Beiträge von Liafu

    Ich finde aber auch das sich die Handlung ruhig etwas mehr Zeit lassen könnte

    So unterschiedlich kann die Wahrnehmung sein.


    Zitat

    Was mich ein bissl nervt ist die Anhäufung der Musik...

    Das ist halt typisch Marzi - Literatur, Musik, oder auch Filme, irgendwas davon muss er immer in die Geschichte hinein basteln. Es ist ihm aber tatsächlich schon mal besser gelungen als hier.

    Für eine detaillierte Meinung ist es schon zu lange her, aber dass ich es freiwillig ein zweites Mal gelesen habe, nachdem es ein paar Jahre zuvor Schullektüre war (und wir es bei der Gelegenheit auch gleich als Film und auf der Bühne gesehen haben), spricht definitiv für das Stück. ;)


    Ich hätte da jetzt einfach via Zitat geantwortet und dieses Zitat komplett oder auszugsweise (z.B. nur das Cover) via copy & paste in den Diskussionsthread übernommen (also so, wie ich das beim Nachtzirkus exemplarisch gemacht habe. Schaut euch mal dort das erste Posting an. Das habe ich editiert - das Zitat war da vorher nicht drin).

    Find's immer noch umständlich und hätte wie Holden die Befürchtung, dass noch weniger auf Rezis eingegangen wird, weil nicht jeder Lust hat, immer zwischen zwei Threads hin und her zu springen und Zitate zu kopieren.

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    Trevor Fisher - Prostitution and the Victorians


    Das Buch geht hauptsächlich auf die politische Diskussion und Gesetzgebung zum Thema Prostitution und nutzt dafür in erster Linie zeitgenössische Quellen wie Zeitungsartikel, Leserbriefe, Gesetzestexte oder Protokolle von Parlamentsdebatten, die vom Autor kommentiert und eingeordnet werden. Interessante Herangehensweise, abwechslungsreich zu lesen und vermittelt ein gute gute Vorstellung vom Thema.

    Und wenn ich zu einer Rezension etwas sagen/fragen möchte? Muss ich das dann im Diskussionsthread tun, hoffen, dass der Rezischreiber es dort liest und vielleicht noch die Stellen, auf die ich eingehen will, aus dem Rezensionsthread rüber kopieren?
    Ich stelle mir das eher unübersichtlich vor und habe mit nein gestimmt.

    Ich bin heute in der S-Bahn tatsächlich mal ein wenig dazu gekommen, ein zum Thema passendes Buch zu beginnen:


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    Ditte und Giovanni Bandini - Das Vampirbuch


    Die Aufmachung, mit Blutflecken am Rand, etc. ist sehr nett gemacht. Inhaltlich geht es erst mal um Carmilla und Dracula, wobei recht ausführlich der Inhalt wiedergegeben wird. Nun habe ich halt beides schon gelesen und auch Inhaltsangaben sind mir in anderen Büchern zum Thema schon mehrfach begegnet, sodass dieser Einstieg für mich nicht so spannend ist. Aber ich bin ja auch noch ganz am Anfang und habe mit den Büchern der Bandinis bisher eigentlich recht gute Erfahrungen gemacht.

    Ein Vorfall in Mischief Creek
    Hier ist das Thema die Hexenverfolgung von Salem. Vom Thema her hat mich die Geschichte angesprochen und die Dialoge waren natürlich gut, wie fast immer bei Sapkowski. Aber irgendwas hat mich dann doch gestört... Zum einen fand ich das Gemetzel am Ende unnötig. Und dann wirkten diese Hexen auf mich irgendiwe unrealistisch, zu modern von ihren Äußerungen her, nicht in die Zeit passend... ich denke, für mich wäre etwas weniger Phantastik in diesem Fall mehr gewesen.


    Maladie
    Die Geschichte ist von Tristan & Isolde inspiriert, ein Thema, für dass ich mich nie interessiert habe und mit dem ich mich dementsprechend auch nicht auskenne, sodass ich von dieser Themenwahl im ersten Moment nicht so begeistert war. Im Endeffekt hat sie mir aber doch ziemlich gut gefallen, dank der melancholischen Stimmmung und der Erzählweise, bei der man nie so richtig weiß, wie viel nun Realität und wie viel Traum ist. Ein bisschen Hintergrundwissen habe aber doch vermisst, nur dadurch, dass ich mich vor einiger Zeit ein wenig mit keltischer Mythologie befasst habe, konnte ich ein paar Stichworte zuordnen.


