Beiträge von Grisel

    Band 3 hat mir auch sehr gut gefallen. Ich habe das Luxuxproblem, dass ich echt gern mal die Höchstnote vergeben würde, aber auch hier wird so ca. 100 bis 200 Seiten herumgeeiert und das kostet, leider! Nicht Lesevergnügen, nein, das Buch hat sich komplett von selbst gelesen und ich bin begeistert, dass ich mich am Wochenende so richtig festgelesen habe und nicht aufhören konnte, ehe ich durch war. Ist mir schon lange nicht mehr passiert und ich habe immer Angst ... Aber mit dem richtigen Buch geht es!


    Die allergrößte Stärke sind weiterhin die Figuren, ich finde das wunderbar, dass Shardlake, ein guter, kluger Mann, trotzdem immer wieder von kleinen Boshaftigkeiten geplagt wird, für die er sich selbst schämt.



    Ich bin längst in der Serie angekommen und vielleicht wird es ja doch noch was mit der Höchstnote. Bis dahin habe ich große Freude daran.

    Ich habe daher beschlossen, den Film als eigenständige Geschichte zu betrachten.

    Diese "eigenständige" Geschichte funktioniert sehr gut, trotz und wegen der Änderungen.

    Ja, mit der Einstellung tut man sich ein bisschen leichter, habe ich damals beim "Herrn der Ringe" gelernt. Fast hätte ich jetzt gesagt, "auf die harte Tour" *hust* Flugelben bei Helms Klamm *hust* ^^


    Aber Film ist halt auch ein Gesamtkunstwerk und als solcher funktioniert er, finde ich, sehr gut.

    Mir hat Dune 2 sehr gut gefallen. Klar, über manches war ich nicht 100 %ig glücklich, aber das ist OK für mich, bei der Verfilmung eines so komplexen Buches geht es nun mal nicht ohne Abstriche. Natürlich entscheidet jeder für sich, wie viele davon man schlucken kann.



    Dazu fand ich alles toll, was im ersten Teil toll war: die Bilder, die Musik, der Cast.

    Nur eine kleine Nörgelei: Gab es kein anderes Schimpfwort zu der Zeit als "Hundsfott"? Die Übersetzerin hat das ein bisschen überstrapaziert. :zwinker:


    :breitgrins: :breitgrins: Das dachte ich beim Lesen auch.

    *pust*

    Da das wohl die Übersetzung von Baraks Lieblingswort "axxxhole" ist, kann die Übersetzerin nichts dafür, außer dass es etwas bizarr ist, dass sie es dann nicht eben mit "Axxxloch" übersetzt hat? Oder klang ihr das zu modern?


    Hat mir auch sehr gut gefallen, keine Reue mehr, dass ich nach Band 1 gleich die gesamte Reihe gekauft habe, denn Shardlake und ich sind nun gute Freunde geworden. Er macht es einem aber auch leicht, weil er ein wirklich sympathischer Held ist und seine widerwillige aufkeimende Freundschaft zu Barak, dem neuen Beiwagerl, war allerliebst zu lesen. Barak ist auch eine sehr willkommene Ergänzung, aber ich auch war sehr erfreut über das Wiederauftauchen von Guy. Sansom achtet auch auf seine Nebenfiguren, sowas schätze ich sehr.


    Auch hier gab es ein paar Längen und ein bisschen Herumeiern, aber es hat nicht wirklich gestört und teilweise war das mangelnde Vorankommen dem geschuldet, dass Shardlake zwei bis drei Fälle gleichzeitig behandeln musste.


    Schön gemacht fand ich auch hier das Einfügen in den Hintergrund, diesmal der Konflikt zwischen Cromwell und Norfolk mit vagem Geschichtswissen als Spoiler, aber das nimmt der Spannung nichts.

    Kaufen* bei

    Amazon
    Bücher.de
    Buch24.de

    * Werbe/Affiliate-Links


    Inhalt:

    Désirée Clary wächst im Revolutionären Frankreich auf und verliebt sich eines Tages in den jungen General Napoleone Buonaparte. Obwohl er ihr das Herz bricht, weil er eine andere heiratet, wird sie über ihre Schwester Julie, die seinen Bruder Joseph heiratet, Mitglied der Familie und gelangt nach Paris, wo sich ihr höchst ungewöhnliches Schicksal erfüllen wird. Diese Geschichte erzählt sie hier.


