Beiträge von Seychella

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    Ich bin mit Voodoo das erste Mal während meines Ethnologiestudiums in Kontakt gekommen. Meine Darstellung ist sicher ziemlich idealisiert, aber es ist eine wirklich spannende Religion.


    Das klingt wirklich gefährlich! Also von wegen spannend ... :)



    Hatten die goldenen Augen übrigens nicht einen kleinen Wiedererkennungseffekt bei Dir?


    Hihi. Ich musste an mein Lieblingsbuch von dir denken, mal wieder. Und habe es als Spinnerei abgetan, aber ... vielleicht doch Céleste?

    Da ich mit Sherlock Holmes nicht allzu viel anfangen kann, hätte ich nicht gedacht, dass mich diese Geschichte so erwischen würde. Aber ich bin dem Zauber des Voodoos und der Geschichte, die hinter dem Schädel steckt, wohl voll auf dem Leim gegangen. ;) Die Story ist sehr mystisch und stimmungsvoll, mit spannenden magischen Andeutungen. Besonders haben es mir die Loa angetan - die verschiedenen Götter, die sich in den Menschen manifestiert und sie verändert haben. Sehr faszinierend, da werde ich sicher auch noch recherchieren müssen ... Die Neugier. :)


    Valérie war für mich eine sehr charismatische Figur, die dem Weg ihrer Mutter folgt und den letzten Schritt doch noch nicht gegangen ist. Sie verrät nicht, was sie mit dem Schädel getan hat, Holmes reist also ohne einen Beweis ab, den Fall geklärt zu haben. Der Schädel wurde gefunden und wieder verloren, was mir wirklich gut gefällt, weil er nun zumindest in dem Land ist, in das er gehört. Allerdings ist Holmes dafür seine Alpträume los - eine nicht zu verachtende Entschädigung.


    Der Kampf um den Schädel ist aber noch nicht vorbei, es wurde nur dieses eine Spiel gewonnen - das nächste kann folgen. Die Kutscherin mit den goldenen Augen ist auch verschwunden, also liegt die Vermutung nah, dass es dazu noch einen weiteren Fall gibt oder das nächste Spiel an anderer Stelle stattfindet. Diese Andeutung, dass die Auseinandersetzung um den Schädel noch nicht zu Ende ist, passt für mich aber gut zur Geschichte des Schädels. Er ist einfach zu mächtig dafür ...


    Wasserspeier sind ja in den letzten Jahren als Gargoyles in einigen Büchern groß rausgekommen und ich mag sie auch wirklich gerne. Ich guck mir an Kirchen und Schlössern immer viel lieber diese ganzen "Monster" an als die Heiligen- oder Königsstatuen ;)


    Das geht mir auch so. :) Wenn mich jemand in eine Kirche schleppen will, weil die so besonders schön ist, ist meine erste Frage: Gibt es da Wasserspeier? *g* Ich stehe dann immer draußen und verrenke mir den Hals, weil ich Gargoyles sehr spannend finde. Und oft erzählen sie mir ja auch etwas.



    Außerdem sagt nicht sogar das Mädchen, dass er fliegen kann? Woher auch immer sie das zu wissen glaubt...
    Außerdem ist es ja wieder Nacht und er breitet ja explizit die Flügel aus. Deswegen fliegt er weg. Basta. :kommmalherfreundchen:
    Das einzige, was mich dabei ein bisschen stört: Ich sehe keinen wirklichen Auslöser. Liegt es wirklich nur daran, dass das kleine Kind die Metallstifte herausgezogen hat?


    Ja, das Mädchen sagt, dass er schon fliegen könnte, die Eisenstifte waren auch da schon lose. Aber sie hat ihm davon abgeraten - und zu der Zeit wollte der Wasserspeier das auch lieber nicht versuchen. In der Zwischenzeit muss sich also etwas verändert haben. Und auf mich hat es so gewirkt, dass ihn die Zeit und die Einsamkeit so zermürbt haben, dass er diesen Weg wählt, auch wenn er nicht weiß, wohin er führt. Ohne zu wissen, ob er es schafft zu fliegen oder nicht.