    Fazit:
    Wie bei den meisten Kurzgeschichtensammlungen war ich auch diesmal nicht von allen Geschichten begeistert, es war aber auch kein Totalausfal dabei (Das hätte mich bei Sapkowski auch sehr enttäuscht.) und wie immer bei diesem Autor gibt es auch viel zwischen den Zeilen zu lesen. Der Aufbau des Buches mit den Einführeungen des Autors ist sehr gelungen und es war interessant zu lesen, wie sich Sapkowski außerhalb des (mehr oder weniger) klassischen Fantasy-Genres schlägt.

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    Baazlabeth, ein uralter und mächtiger Dämon, der seine Zeit normalerweise damit verbringt, in seiner Dimension darauf zu warten, dass sich die Menschen durch missglückte Zauber in seine Gefilde verirren, wo er sie dann zu seinem persönlichen Vergnügen zu Tode foltert, wird eines Tages von einem Magier in die Stadt Brisenburg beschworen. Hatte Baazlabeth sich zuerst schon darauf gefreut, dort ein wenig metzeln und morden zu dürfen, muss er entsetzt feststellen, dass sein wahrer Auftrag ganz anders lautet: Wenn er wieder in seine Welt zurück gelangen will, muss er erst mal 5000 Goldmünzen verdienen. Und das auf ehrliche Art und Weise...


    Und genau darum geht es dann auch für den größten Teil des Buches. Baazlabeth, getarnt als Mensch unter dem Namen Sil, sucht nach Wegen möglichst schnell Geld zu verdienen und muss bald fest stellen, dass 500 Münzen verdammt viel Geld sind. Und dass seine dämonische Natur sich nicht unbedingt mit den Arbeitsweisen der Menschen verträgt. Das ist eine Zeit lang auch sehr unterhaltsam, aber ab einem gewissen Punkt wäre weniger dann doch mehr gewesen. Irgendwann habe ich einfach nur noch darauf gewartet, dass die Handlung sich mal richtig vorwärts bewegt, statt nur zum nächsten missglückten Arbeitsversuch zu wechseln. Dabei gibt es durchaus eine Rahmenhandlung und es ist von Anfang an klar, dass Baazlabeth nicht nur zum Gold verdienen nach Brisenburg beschworen wurde. Es gibt Verschwörungen, des Nachts gilt Ausgangssperre, weil ein tödlicher Fluch auf der Stadt lastet, usw. Aber diese Dinge treten doch lange Zeit sehr in den Hintergrund. Und so richtig zufriedenstellend fand ich ihre Auflösung auch am Ende nicht. Insgesamt hätten der Handlung meiner Meinung nach ein wenig Straffung vertragen können und man merkt deutlich, dass es sich bei diesem Buch um den ersten Teil einer Reihe handelt.


    Baazlabeth selbst ist.... tja, sympathisch wäre dann doch der falsche Ausdruck. Zwar nimmt er gelegentlich sympathische Züge an und es ist eigentlich immer unterhaltsam, seinen Gedanken zu lauschen (Ich sage nur: PLATSCH!), aber er ist eben doch ein Dämon und er handelt wie ein Dämon, hat keinerlei Probleme, Menschen (oder Schnellbluter, wie er sie nennt) zu seinem Vorteil oder auch einfach zu seinem Vergnügen zu töten. Entsprechend ist die Zahl der Leichen in diesem Buch beträchtlich.


    Für den größten Teil des Buches gibt es neben Baazlabeth keine wirklich wichtigen, stärker ausgebauten Charaktere und dies ändert sich erst relativ spät, sodass ich noch nicht so recht weiß, wie gelungen ich die anderen, zum Ende hin wichtiger werdenden Figuren finde. Das wird sich wohl erst im nächsten Band herauskristallisieren.


    Sprachlich lässt sich das Buch im großen und ganzen locker lesen, wenn auch ohne sich zu stilistischen Höhenflügen aufzuschwingen, aber dazwischen gab es leider immer wieder stellen an denen z. B. mit der Satzkonstruktion nicht stimmte und bei denen ich mich immer wieder fragte, warum das niemandem aufgefallen ist.


    Insgesamt ein durchaus unterhaltsames Buch, sofern man mit eher schwarzem Humor und Gemetzel kein Problem hat, das aber noch ein wenig Überarbeitung hätte vertragen können und dem man doch sehr anmerkt, dass es Teil eins von drei ist.

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    David Marcombe - The Victorian Sailor
    (Leider OoP)


    Wiedermal ein kleines Büchlein von Shire. 30 Seiten mit vielen schwarz-weißen Abbildungen. Ich fand's diesmal ein bisschen oberflächlich, aber um mal kurz in das Thema reinzuschnuppern dennoch nicht schlecht.

