Soweit ich es verstanden habe, gehorchen die Jägerinnem dem Anführer, wobei es wohl ziemlich egal ist, mit welchen Mitteln er Anführer wurde.
Richtig. [Blockierte Grafik: http://www.smiliemania.de/smilie.php?smile_ID=8128]
Als Malóhuu den Stamm übernimmt, steckt Másaaki in einem moralischen Dilemma: die Loyalität zum neuen Anführer versus die Liebe zu ihrem Sohn, welche sie als einzige der Jägerinnen nicht "überwinden" kann. Als sie Ríyuu und Baalkò rettet, weiß sie natürlich genau, dass sie zwischen den beiden Jungsteppenläufern und dem neuen Anführer nie und nimmer Frieden schafft, sondern höchstens für einen unbefristeten, hasserfüllten Waffenstillstand sorgt.
Seither herrscht quasi eine unausgesprochene Abmachung zwischen Malóhuu einerseits und Ríyuu und Baalkò andererseits: Man duldet einander und lässt sich gegenseitig in Ruhe. Mehr nicht.
Malóhuu ist letztlich derjenige, der das empfindliche Gleichgewicht stört, indem er diese "Abmachung" für null und nichtig erklärt: Er verstößt Ríyuu für immer (er weiß ja genau, dass das mit dem "Windreiten" eine unlösbare Aufgabe ist). Was Másaaki davon hält, wird im Buch nicht erwähnt, aber es wäre zu erwarten, dass dieser Schachzug auch ihre Loyalität zu Malóhuu stark erschüttert -- vielleicht sogar auch die der anderen Stammesmitglieder. Als Baalkò zurückkommt und Malóhuu besiegt, gebührt ihm als Sieger nicht nur die Loyalität des Stammes, sondern er hat sogar noch einen zusätzlichen Sympathiebonus, da er im Stamm bekannt ist.
(Mir fällt gerade auf, dass sich hier die Frage stellt, warum die Steppenläufer jedem neuen Anführer scheinbar kritiklos loyal gegenüberstehen. Das liegt zum einen an ihrem Glauben an Kraft und Stärke eines körperlich Überlegenen -- schließlich trägt ein Anführer als "Vater" die gesamte Verantwortung für den Stamm, welcher der bisherige Anführer angesichts seiner Niederlage ihrer Vorstellung nach ohnehin nicht länger gewachsen war. Zum anderen spielt hier die kulturelle Prägung eine entscheidende Rolle -- Stichwort "Gesetz der Steppe". Die etablierte Tradition hat sich für das Überleben des Volkes als nützlich erwiesen, also wird sie nicht in Frage gestellt. Außer vielleicht von jemandem wie Ríyuu ...)
Etwas merkwürdig fand ich die Beziehung zwischen dem König und dem Prinzen. Mir war nicht so klar, ob sie sich jetzt mögen (wie Vater und Sohn) oder sich misstrauen oder einfach so machtbesessen sind, dass sie dafür alles tun würden (oder alles zusammen). Bei der letzten Szene mit den Beiden hatte ich die Vermutung, dass sie auch schon einmal auf der Welt waren und dieses Mal quasi zufällig Vater und Sohn geworden sind, wobei der Vater der "stärkere" Charakter ist. Kann aber auch sein, dass ich da einfach zu viel interpretiert habe.
Nee, ich hab's auch so interpretiert. 
Auch die quasi plötzliche Wandlung von Panoris zu einer "guten" Figur kam etwas überraschend. Ich hatte den König so verstanden, dass Panoris unter einer Art Fluch zu stehen scheint und sie deshalb tun muss, was er ihr sagt. (Oder habe ich diese Szene komplett missverstanden / fehlgedeutet?) - aber dann kann sie sich scheinbar doch aus freiem Willen den anderen anschließen. Auch sie bleibt in ihrerer Erklärung etwas nebulös - ich hoffe einfach, dass dieser Teil der Geschichte in einem weiteren Band aufgeklärt wird. ;D
Zu dem "Fluch": Der König hat Panóris glauben machen, dass sie keine Kinder bekommen kann (daher die etwas kryptischen Dialogwechsel über Störche zwischen Héranon und ihr) -- als Rückversicherung dafür, dass sie mit der Flöte tatsächlich genau das anstellt, was er von ihr erwartet. Ihre Idee ist, dass das "Weltenlied" auch den "Fluch" aufhebt (womit sie übrigens recht hat). [Blockierte Grafik: http://www.smiliemania.de/smilie.php?smile_ID=8129]
Ich mag das Buch richtig gerne und die Charaktere sind mir ans Herz gewachsen, aber es hätte ruhig zwischenzeitlich mehr "Länge" haben können, so dass man Zeit hat die Geschehnisse zu verarbeiten.

Cool, danke! (Und das mit der Länge merk ich mir für Band 2! [Blockierte Grafik: http://www.smiliemania.de/smilie.php?smile_ID=8125])
Héranon ist mir zu kurz gekommen, aber ich bin sooo froh, dass er überlebt hat. Und da gibt es ja noch eine Geschichte, die unbedingt erzählt werden muss - finde ich zumindest. Héranon und Barúka! Barúka mag ich sehr, auch wenn ich ihn quasi gar nicht kenne. Ich würde ihn aber gern kennenlernen, ob sich das einrichten lässt? 
Die Geschichte von Héranon und Barúka wird definitiv (Teil-)Thema eines Bandes sein -- vielleicht schon des zweiten oder dritten. [Blockierte Grafik: http://www.smiliemania.de/smilie.php?smile_ID=8128]
Und das größte Problem für ein Treffen der Zwölf ist wohl die Zeit. Zumindest klang es für mich im Zwischenspiel so, als ob sich nicht alle Zwölf in einer Weltensphäre aufhalten können.
Schauen wir mal ...
Ich denke, die Veränderung wird dann im nächsten Band ersichtlich ... Nyrdan wurde durch das Weltenlied vor der Zerstörung gerettet, das ist ja gleich ersichtlich - also das zerstörte Landschaften (und Personen) wieder entstehen. Aber es war auch davon die Rede, dass es endlich befreit werden könnte. Und wenn ich mir das Nachspiel so ansehe, sieht es aus, als ob auch die Denkweise eine andere ist. Aus alten Geschichten, an die nur die glauben, die selbst ein Tierwandler sind, wird etwas anderes. Etwas das freudig erwartet wird. Ich kann mich aber auch völlig irren ...
In der Tat, die Wandlung Nýrdans beginnt erst mit Káors Auftauchen -- und besteht nicht (nur) in einer geographischen Verschiebung der Inseln. [Blockierte Grafik: http://www.smiliemania.de/smilie.php?smile_ID=8125] Ach ja, und auch der Anchalû wird noch eine wichtige Rolle spielen.
Lieben Gruß,
Manuel