Nicolai Worm - Syndrom X oder Ein Mammut auf den Teller!

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    Mit "Syndrom X oder Ein Mammut auf den Teller!" stellt der Ernährungswissenschaftler Nicolai Worm so manches auf den Kopf. Er vertritt eine auf den ersten Blick recht abenteuerliche Ernährungstheorie, die er aber plausibel erklären und mit Studien (vorwiegend von anderen Wissenschaftlern) belegen kann.
    Seine Botschaft lautet, kurz gesagt: Esst viel Gemüse, Obst, Fett und tierisches Eiweiss. Meidet ungesunde Kohlenhydrate (Brot, weisse Nudeln) und stärkereiche Lebensmittel (etwa Kartoffeln). Die Diät-Experten werden jetzt aufhorchen und sagen, ja, das kennen wir schon unter den Namen Atkins, Glyx, Low-Carb und Montignac. Jein. Worm haut zwar schon in eine ähnliche Kerbe, aber eben nicht ganz.
    Ihm geht es in diesem Buch nicht darum, dass die Menschen mit seiner Ernährungsmethode abnehmen, es gibt keinen Diätplan und er verspricht auch nicht, dass man so rank und schlank wird. Ihm geht es um gesunde, artgerechte Ernährung für den Menschen. Artgerecht heisst in diesem Fall "gengerecht", da der menschliche Organismus keineswegs für die Mengen an Kohlehydraten programmiert ist, die heutzutage verdrückt werden. Dass man mit dieser gesunden Ernährung das eine oder andere Kilo verliert, ist aber durchaus möglich - sofern man weniger Kalorien zuführt, als man verbraucht (wie bei jeder anderen Methode, die zu Gewichtsverlust führen soll).
    Aber - wie erwähnt - Worm will mit seiner Ernährungslehre vor allem eines: Gesunde Menschen, die nicht an Zivilisationskrankheiten wie chronischem Bluthochdruck oder Diabetes mellitus (Typ 2) leiden. Gerade diese beiden Krankheiten breiten sich explosionsartig aus und Worm vermutet den Übeltäter bei den falschen Kohlehydraten und den Lebensmitteln mit hohem glykämischem Index. Die von ihm zitierten Studien geben ihm recht und eine davon hat mich besonders beeindruckt: Eine Gruppe Menschen mit Typ-2-Diabetes wurde in einer Reha-Klinik drei Wochen lang nach der Logi-Methode (so nennt man die Ernährungslehre, die in "Syndrom X" vorgestellt wird) ernährt: viel Fett, Eiweiss und wenig Kohlenhydrate. Zudem gab es ein Bewegungsprogramm. Das Resultat: Mehr als die Hälfte der Gruppe konnte ihre Medikamente - orale Antidiabetika und Insulin - absetzten, der Rest konnte die Dosis reduzieren. Sieh mal an.


    Es gibt auch Kritik an der Methode - wie immer, wenn etwas neu ist und fast allem widerspricht, was bisher gängige Lehrmeinung war. Ob die Logi-Methode auf Dauer wirklich so gesund ist, wie Worm sie darstellt, kann ich nicht entscheiden. Ich kann nur das sagen: Ich ernähre mich seit ein paar Wochen so, wie es Worm am liebsten sieht. Ich esse nicht weniger als vorher, einfach nur anders. Das Resultat: 1. Ich fühle mich wohl. 2. Ich habe keine unangenehmen "Hungerlöcher" mehr, wie sie wenige Stunden nach kohlehydratreichem Mittagessen jeweils auftraten. Wenn ich Hunger habe, ist meist eh grad Zeit zum Essen - unnötige Zwischenmahlzeiten entfallen grösstenteils (ausser, wenn das Mittagessen kalorientechnisch sparsam war, etwa bei Hühnerbruststreifen auf grünem Salat - aber dann kann ich nachmittags mit bestem Gewissen ein Joghurt oder ein paar Walnüsse verdrücken). 3. Beim Ausdauersport (3- bis 4-mal/Woche jeweils 1 Stunde Lauftraining auf dem Crosstrainer) hat meine Leistung trotz fehlender Kohlenhydrate kein bisschen nachgelassen. 4. Weniger Bauchumfang, obwohl ich immer esse, wenn ich Hunger habe und immer so viel, bis ich satt bin. 5. Ich habe noch nie so viel Gemüse und Obst gegessen wie in den letzten paar Wochen - und das ist definitiv gesund :zwinker:


    So weit meine Eindrücke.

    Wer anderen folgt, wird nie zuerst ankommen.