Hallo
Ich habe die Biografie schon als Jugendlicher gelesen und fand das Buch sehr gut lesbar. Fest hat fast die gesamte Literatur zu Hitler verarbeitet, und das Buch ist sein Opus Magnum geworden.
Er hat keinerlei Sympathien für Hitler: Man lese als Beweis dafür den Exkurs über Hitler als Privatmann, wo Fest in gänzlich unappetitliche Leere greift. Aber Hitler hatte neben vielen negativen Eigenschaften auch politische Genialität, und wenn man das ganze Buch liest, erstaunt man immer wieder über die turmhohe Überlegenheit dieses Mannes gegenüber seiner Umwelt, sei es innerhalb der Partei selbst, sei es gegenüber den Weimarern Politikern, sei es gegenüber den europäischen Staatsmännern.
Was diskutabel ist, sind seine Zwischenbetrachtungen, die ansatzweise, so finde ich, manches in ein falsches Licht stellen. Fest unternimmt halt den Versuch, eine rationale Erklärung für dieses Phänomen zu finden, aber schafft dies genauso wenig wie seine Vorgänger und Nachfolger. Meister Adolf bringt man nicht auf Begriffe, weder auf linke noch auf rechte. Er war ein Phänomen Sui Generis, wie es eines noch nie in der okzidentalen Geschichte gegeben hat und auch hoffentlich nie mehr geben wird.
Mit freundlichen Grüssen
Ralf