    Es ist bei den Kleinverlagsanthologien immer etwas schwer einzuschätzen, wer sie tatsächlich schon kennt, aber viele Teilnehmer hier sind tatsächlich treue Leser auch abseitigerer Literatur. Ich bin ziemlich sicher, dass auch Seychella die eine oder andere Geschichte schon kennt.


    Erwischt! So drei oder vier weitere müsste ich dann schon noch kennen ... :verlegen:

    Die Geschichte aus meiner bisherigen Lieblings-Anthologie! :jakka: Ich liebe diese Story, sie berührt mich bei jedem Lesen wieder so intensiv (das dürfte jetzt das vierte oder fünfte Mal gewesen sein). Sie ist nachdenklich, voller Fragen, suchend. Wer ist man, warum hebt man sich von den anderen Wasserspeiern ab, wo ist man und was ist um einen herum, auf der anderen Seite? Drachenschwinge habe ich mich sehr nah gefühlt, von Anfang an. Ich fand es traurig, dass er so lange Zeiten allein verbringen muss. Tauben sind nun wirklich keine Gesprächspartner, und die Ferdinands leben nicht lange ... Bleiben also nur die wenigen Kinder, die ihn hören können. Und der kurze Besuch der Katze ... Einer besonderen Katze, einer Figur aus "Die Magier von Montparnasse". :freu: Darüber kann ich mich jedes Mal riesig freuen und grinse in mich hinein, aber da ich nicht weiß, ob alle hier diese Geschichte kennen, schreibe ich besser keine Details.


    Die Geschichte, die der Restaurator leider nicht bis zum Ende erzählt hat, kann eine Rolle spielen - muss aber nicht. Ich kann mir beides vorstellen. Also dass es wirklich nur eine Geschichte war oder aber dass Drachenschwinge das Mädchen ist, verwandelt in einen Wasserspeier und ohne Erinnerung an sich selbst. Ich musste mich da auch nicht entscheiden, weil es für mich keine Auswirkung auf das Ende gehabt hätte. Denn dort geht es darum, ob man einen Weg, von dem man nicht weiß wohin er führt, ausprobiert oder die Sicherheit und gleichzeitig den Stillstand vorzieht. Ist das Leben Veränderung oder Stillstand? Das kommt auf den Blickwinkel und die eigene Einstellung an. Unser Wasserspeier entscheidet sich für die Veränderung, und als Leser kann man die Geschichte ja noch weiterspinnen - auf die eine oder andere Art. Ich finde ja, dass man Drachenschwingen niemals unterschätzen sollte. ;)


    Ich bin mir nicht ganz sicher, welche 3 Jahre Susan genau meint. Robert und Harold kamen von 3 Jahren zurück, aber erst ist Harold wirklich wieder da, sprich bei seiner Familie? Damit wäre Onkel Bobby ja eher Steve gewesen. Oder sie bezieht sich noch auf die ursprüngliche Heimkehr, bei der tatsächlich Robert ihn zurückgebracht hat? Dann wäre er allerdings 3 Jahre weggewesen? Erscheint mir ziemlich lang...


    Die beiden sind ja schon mindestens 5 Jahre wieder da, weil Harold doch sagt, dass Bobby die letzten 5 Jahre damit beschäftigt war, durchs Land zu reisen und sich als Held feiern zu lassen. Sie waren also 3 Jahre weg - und da es fast ein Jahr dauert, bis sie wieder daheim wären, finde ich diesen Zeitraum jetzt auch nicht so lang.



    Hm. Ich hätte das jetzt nicht direkt auf den angebrochenen Tag zurückgeführt, sondern eher direkt auf die Unterstützung seiner Tochter und vor allem auch Steves. So kann ich mir gut vorstellen, dass er die Geschehnisse bisher nie richtig verarbeitet hat bzw. auch nur darüber gesprochen hat. Insofern konnte er sich jetzt erstmals mit "Robert" aussprechen und sich bei ihm entschuldigen(?). Und dass das dann letztendlich zu seiner... na ja Heilung will ich es jetzt nicht nennen, dafür sind solche Themen zu komplex.