    Meinung:

    Wer ist noch aufgewachsen mit Annemarie Selinkos gleichnamigem Roman? War einer meiner allerersten historischen Romane und ich mochte den sehr, sehr gern. Kann Pataki mithalten? Hm, eher nicht!


    Sie mag historisch korrekter sein (kann ich nicht sagen und im Nachwort geht sie darauf leider nicht ein), aber auch sehr viel oberflächlicher. Wo Selinko das Leben ihrer Titelheldin mit einer Reihe schillernder, lebendiger Figuren umgibt, gibt es bei Pataki kaum andere Menschen als Désirée und ihre engste Familie und sogar Mutter und Bruder verschwinden bald spurlos. Auch ist das Tempo hier ein etwas merkwürdiges, lässt sie sich zunächst so lange Zeit, dass man sich schon fragt, wie lange ein Kind ein "Baby" bleiben kann, rast sie dann durch die letzten, nicht ganz ereignislosen Jahre so durch, dass einem schwindlig werden kann!


    Auch charakterlich bleibt es ein bisschen flach, auch in Bezug auf Désirées Beziehungen zu ihrer Schwester (wie sie sagt der wichtigste Mensch ihres Lebens) und ihrem Gatten Bernadotte. Als die Ehe etwas unerwartete Richtungen einschlägt könnte es ihr offenbar kaum gleichgültiger sein, Hauptsache, ihr ist warm! Erfrischend ist dafür, dass Napoleon hier alles anderer als ein romantischer Held ist, sondern ein absoluter Mistkerl. Dafür allerdings fragt man sich gegen Ende, warum Pataki nicht über Joséphine de Beauharnais statt über Désirée geschrieben hat, denn irgendwie hatte ich den Eindruck, beide, die Titelheldin und die Autorin, fanden die interessanter!


    Das alles gesagt habend, hat sich das Buch tutto kompletto von selbst gelesen und das tatsächlich nett, nettes nett. Hätte mir Selinko nicht nach all den Jahren immer noch im Kopf herumgespukt, hätte ich wahrscheinlich auch weniger zu meckern gehabt, denn da auch Pataki in der ersten Person schreibt (wenn auch nicht als Tagebuchroman), wäre dieses Buch für mich jetzt nicht unbedingt nötig gewesen. Aber dennoch, nettes nett münzen wir um in


    3ratten :marypipeshalbeprivatmaus:

    Ich renne ja normalerweise schreiend vor dem 8. Heinrich davon, aber ich habe mich dann doch so langsam angenähert und 1. wurde mir diese Serie sehr empfohlen und 2. ist mir Band 1 im Offenen Bücherschrank begegnet. Na gut! ^^


    Tja, leider, das Buch wird zurückwandern in den Bücherschrank. :(

    Weil ich jetzt die gesamte Reihe auf Englisch im Boxset bestellt habe! ;)

    Exzellenter Beginn für den SUB-Abbau dieses Jahres. :D


    Jedenfalls, ja, hat mir wirklich gut gefallen, speziell Shardlake selbst, ein sehr menschlicher Held, der sich ein bisschen anders anfühlt, als man das so gewöhnt ist.

    Großherzig, klug, tapfer - und doch in kleinliche Streite mit Gehilfe Mark verwickelt, peinlich verschossen in Alice (da war eine Menge *fremdschäm*) und lange auf dem Holzweg, was den Fall betrifft.


    Außerdem hat Sansom das gut hinbekommen, was ich von dem Buch wollte, mich langsam heranführen an diese Epoche und ihre Probleme, hier die Auflösung der Klöster, mit Pro und Contra. Besonders interessant fand ich Shardlakes Konflikte als überzeugter Reformator und Gefolgsmann Cromwells, der hier ein paar bittere Wahrheiten lernen muss. Das Buch hat sich somit am Ende fast ein bisschen wie ein sehr langer Prolog angefühlt. Es ist auf jeden Fall noch Raum nach oben, denn obwohl es mich nicht wirklich gestört hat, haben wir doch sehr viel Zeit in dem Kloster verbracht.


