Marco Polo - Von Venedig nach China

Es gibt 15 Antworten in diesem Thema, welches 4.986 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Heimfinderin.

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    Inhalt: Marco Polo erzählt in seinem Buch seine Reise nach China, über die Reiche, die er besucht hat, was er alles erlebt hat und wie sie wieder nach Hause gekommen sind.


    Meine Meinung: Im Großen und Ganzen hat mir das Buch sehr gut gefallen. Man erfährt sehr viel über die damalige Zeit, die Gegend damals und wie es für einen Europäer war zum ersten Mal in diese Gegenden zu reisen.
    Einiges hat mich dann aber doch gestört: Polo schmeißt mit den Zahlen nur so um sich. Immer redet er von 100.000 Menschen, wenn er viele meint.
    Ich hätte mir dann auch erwartet, dass Polo mehr über seine eigenen Eindrücke schreibt, wie es am Hof des Kublai Khan zuging, und nicht immer nur wie die Sitten und Gebräuche der Menschen dort waren.


    Auch über die Reise hätte ich mir mehr erhofft, über die Schiffahrt selber und eben einfach mehr Erzählerisches. Natürlich ist es ein Reisebericht und keine nette Geschichte, aber ich hatte eben etwas anderes erwartet.


    Enttäuscht wurde ich dennoch nicht.
    Jeder, der etwas über Polo wissen will, sollte dieses Buch lesen.


    Katrin

  • Hallo zusammen!


    Marco Polo war ein Kaufmann, eigentlich sogar eher noch ein Kaufmannslehrling, als ihn sein Vater und sein Onkel auf eine mehrjährige Handelsreise mitschleppten, die die drei Europäer bis in Herz Chinas führen sollte. Polos Geschichte wäre wohl gar nie bis zu uns gedrungen, wäre er nicht Jahre später in Gefangenschaft geraten und hätte dort einen Schreiber-Schriftsteller gefunden, mit dem zusammen er die Geschichte ausarbeitete.


    Den Kaufmann kann Polo allerdings nicht verleugnen. Zahlen und Fakten stehen im Vordergrund. Wieviele Meilen es von diesem Punkt zum nächsten sind, wieviele Leute hier oder dort wohnen, wovon sie leben, welcher Religion sie angehören, womit Handel getrieben wird: All dies erfährt der Leser mit äusserster Genauigkeit.


    Diese Beschränkung ist der Vor- wie der Nachteil dieses Buchs. Polo der Kaufmann ist für seine Zeit erfrischend tolerant gegenüber Heiden und Sarazenen, wie sie in meiner Übersetzung hiessen. Eine Toleranz allerdings, die offenbar daraus fliesst, dass ihn die Religionen so wenig interessierten wie die Sitten und Gebräuche, über die der geneigte Leser denn auch nur weniges erfährt. Meist einiges über die lokalen Zauberer jeder Religion (auch der christlichen!) und über die Ehesitten sowie das Sexualverhalten der jeweilen Völker.


    Polos Erzähltechnik ist noch eine archaische, die mich zumindest immer wieder an die alten Griechen (Herodot oder Thukydides) erinnert hat.


    War er überhaupt in China? Gerade vor kurzem ist die Kontroverse erneut aufgeflammt. Man lese und entscheide selber!


    Grüsse


    Sandhofer


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    Wo nehme ich nur all die Zeit her, so viel nicht zu lesen. (Karl Kraus)

  • Hallo,


    ich habe Marco Polo - Der Besessene (I Von Venedig bis zum Dach der Welt/II Im Lande des Kubilai Khan) auf meinem SUB liegen.
    Ist das das Gleiche? Wahrscheinlich eher ein Buch auf der Grundlage davon, oder?


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  • hallo heimfinderin,


    ich habe Marco Polo - Der Besessene (I Von Venedig bis zum Dach der Welt/II Im Lande des Kubilai Khan) auf meinem SUB liegen.
    Ist das das Gleiche? Wahrscheinlich eher ein Buch auf der Grundlage davon, oder?


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    Es sind schon 20 Jahre her, dass ich dieses Buch gelesen habe, absolut lesenswert, genau wie Der Azteke vom gleichen Schriftsteller.
    liebe Grüsse
    dora

  • sandhofer
    Danke für die Info! Hab ich mir's doch gedacht...