    Für mich hatte das auch nichts mit der Helligkeit zu tun, sondern mit der Vergebung seiner Schuld. Also vor allem mit Steve, der in die Rolle von Bobby geschlüpft ist. Da Bobby ja freuen würde, wieder etwas von Harold zu hören, hat er ihm längst verziehen. Nur er selbst macht sich so große Vorwürfe, denen er sich aber erst in dieser Situation gestellt hat. Davor hat er sich selbst davor geschützt, indem er innere Mauern errichtet hat. Zumindest kam das so bei mir an.

    Harold hat auf mich im ersten Moment wie ein ganz "normaler" älterer Mensch gewirkt, der sein Zuhause einfach nicht gern verlässt und so grummelig ist, weil er durch die Heirat seiner ältesten Tochter in Vegas nun dazu gezwungen wird. Es fing für mich also "alltäglich" an, denn ich konnte mich in diese Situation gut hineinfinden, weil ich diese Art gut kenne - durch Menschen, die genauso reagieren, wenn sie ihren sicheren Hafen, ihr Zuhause, doch mal verlassen müssen.


    Dann zeigt sich aber, dass es hier doch anders ist und viel mehr dahintersteckt. Harold hat nicht nur ein Problem mit dem Fliegen, sondern ganz generell mit Enge. Was ich mehr als gut nachvollziehen kann. Den Hintergrund dazu erfahren wir am Ende der Geschichte, allerdings nur in sehr groben Zügen - die Details fehlen, es wird gerade genug preisgegeben, um die damalige Situation mit der jetzigen zu verbinden und um zu verstehen, was für die Distanz zwischen Harold und Bobby gesorgt hat. Es geht also mehr um die Auswirkungen, und den Grund warum sich ihre Beziehung so verändert hat.


    Die Geschichte spielt in der Zukunft, das ist deutlich erkennbar. Für meine starke Vermutung, dass die beiden nicht auf unserem sondern auf einem anderen Planeten eingesetzt waren, gibt es aber einige Hinweise. Der Mars wird erwähnt, dazu noch die Beschreibung von Rost in der Wüste (die rote Färbung geht ja auf Eisenoxid-Staub = Rost zurück) und vor allem die Erwähnung, dass sie erst in einem Monat zurückkönnen und erst in fast einem Jahr daheim sind. Eine sehr große Zeitspanne! Womöglich liege ich da aber auch falsch, von Militärdingen habe ich nicht die leiseste Ahnung.


    Ich muss zugeben, dass ich immer noch neugierig darauf bin, was genau damals passiert ist. Warum genau Harold so große Schuldgefühle hat, denn er hat Bobby ja im Stich gelassen und dieser musste wohl einiges durchleiden, hat ihn aber sicher nach Hause gebracht. Andererseits ist es für diesen Moment, den die Geschichte zeigt, gar nicht so wichtig. Denn der ungeplante Aufenthalt in der Wüste dient nach meinem Gefühl ja dazu, sich der Vergangenheit zu stellen, um sich wieder öffnen zu können. Die ähnliche Landschaft, die Farben die die Sonne bringt, all das führt zu Erinnerungen, die Harolds Schutzmauer einbrechen lassen. Die seine großen Schuldgefühle offenbaren - den Grund dafür, warum er Bobby meidet. Seine reale Umgebung wird unscharf, darum nimmt er Steve seine Rolle als Bobby ab und findet Vergebung. Der wirkliche Bobby muss ihm schon längst vergeben haben, immerhin sieht es ja so aus, als ob er gerne Kontakt zu ihm hätte. Es ist also eine Geschichte, die sehr hoffnungsvoll endet!

