Altes Land, 1920: Finja von Voss kämpft darum, den
elterlichen Gutshof nach dem großen Krieg am Laufen zu halten. Ihr Vater liegt schwer
krank darnieder, ihre Mutter ist mit seiner Pflege beschäftigt. Von ihren
beiden Brüdern fehlt jede Spur. Der eine ist im Krieg verschollen, der andere
nach Amerika ausgewandert und sie haben nichts mehr von ihm gehört. Ob beide
noch leben ist fraglich.
Doch Finja gibt nicht auf und tut, was sie kann, um einer
ungewollten Ehe mit ihrem verhassten Vettern Roland Lüdersen zu entgehen. Als
plötzlich ein junger Mann auf der Schwelle steht, der Finjas im Krieg
verschollenen Bruder Lennart zum Verwechseln ähnlich sieht, beginnt die ganze
Familie wieder zu hoffen.
Kann Clemens Curtis den eigentlichen Erben ersetzen und so
das Gut retten? Warum sieht er Lennart so ähnlich?
Durch die Vorgeschichte, die ich bereits gelesen hatte, fiel
mir der Einstieg in dieses Buch sehr leicht. Ich kannte die meisten
Protagonisten schon und war gespannt auf das Wiedersehen. Finja ist eine starke
Frau, die mit allen Mitteln versucht, das elterliche Gut vor Schaden zu
bewahren. Auch wenn es ihr zunächst nicht so recht ist, muss sie dann doch
einsehen, dass mit dem Erscheinen von Lennarts Doppelgänger ein wenig Zeit
gewonnen wird.
Micaela Jarys Schreibstil ist fesselnd und spannend, zeitgleich
erzeugt er ein farbenprächtiges Kopfkino, so dass man die Gefühle, Stimmungen
und Anspannungen der Familie von Voss und von Clemens Curtis nicht nur
nachempfinden, sondern sogar spüren kann. Zeitgleich erweckt ihr Schreibstil
das Alte Land von dem inneren Auge zum Leben und man taucht regelrecht in die
Geschichte und die Atmosphäre ein.
Liebe, Hoffnungen, Intrigen, Geheimnisse und einiges mehr
stecken in dieser Familiensaga, die hoffentlich mit diesem Buch noch nicht
beendet ist. Der Schluss lässt zumindest die Hoffnung zu, dass es ein
Wiedersehen im Alten Land geben könnte.
Mir hat das Buch sehr gut gefallen. Die Vorgeschichte war
eine gute Vorbereitung auf das Buch und erleichterte mir den Einstieg. Aber
auch die Kenntnis der Vorgeschichte lässt sich das Buch sehr flüssig lesen. Die
wichtigsten Informationen werden kurz angerissen.
Fazit:
Micaela Jary hat mit diesem Buch wieder einen wundervollen
Roman geschaffen, der den Leser nicht nur unterhält, sondern ihn regelrecht ins
Geschehen reinversetzt und mitnimmt ins Alte Land nach dem großen Krieg. Ich
hoffe auf eine Fortsetzung.
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