicht für Hollywoodkitsch hält, der lese Saturday von McEwan.


    Vorzuwerfen wäre diesen Besprechungen höchstens, dass teilweise relativ viel Handlung verraten wird. Die Werke sind sowohl aus der klassischen Literatur ausgewählt, der Schwerpunkt liegt aber auf modernen Werken, viele aus dem letzten Jahrzehnt ausgewählt. Auf ganz schwergewichtige Werke wird verzichtet, es sind die eher etwas einfacher verdaulichen.


    Warum musste ich dieses Buch nun unbedingt lesen? Alle besprochenen Bücher, die ich schon gelesen haben, fand ich auch ebenso wunderbar wie der Autor. Kein einziger Ausreisser. Die folgenden kenne ich und kann sie uneingeschränkt empfehlen:


    Andersen: Das hässliche Entlein
    Karen Duve: Regenroman
    Fitzgerald: Der große Gatsby
    von Keyserling: Wellen
    Proust: Combray
    Proust: Eine Liebe Swanns
    Ph. Roth: Sabbaths Theater
    Stifter: Der Nachsommer
    R. Yates: Zeiten des Aufruhrs


    Und neugierig bin ich auf fast jedes Werk geworden, insbesondere auf
    Rodenbach: Brügge tote Stadt
    S. Berg: Ein paar Leute suchen das Glück und lachen sich tot
    Duve: Weihnachten mit Thomas Müller
    Fontane: Der Stechlin
    Goscinny: Der kleine Nick
    Julien Green: Adrienne Mesurat
    Melville: Bartleby
    Thomas Mann: Das Eisenbahnunglück
    Kästner: Fabian
    Jelinek: Die Klavierspielerin
    Helene Hanff: 84, Charing Cross Road (ein Bibliomanikum)
    Nooteboom: Mokusei!
    und noch einige andere


    5ratten


    Gruß, Thomas

    Einmal editiert, zuletzt von Klassikfreund ()

  • Hm, hört sich interessant an das Buch. Mach ich mir mal in meine Wunschliste rein.
    Vielleicht finde ich in meinem nächsten Urlaub Zeit dafür.


    mfg Markus :winken:


  • 66 Bücher :entsetzt: ? Meine Überlebensbibliothek ist um einiges grösser ... :smile:


    Moritz deutet an, dass es evtl. noch einen Folgeband geben wird.


    Gruß, Thomas


  • Goscinny: Der kleine Nick
    Julien Green: Adrienne Mesurat


    Diese beiden ganz verschiedenen Bücher haben mir auch sehr gut gefallen.


    Vom "Kleinen Nick" gibt's ja mehrere Bände, und ich liebe diese kindliche, todernst vorgetragene Logik :klatschen:

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen





  • Und wie schleppst du deine Bibliothek im Notfall auf eine einsame Insel :belehrerin:


    Ich gucke zuerst Dir zu, wie Du 66 Bücher auf die Insel schleppst und mache dann dasselbe - einfach in grösser ... :lachen:

    Wo nehme ich nur all die Zeit her, so viel nicht zu lesen. (Karl Kraus)

  • Ich gucke zuerst Dir zu, wie Du 66 Bücher auf die Insel schleppst und mache dann dasselbe - einfach in grösser ... :lachen:


    Also, dann schlage ich vor: du kommst auf meine Insel, ich trag gemütlich meine 66 Bücher und du schleppst dich ab mit deinen Riesenstapeln, baust ne Bibliothek während ich schon mal
    gemütlich am Strand liege und lese. :sonne:

  • du schleppst dich ab mit deinen Riesenstapeln, baust ne Bibliothek


    Wie gesagt: Alles in grösser ... selbstverständlich habe ich meine Träger dabei ... und meine eigene Baufirma ... und meine eigene Strandbar ... mit hübscher Barmaid für mich und einem hübschen -boy für meine Frau ... die mixen uns dann die Getränke, während ich darauf warte, dass meine Notfallbibliothek wieder zugänglich wird ... :elch:

    Wo nehme ich nur all die Zeit her, so viel nicht zu lesen. (Karl Kraus)