    Um die Bücher von Robert/Bernd/Bernard schleiche ich schon länger herum (sie klingen eben schon recht düster), einige Geschichten von Bernhard verpassen mir Alpträume, in der DSA-Welt kenne ich mich nicht wirklich aus (nur zwei DSA-Romane gelesen) - aber diese Reihe reizt mich sehr und will gelesen werden. Klingt also danach, als ob ich damit in einer Leserunde ganz gut aufgehoben wäre, darum wäre ich hier gern mit dabei.


    Wenn ich darf, bewerbe ich mich auch für ein Freiexemplar.

    Das tut mir jetzt furchtbar leid, aber ich glaube es macht keinen Sinn, wenn ich weiter lese. Ich breche nicht so schnell Bücher ab, eigentlich bin ich da sehr geduldig - und ich habe glaube ich auch noch nie eine Leserunde abgebrochen. Aber das, mit dem ich hier nicht klar komme und das mir die schöne Geschichte verleidet, ist einfach ein sehr elementarer Teil. Ich brauche keine Götter/Mythen, die auf einem Sockel stehen (das ist ja u.a. auch das Schöne an der nordischen Mythologie) und komme eigentlich auch mit anderen Darstellungen oder "moderneren" Geschichten gut klar. Aber atmosphärisch muss es für mich wenigstens einen Hauch Mystik verbreiten.


    Ich kann verstehen, dass euch begeistert, dass das hier so anders aufgezogen wird. Weil es einfach ungewöhnlich ist und eine andere, etwas leichtere Interpretation ist. Ich bin nur einfach der falsche Leser dafür, so Leid mir das auch tut. Beim Lesen bin ich immer unglücklicher geworden, weil das einfach etwas ist, was mir sehr am Herzen liegt. Viele der Dinge und Themen, die auftauchen, liebe ich einfach sehr und verknüpfe mit ihnen eine sehr dichte Atmosphäre - und da kommt bei mir einfach kaum etwas an.


    Daher hoffe ich, dass es in Ordnung ist, wenn ich hier abbreche. Ich hatte es mit diesem Abschnitt noch einmal versucht und gehofft, dass es irgendwie doch noch wird ... Denn alles andere gefällt mir ja richtig gut. Leider vergebens, alles wirkt so "entzaubert" auf mich, wenn man das so sagen kann.

    Die Geschichte fesselt mich, auch wenn ich nicht ganz glücklich mit ihr bin. Die Beschreibungen Thea und Juli betreffend finde ich sehr lebendig und glaubhaft, sie sind (im positiven Sinne) jugendlich und "frisch". Und wo Juli voller "Woohoos" steckt, ist Thea skeptischer und nachdenklicher. Das ergänzt sich prima und Juli war ja auch schon im ersten Abschnitt die Person, über die ich öfter grinsen musste.


    Die von der Mythologie abweichende Handlung wirkt auf mich sehr glaubhaft. Also die Geschichte um die Erschaffung von Kyndill und dass Loki sein Schicksal kennt - bzw. dieses Wissen "ergaunert" hat. Es wirkt rund, ohne Brüche. Loki rebelliert gegen dieses Schicksal, indem er nach einer Waffe sucht, gegen die die Asen machtlos sind. Ich frage mich nur, warum die Suche nach Kyndill erst jetzt so "dringend" ist. Immerhin wurde Fengur seit der Erschaffung immer wiedergeboren - oder ist es so, dass er nun erst zum zweiten Mal wiedergeboren wird und das Leben (bzw. die Zeit) seiner ersten Wiedergeburt einfach zu gefährlich war und er nicht gefunden werden konnte? Oder haben die Asen die Macht von Kyndill erst jetzt erkannt? Warum hat Loki die ganze Zeit nicht weitergesucht - oder gibt es etwas, was ihn davon abhält? Kann er Kyndill doch nicht selbst aufspüren, sondern ist ebenfalls auf Fengur angewiesen?