    @Dora
    Schön, eine Stimme dazu zu hören! Na, dann bin ich mal gespannt, wie es mir gefällt. Ist ja ein ziemlich dicker Wälzer.

  • Jaqui


    Noch nicht, mein Mann hat es vor kurzem angefangen und das kann jetzt erst mal dauern... :zwinker:


    Aber ich werde dann gerne schon mal mitteilen, wie es ihm gefallen hat und es dann auch irgendwann später lesen und meinen Eindruck hier weitergeben.

  • Ich kann nur vor Jennings Marco Polo Buch warnen. Das ist ein reiner Hardcore-Porno. Da gehts wirklich nur um eines: Sex in reinsten Formen. Am schlimmsten auch, dass Sodomie und Pädophilie dauernd wiederkehrt. Ein Buch zum Vergessen.


    Ich kann nur davor warnen.


    Und zum Original-Marco-Polo-Bericht kann ich nur das sagen, was ich im Klassikerforum geschrieben habe:


    Liebe Jaqui,


    immer möchte dich als (hoffentlich) angehender Historiker darauf hinweisen, dass es mittlerweile verdammt viele Experten gibt, die bezweifeln, ob Marco Polo überhaupt jemals in China war. Es gibt leider einfach zu viele Ungereimtheiten in Polos Bericht. Nachlässigkeiten, die eigentlich nicht passieren dürften.
    Er lässt vieles aus, was eigentlich einem Reisenden sofort auffallen müsste: Die fremde Sprache, Schrift, usw.


    Einige Historiker gehen eher davon aus, dass Polos "Reisebericht" deshalb eher ein Sammelsurium an Erzählungen von Händlern ist, die Polo in Zentralasien aufgeschnappt hat.


    Jedenfalls gibt es viel glaubwürdigere Reiseberichte. Aber komischerweise wird dieser unsichere Bericht besonders gepusht. ;)


    Mit freundlichen Grüßen
    Historikus


  • Ich kann nur vor Jennings Marco Polo Buch warnen. Das ist ein reiner Hardcore-p.o.r.n.o.. Da gehts wirklich nur um eines: S.e.x. in reinsten Formen. Am schlimmsten auch, dass Sodomie und Pädophilie dauernd wiederkehrt. Ein Buch zum Vergessen.


    Ich kann nur davor warnen.


    Historikus, das muss ich dir 100%ig zustimmen, mich hat das Buch auch total abgeschreckt, eines der wenigen Bücher die ich abgebrochen habe, weil es so überhaupt nicht meinen Erwartungen entsprochen hat. Absolut nicht zu empfehlen außer man hat es auf pornographisches Buch abgesehen.


    Sonnige Grüße
    schokotimmi

  • Historikus: Danke für deine Warnung, auf so was habe ich eh keine Lust.


    Ich habe auch eure Debatte im Klassikerforum verfolgt und finde es sehr spannend. Auch wenn ich mich nicht dazu äußern kann, da ich mich da leider nicht so gut auskenne wie ihr das tut.


    Katrin

  • Mein Mann hat das Buch jetzt abgebrochen, es gefällt ihm gar nicht. Nach euren genannten Eindrücken, werde ich es wohl auch nicht lesen.
    Ich habe gestern den Film im Fernsehen gesehen. Den fand ich ganz interessant, war aber bestimmt auch nicht "vollständig". Und ob der jetzt historisch korrekt war, kann ich natürlich nicht sagen.


  • Mein Mann hat das Buch jetzt abgebrochen, es gefällt ihm gar nicht. Nach euren genannten Eindrücken, werde ich es wohl auch nicht lesen.


    Nur, damit dem flüchtigen Leser dieses Threads nichts in den falschen Hals gerät:


    Was Dein Mann abgebrochen hat, war das Buch von Gary Jerrings ("Marco Polo - Der Besessene"), oder? Nicht das diesem Thread den Titel gebende und von Marco Polo selber verfasste "Von Venedig nach China" (aka "Il Millione"). Das lohnt nämlich m.M.n. für jeden an Reiseberichten Interessierten durchaus die Lektüre ... :zwinker:

    Wo nehme ich nur all die Zeit her, so viel nicht zu lesen. (Karl Kraus)

  • sandhofer
    Ja, ich meine das Buch Marco Polo - Der Besessene nach dem ich in dem Zusammenhang gefragt habe und von dem hier einige abgeraten haben.


    Das von Marco Polo verfasste interessiert mich dagegen sehr.