Beiträge von xanadu

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    So, hier also die versprochene Rezension zu "Xanadu":


    Mike, ein 17jähriges Mädchen in einer Kleinstadt in Kansas, ist lesbisch. Die Autorin vermittelt recht schnell, dass Mike das schon immer weiß und auch in der Stadt jedem das klar ist. Ebenso wie jeder weiß, dass ihr bester Freund Jamie schwul ist, der Cheerleader ist und seine Homosexualität offen zeigt. Liest sich nach Friede, Freude Eierkuchen... die Erde ist ein perfekter Ort, an dem sogar in Kleinstädten im prüden amerikanischen Kansas jeder Homo respektiert und toleriert wird.
    Dieser Anfang hat mich schon gleich ein bisschen genervt, denn jeder, der jemals in einer Kleinstadt gelebt hat und in irgendeiner Form anders als die Anderen war weiß, dass das nicht so ist, auch wenn es wünschenswert wäre.
    Jedenfalls tritt recht schnell Xanadu, inform einer neuen Mitschülerin in Mikes Leben und Mike verliebt sich auf den ersten Blick. Sie versucht alles, um Xanadu für sich zu gewinnen, aber die liiert sich sehr schnell mit einem Jungen und es ist genau so schnell klar, dass sie definitiv hetero ist.
    Eine ganze Weile plätschert alles so vor sich hin und man befürchtet schon, dass die Autorin jetzt tatsächlich auch noch das Ende versäbelt, indem sie aus der hetero-Xanadu auf wundersame Weise eine homo-Xanadu werden lässt. Gott sei dank, bleibt einem das dann aber noch erspart.
    Das Ende ist relativ gut gelungen, wenn auch ein wenig kurz gehalten. Hätte Julie Peters im Mittelteil des Romans ein paar überflüssige und langweilige Ausführlichkeiten weggelassen und dafür mehr Zeit in den Schluss gelegt, wäre tatsächlich wenigstens dieser noch mit einer guten Botschaft rübergekommen. Denn man sollte beim Lesen nie vergessen, dass es sich um ein Jugendbuch handelt und als solches mit einem solchen Thema hat es meiner Meinung nach eine gewisse Verantwortung seinen jungen Lesern gegenüber. Dieser ist die Autorin definitiv nicht gerecht geworden, als sie ihre Protagonisten sich zu wöchentlichen Saufgelagen treffen ließ, bei denen dann auch hier und da ein Joint die Runde machte, was für die Jugendlichen praktisch keinerlei Konsequenzen hat.


    [edit: Was ich noch vergessen hatte: Jamie trifft sich mal eben mit einem Jungen aus dem Internet, den er noch nie gesehen hat und bleibt über Nacht von zu Hause weg. Auch keine Botschaft, die in ein Jugendbuch gehört. Was hilft es, wenn Mama und Papa predigen, dass man mit Internetbekanntschaften vorsichtig sein muss, wenn in Jugendbüchern gleichzeitig so locker damit umgegangen wird. "Wenn denen nichts passiert, was soll dann mir schon groß passieren!?"]


    Ein weiterer Kritikpunkt ist die stellenweise miese Übersetzung (die ich auch schon in dem Thread "Übersetzungsböller" angemerkt habe). Wenn Lesben sich plötzlich schwul nennen ist das schon ein bisschen seltsam und als Übersetzerin sollte man wissen, dass der Begriff "gay" nicht schwul heißt, sonder homosexuell, was für beide Geschlechter gilt und im Falle von Mädchen oder Frauen nicht mit schwul zu übersetzen ist.


    Alles in allem: 1ratten


    Das hätte man definitiv noch um einiges besser machen können.

    gerade das war der teil, der meiner meinung nach für die geschichte sehr wichtig war! grenouille kommt zu ihm, nachdem er bemerkt hat, dass er selbst nicht riecht. das hat ihn völlig fassungslos gemacht, da er so für sich - und in seiner wahrnehmung wohl auch für andere - quasi nicht existent war. deshalb hat er sich selbst einen duft gegeben und dabei festgestellt, wie er damit die menschen manipulieren kann. ich glaube, dass erst das der moment war, in dem aus dem puren wunsch diesen einen besonderen duft "zu besitzen" der wunsch, ja, der wahn, wurde andere damit zu manipulieren, den duft der welt zu zeigen.


    sehr gestört hat mich auch, dass einige dinge völlig verdreht wurden die man genauso gut hätte weglassen können und dass doch einiges, was der erklärung bedurft hätte einfach offen blieb.


    sehr schade :(


    Ich geben dir vollkommen Recht (auch wenn dieses Thema schon länger brach liegt ;) )
    "Das Parfum" ist eines meiner absoluten Lieblingsbücher und ich hätte auf meinen Bauch hören sollen der mir riet den Film nicht anzuschauen.
    Ich habe das Buch im Abstand mehrer Jahre 3 mal gelesen. Das erste Mal mit 15, dann nochmal mit ca. 25 und dann wieder als ich 32 war und Grenouille hat im Film definitv alle Farbe eingebüßt. Sein komplexes Wesen und sein innerer Kampf kommen nicht mal annähernd rüber.
    Sicherlich ist es wahr, dass man in einem Film IMMER Abstriche machen muss, aber hier wurde eindeutig an der falschen Stelle der Rotstift angesetzt. Grenouille ist im Film ein komplett anderer Mensch.


    Ich wünsche mir noch heute, dass ich mir den Kinobesuch gespart hätte. Im Übrigen finde ich die Altersfreigabe ab 12 absolut indiskutabel. Meine Tochter ist 12 und für ihr Alter sehr weit. Sie liest Bücher, die Andere mit 16 lesen. Aber diesen Film würde ich sie niemals anschauen lassen.

    Ich habe "Luna" von 2 Wochen gelesen. Eigentlich hauptsächlich, weil ich ein Buch mit diesem Thema zuerst selbst lesen wollte, bevor ich es meiner 12jährigen Tochter in die Hand gebe.
    Ich war sehr begeistert von der Einfühlsamkeit, mit der es geschrieben ist. Es geht über einen tollen Ansatz über die Schwester des/der "Betroffenen" an das Thema heran und schildert realtiv unverblümt die Schwierigkeiten, mit denen ein transsexueller Jugendlicher zu kämpfen hat, ohne jedoch entmutigend zu werden.
    Wirklich ein empfehlenswertes Buch für alle (nicht nur Jugendliche), die über den Tellerrand gucken können.
    Den Vorschlag mit der Klassenlektüre unterschreibe ich sofort.