    Das, was mich an dieser Geschichte nicht ganz so glücklich macht, ist die für mich fehlende Atmosphäre bei den mythologischen Figuren - die haben auf mich nicht so wirklich Ausstrahlung, sie agieren eher nur. Vielleicht ist das ja auch so, weil ich da Vorwissen habe und dadurch auch eine gewisse Erwartung, was die Ausstrahlung betrifft. Nicht, dass sie genau so sein müsste, nur dass da überhaupt eine ist. Eine besondere Stimmung. Und da kommt bei mir bisher leider nicht viel an. Die Nornen waren für mich beispielsweise immer sehr mystisch. Und an Loki reizt die Zwiespältigkeit, die hier zwar erwähnt wird, aber stimmungsmäßig irgendwie nicht bei mir ankommt. Vielleicht bin ich auch einfach nicht die richtige Zielgruppe, denn ich glaube dass diese Geschichte Leser ohne oder mit nur wenig Vorwissen vollauf begeistern kann - gerade wegen dieser "frischeren" Art. Ich hoffe, das klang jetzt nicht zu negativ, es ist einfach nur mein Empfinden - und bei jedem kommt das ja anders an ...

    Hallo ihr Lieben,


    mir hat gefallen, dass im Prolog so detailliert auf die Entstehungsgeschichte der Welten eingegangen wurde. Ich habe mich da gleich heimisch gefühlt und konnte sogar das eine oder andere für mich Neue entdecken. Beispielsweise war mir der Eisenwald neu. Mein Mythologiebuch liegt auch schon wieder neben mir und die Edda lockt auch wieder mehr. ;) Mich fasziniert die nordische Mythologie, darum schlage ich auch gern Einzelheiten nach ... Hier hatte ich auch den Eindruck, dass das eine gute Einführung für Leser ist, die sich mit der Mythologie nicht so auskennen. Mit grundlegenden Infos, die zum Verständnis der Geschichte hilfreich sind, aber nicht zu verwirrend. An manchen Stellen hätte ich mir etwas mehr Atmosphäre gewünscht, aber ich glaube das liegt wirklich nur an diesem "zusammenfassenden" - und daran, dass ich da einfach auch anderes kenne.


    Mit der "eigentlichen" Handlung bin ich schnell warm geworden, auch wenn ich mich mit Online-Rollenspielen nicht auskenne. Aber ich kann mir gut vorstellen, wie das ist - der Zusammenhalt und die Faszination. Das kam sehr gut rüber! Thea und Juli sind mir sympathisch, sie scheinen wirklich gut befreundet zu sein. Und über Juli musste ich öfter grinsen ...


    Den seltsamen rothaarigen Typen in der Eisdiele fand ich gar nicht sooo seltsam, weil das ja nur Thor sein konnte. Gleiches bei den Ereignissen danach ... Thor und Freya wirken zwar manchmal etwas "rüde" und zornig, aber ich stelle es mir auch wirklich nicht leicht vor, Kontakt zu einem Menschen aufzunehmen. Auch wenn Thor nicht ganz schnallt, dass Thea ihn für einen Verrückten hält. ;) Und da Thea ihnen nicht zuhören will und für verrückt hält, wird sie zusammen mit Juli entführt. Zack. Bifröst ist auch schon da ... Ich bin ja gespannt, wo sie aufwacht. Und wie es mit Fengur und dem Schwert Kyndill weitergeht.


    Leider werde ich aber auch öfter aus dem Lesefluss gerissen, weil ich über Fehler stolpere. Sehr oft fehlt das Leerzeichen vor dem ... - aber auch andere Dinge reißen mich raus, wenn ich "geballt" darauf stoße. Das ist wirklich schade, weil ich mich so nicht so sehr auf die Geschichte einlassen kann, wie ich es gerne würde.

    Rezension


    Der 14-jährige Léun wird von einem Löwen angefallen und zerfleischt, doch er erwacht unverletzt und trägt fortan den Löwen Káor in sich. Er kann sich in diesen verwandeln, hat das aber nicht unter Kontrolle. Zusammen mit dem Waldhüter Héranon und seinem besten Freund Arrec macht er sich auf die Suche nach einem Weisen, der ihn den Umgang mit seiner Gabe lehren kann.