    Im Bombentrichter
    Sapkowski bezeichnet die Geschichte als Science Fiction, was wohl irgendwie auch zutrifft. "Alternate History" Trifft es wohl am besten. Ich hatte mit der Geschichte so meine Schwierigkeiten und denke, man muss sich schon ziemlich gut mit Polen und polnischer Geschichte auskennen, um mit "Im Bombentrichter" etwas anfangen zu können. Da helfen auch die vielen Fußnoten nicht. Es ist nun mal nicht das gleiche, ob man Namen, historische Ereignisse, etc. von selbst wiedererkennt und etwas damit verbindet, oder sie erst mal erklärt bekommen muss.


    Auch hatte ich den Eindruck, dass Sapkowski zu viel in diesen Text hineinstecken wollte. All die vielen Namen und Anspielungen wären mir auch ohne das zusätzliche Problem mangelnden Wissen über Polen schon zu viel des Guten und wirken in dieser Menge auch irgendwann nicht mehr so richtig.


    Was Sapkowski aber mal wieder sehr gut rüber bringen konnte, sind Horror und Hirnrissigkeit des Krieges, was mein Meinung zu dieser Geschichte dann doch noch mal ein Stück nach oben korrigiert.


    Etwas endet, etwas beginnt
    Um diese Geschichte richtig genießen und die Figuren richtig einordnen zu können, sollte man auf jeden Fall die Hexer-Romane gelesen haben. Denn zu diesen ist sie eine Art alternatives Ende, allerdings eines, dass man nicht zu ernst nehmen sollte - die Geschichte entstand als Hochzeitsgeschenk und eine Hochzeit ist auch ihr Thema. Ich hatte beim Lesen einfach Spaß und ein bisschen das Gefühl, alte Freunde wieder zu treffen.


    Der Nachmittag
    Eine Alice im Wunderland-Variante aus Sicht der Grinsekatze, die mir viel Spaß gemacht hat.


    Benötigt man dafür Vorwissen zu anderen Büchern des Autors?

    In der ersten Geschichte geht es um die Eltern, oder zumindest die Mutter, von Geralt aus der Hexer-Reihe. Diese Verbindung zu haben ist nett, aber für das Verständnis der Geschichte absolut nicht notwendig. Nur "Etwas endet, etwas beginnt", hat direkt mit der Hexer-Reihe zu tun. Ich habe die Geschichte noch nicht gelesen, aber ich denke schon, dass man dafür Vorwissen braucht. Alle andere Geschichten sind komplett unabhängig.


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    Jeder der Geschichten steht ein kleines Vorwort vom Autor voran, in dem er ein bisschen was zur Geschichte und deren Entstehen schreibt, das finde ich eine sehr schöne Idee, zumal sie, zumindest bisher, auch völlig spoilerfrei sind.


    Der Weg, von dem niemand zurückkehrt
    In dieser Geschichte geht es um Die Mutter und den (vermutlichen) Vater von Geralt aus der Hexern Reihe. Dank Sapkowskis Stil war ich gleich in der Geschichte drin und hatte auch sofort das Gefühl, mich in Geralts Welt zu befinden, auch wenn er im Vorwort schreibt, dass es nicht unbedingt als die gleiche Welt gedacht war. Ein bisschen wie nach Hause kommen.


    Im Vorwort schreibt Sapkowski auch, dass in der ursprünglichen polnischen Veröffentlichung seine Wortwahl verändert wurde, weil sie dem Herausgeber nicht altertümlich genug war. Die Sammlung enthält aber die originale Version. Zum Glück - Sapkowskis Stil macht für mich so viel aus, daran rumzubasteln geht gar nicht.


    Die Musikanten
    Ich will inhaltlich nicht zu viel verraten, aber man könnte sagen, das Thema ist Tierschutz. Ich war erst etwas Skeptisch, ob mir diese Geschichte wohl liegen würde und ob Sapkowski auch anderes schreiben kann als Fantasy. Zum Glück wurde ich positiv überrascht. Er kann auch Horror schreiben. Eine sehr spannende, düstere, aber auch blutige Geschichte.


    Tandaradei!
    Hier möchte ich lieber gar nichts zum Inhalt sagen, nur, dass ein Gedicht von Walther von der Vogelweide eine Zentrale Rolle spielt. Die Geschichte hat einige Elemente, die mir sehr gut gefallen haben, aber aus irgendeinem Grund bin ich insgesamt doch nicht ganz so begeistert.