    Zeitgleich wird der junge Steppenläufer Ríyuu von seinem Stammesführer aus der Zeltstadt Wáhiipa verstoßen und darf erst zurückkehren, wenn er die ihm gestellte Aufgabe erfüllt hat. Und dann ist da noch Prinz Gúrguar, Erbe des Throns von Düsterland, der im Auftrag seines Vaters nach einer besonderen Flöte sucht und sie um jeden Preis in seinen Besitz bringen will. Denn wer die Flöte des Yleriánt spielt, kann die Welt verändern …


    Die Geschichte konnte mich mit ihren stimmungsvollen Beschreibungen und geheimnisvollen Andeutungen schnell einfangen, dazu kamen noch spannende Figuren und eine abwechslungsreiche Welt, die es zu entdecken gab. Ich war neugierig darauf, mehr über die Zusammenhänge zu erfahren – und natürlich über die Figuren, die mich erwischt hatten.


    Ich fühlte mich mitten in der Geschichten, weil alles so nah auf mich wirkte und mein Kopfkino beeindruckende Bilder produziert hat. Viele davon! Mir hat gefallen, wie gut man die einzelnen Figuren und die verschiedenen Kulturen kennenlernt. Es wird sich Zeit dafür genommen und nicht gleich “losgestürmt”, so dass man ein Gefühl für die verschiedenen Lebensweisen aufbauen kann. Beeindruckt haben mich auch die sensibel und liebevoll beschriebenen Beziehungen, die mich sehr berührt haben.


    Es gab so einige Figuren, die mir ans Herz gewachsen sind. Mit einer von ihnen hatte ich anfangs etwas Schwierigkeiten, aber durch die Entwicklung in der Geschichte konnte sie mich dann doch noch sehr für sich einnehmen. Es gab Figuren, die ich als sehr spannend oder faszinierend oder einfach nur sympathisch empfand. Und welche, die mich gleich voll erwischt haben – zum Beispiel Héranon, der Waldhüter. Er hat für mich eine ganz besondere Ausstrahlung und reizt mich auch durch die Kombination aus Wissen und Geheimnissen. Darum habe ich hier auch mindestens vier Lieblingsfiguren …


    Die Flöte des Yleriánt nimmt in diesem Roman eine sehr wichtige Rolle ein und passend dazu ist das Buch nicht in Kapitel, sondern in Strophen und Zwischenspiele aufgeteilt. Es lohnt sich, diese Geschichte aufmerksam zu lesen, weil man sie dann auf einer tieferen Ebene verfolgen kann. Es gab so einige Anhaltspunkte und eingestreute Informationen, die meine grauen Zellen zum Rotieren gebracht haben. Daher hatte ich auch viel Spaß beim Spekulieren, denn ich werde als Leser auch gerne gefordert und mag es, wenn mir nicht alles wie auf einem Silbertablett präsentiert und erklärt wird.


    “Weltenlied” war für mich eine sehr spannende, emotionale und abwechslungsreiche Lektüre, die mich mit vielen Bildern und Eindrücken zurückgelassen hat. Eine berührende Geschichte, die neugierig auf die weiteren Bände macht! Die Reihe wird wahrscheinlich aus drei bis maximal fünf Bänden bestehen – und wenn ich Glück habe, wird es vielleicht auch über Héranon noch einiges zu lesen geben, der kam mir am Ende des Romans ja ein wenig zu kurz. Nicht nur weil ich ihn sehr mag, sondern auch aufgrund bestimmter Ereignisse, über die ich hier aus dramaturgischen Gründen schweige. ;)


    Und natürlich hätte ich nichts dagegen, wenn ich “Weltenlied” irgendwann in mein Papierbuch-Regal stellen könnte, zur Zeit ist es ja nur als eBook erhältlich …



    Leserundenfazit


    Einen herzlichen Dank an Manuel und meine lieben Mitleser für die nette Begleitung in dieser Leserunde. :) Es hat sich wieder gezeigt, wie unterschiedlich Geschichten gelesen und wahrgenommen werden - und dass das Spekulieren doch immer noch am meisten Spaß macht, wenn man das nicht alleine im stillen Kämmerchen betreibt.


    Ein etwas konkreterer Hinweis, womit es im zweiten Band weitergehen könnte, hätte mir noch gefallen. Ich kann mir vorstellen, dass nun noch die weiteren Acht der Zwölf gesucht werden müssen und dass es auch dann wieder viele Hindernisse geben wird, nur welche? Unseren lieben Prinzen werden wir bestimmt noch mal sehen!


    Der Prinz ... Der wirkte mit jedem Auftreten unreifer auf mich und ich war ganz froh, dass er nie lange Auftritte hatte. *g*
    Vielleicht verrenne ich mich damit total, aber ich denke, dass Káors Gedanken im Nachspiel einen Hinweis darauf geben, wie es weiter geht. Zweiter Akt und so. Ich vermute, dass sich Káor offen zeigen wird - und dass sich durch das Weltenlied mehr verändert hat als die Landschaft ...
    Und das größte Problem für ein Treffen der Zwölf ist wohl die Zeit. Zumindest klang es für mich im Zwischenspiel so, als ob sich nicht alle Zwölf in einer Weltensphäre aufhalten können.



    Um mal eben auf den Träneneid zurückzukommen:



    Das ging ja gehörig in die Hosen wenn Baalkó jetzt Stammesführer ist.


    Aber Malóhuu hat den Eid ja schon vorher gebrochen, indem er Ríyuu und Baalkó vertreibt. Er tötet sie nicht selbst, aber er treibt sie ja in den sicheren Tod.



    Sollte Nyrdan nicht verändert werden? Es scheint, alles ist wieder beim Alten. Die Veränderung ist für mich nicht wirklich ersichtlich. :winken:


    Ich denke, die Veränderung wird dann im nächsten Band ersichtlich ... Nyrdan wurde durch das Weltenlied vor der Zerstörung gerettet, das ist ja gleich ersichtlich - also das zerstörte Landschaften (und Personen) wieder entstehen. Aber es war auch davon die Rede, dass es endlich befreit werden könnte. Und wenn ich mir das Nachspiel so ansehe, sieht es aus, als ob auch die Denkweise eine andere ist. Aus alten Geschichten, an die nur die glauben, die selbst ein Tierwandler sind, wird etwas anderes. Etwas das freudig erwartet wird. Ich kann mich aber auch völlig irren ...


    Ob dies Zwischenreich wohl etwas mit der Zeit zu tun hat, die der König verändert hat? Dieser Anchalû hat irgendetwas damit zu tun. Was wohl passiert wenn der aufwacht?


    Anchalû ist ja so etwas wie der Schöpfer und er wird sicher nicht erfreut sein, wenn er die Veränderungen und Ziele des Königs erkennt. ;) Ich bin gespannt auf ihre Vergangenheit. Und auch auf die Verbindung zwischen Káor und Anchalû.



    Auch die quasi plötzliche Wandlung von Panoris zu einer "guten" Figur kam etwas überraschend. Ich hatte den König so verstanden, dass Panoris unter einer Art Fluch zu stehen scheint und sie deshalb tun muss, was er ihr sagt. (Oder habe ich diese Szene komplett missverstanden / fehlgedeutet?) - aber dann kann sie sich scheinbar doch aus freiem Willen den anderen anschließen.


    Durch den Fluch konnte er sicher sein, dass sie zu ihm zurück kommt. Weil nur er diesen Fluch aufheben kann. Wäre natürlich blöd, wenn sie dann ihre Aufgabe nicht erfüllt hätte ...


    Spontan dachte ich: "Neee - der ist nur Heranons Sohn." Aber während ich das Antwort-Feld drückte und dich zitierte, kamen mir Zweifel und nun bin ich mir gar nicht mehr so sicher...aber dann müssten ja beide mehr aufeinander reagieren, oder?
    (Wobei, was passiert denn mit Löwinnen, die das Rudel verlassen haben und dann wiederkommen? "Erkennt" der Sohn sie? ;D)


    Nee! Baalkó ist der Sohn von Luumí und Héranon.

    Das Zwischenspiel verrät auch wieder einige spannende Infos, neues Futter für die grauen Zellen. ;) Káor ist bei jedem Auserwählten innerlich ein anderer, weil er an dessen Wünsche, Empfindungen und Prägungen gebunden ist. Ich nehme an, dass das bei den anderen nicht anders ist. Und es gibt da etwas, was Efuwâk betrifft, an dass sich Káor nur erinnern kann, wenn alle Zwölf zusammenfinden. Es klingt so, als ob der König nur mit diesem Wissen besiegt werden kann, auch weil dann der Anchalû erwacht. Und so, als ob die Zeit eine Zusammenkunft der Zwölf trennt. Sorgt sie dafür, dass sie sich nie in derselben Welt aufhalten? Und ... könnte die Flöte auch die Zeit oder das Muster dahinter verändern?


    Efuwâk spricht bzw. denkt von mehreren Menschenleben, die er damit verbracht hat, die Geschichte der Zwölf zu studieren. Was ist er? Ein Schwarzmagier, aber was sonst noch? Warum kann er so alt werden bzw. findet immer wieder ins Leben zurück? Er schraubt schon lange an dieser Welt herum und wenn ich es richtig verstanden habe, ist er einst ungewollt zum Gehilfen von Anchalû geworden. Sein Ziel scheint zu sein, die Welt zu verändern und die Zwölf zu vernichten - oder sie unschädlich zu machen.


    Baalkò lebt nicht nur, sondern ist auch der neue Anführer! Hui. Trotzdem war das Wiedersehen ein schwieriger Moment, weil sich einfach so viel verändert hat. Andere Partner, ganz unterschiedliche Erlebnisse und persönliche Entwicklungen - beide sind nicht mehr das, was sie einmal waren. Anfangs musste ich mich an die Distanz zwischen ihnen gewöhnen, auch wenn sie mir logisch erschien. Es war nur so ein großer Unterschied zu früher.


    Ich habe mich gefreut, wenigstens etwas über Panóris zu erfahren. Für mich ist sie noch immer eine sehr spannende Figur und ich hoffe, in den weiteren Bänden mehr über sie zu erfahren. Vor allem auch, mit was für einem Fluch Efuwâk sie belegt hat. Diesen kann angeblich nur er aufheben, allerdings klingt sie hoffnungsvoll, als sie mit ihrem Schwarzbär nochmal über Störche sprechen will, sobald dieser Fluch von ihr genommen ist. Das klingt für mich so, als ob es da noch eine andere Möglichkeit gibt.


    Héranon ist mir zu kurz gekommen, aber ich bin sooo froh, dass er überlebt hat. Und da gibt es ja noch eine Geschichte, die unbedingt erzählt werden muss - finde ich zumindest. Héranon und Barúka! Barúka mag ich sehr, auch wenn ich ihn quasi gar nicht kenne. Ich würde ihn aber gern kennenlernen, ob sich das einrichten lässt? ;)
    Mit Luumí trifft Héranon tatsächlich auf die letzte seiner drei "Mädels", eine echte Reise in die Vergangenheit ... Und er sieht seinen Sohn!


    Léun verwandelt sich jetzt viel "natürlicher" in Káor, und länger. Hat der Aufenthalt im unheimlichen "Nichts" auch dazu beigetragen? Es fühlt sich an, als ob beide eins sind und nicht mehr zwei getrennte Wesen. Zwei ... einer Persönlichkeit. Und dann das Nachspiel! Káors Gedanken ... Im nächsten Akt wird er sich so zeigen, wie er wirklich ist und schon immer war. Und sie werden ihn erkennen und freudig erwarten. Das klingt für mich so, als ob es im nächsten Band damit weitergeht, dass Káor sich offen zeigt - hat das Weltenlied also mehr als nur die Landschaft verändert? Es klingt danach, als ob wir dann mehr über die Besonderheit von Káor erfahren. Und womöglich auch mehr darüber, wie genau Ciára ihr Leben Káor weiht.