    Ich bin gespannt!

    Ich finde es eh oft schwierig, das die ganzen Laien daher gehen und Quellen irgendwiee hinbasteln und dann sagen Richard III muss es gewesen sein oder wars doch nicht... Auch wenn es meiner Meinung nach genauso andere Verdächtige gegeben hätte, die davon profitiert haben. Sich dann aber die Quellen so hin zu basteln, wie es einem gefällt... das machen weder ernstzunehmende Historiker:innen so noch Kriminalbeamte, die einen Kriminalfall zu beleuchten haben.


    Klar wäre es spannend heraus zu finden, was wirklich passiert ist. Aber die Wahrheit ist auch: Es gibt einfach keine objektiven Quellen die irgendetwas belegen könnten. Außer das die Prinzen verschwanden und man davon ausgehen konnte, das sie tot waren.

    Nein, stimmt, die Wahrheit wird man nie erfahren, nicht mal die jetzt allseits geforderten DNA-Tests der Tower- oder Windsor-Knochen würden irgendwas beweisen, außer, falls sie "es" wären, dass sie eben nicht lebendig aus dem Tower entkommen sind, aber noch nicht warum. Aber wenn man nichts findet, hieße das auch noch lange nichts.


    Ich glaube aber, dass es, ob für HistorikerInnen oder LaiInnen, schwer ist, keine Meinung zu haben. Aber ja, der Trick ist, die nicht anderen auf's Aug zu drücken und selbst immer offen zu bleiben, die eigene Meinung zu ändern. Und das hat mir hier eben gefehlt.

    Zum Thema Kriminalfall, wie gesagt, das war für mich schon mal Fehler Nr. 1, weil die ganzen guten Absichten für mich schon daran scheitern, dass Mrs. Langley eben sowas von nicht unbefangen ist. Da das Projekt großartig ist, warum nicht die Beweise von einem Komitee prüfen lassen? Aber gut, das ist dann wahrscheinlich auch eine Geldfrage, weil ich zur Finanzierung nichts finden konnte.

    Kaufen* bei

    Amazon
    Bücher.de
    Buch24.de

    * Werbe/Affiliate-Links


    Inhalt (Amazon.de):

    In 1483, Edward V (age twelve) and his brother Richard, Duke of York (age nine), disappeared from the Tower of London. History has judged they were murdered on the orders of Richard III. This new book reveals the truth behind the greatest unsolved mystery in English history.


    Philippa Langley took the world by storm when, against all the odds and after a seven-year investigation, she discovered the grave of King Richard III (1452-1485) in a Leicester car park. A king finally laid to rest, the rediscovery and reburial of Richard III was watched by a global audience of over 366 million.


    Now, in The Princes in the Tower, Langley reveals the findings of a remarkable new research initiative: "The Missing Princes Project." In the summer of 1483, Edward V (age 12) and his brother Richard Duke of York (age 9), disappeared from the Tower of London. For over five hundred years, history has judged that they were murdered on the orders of their uncle, Richard III.


    Following years of intensive research in British, American, and European archives, Philippa has uncovered astonishing new archival discoveries that radically change what we know about the fate of the princes in the Tower. Established by Langley in 2016, "The Missing Princes Project" employs the methods of a cold-case police inquiry. Using investigative methodology, it aims to place this most enduring of mysteries under a forensic microscope for the very first time.


    In The Princes in the Tower, Langley narrates the painstaking investigative work and research of the project. By questioning received wisdom, she and her international team of researchers shed light upon one of history's greatest miscarriages of justice, in turn revealing a surprising and phenomenal untold story.


    Meinung:

    Schon Titel und Klappentext zeigen das Problem, das ich „fast schon historisches Gaslighting“ nenne, denn das Buch tut tatsächlich nichts dergleichen. Naja, OK, die müssen ja, vom Verlag her reißerisch sein, nicht? Doch schreibt Mrs. Langley selbst in ihrem Nachwort, dass ihr Projekt „uncovered documented proof of life for both missing individuals“ (S. 298 ebook) und propagiert diese Überzeugung auch in Interviews und ähnlichem.


    Anderes Beispiel, es gibt nur „the only explanation“ (S. 299 ebook) für das scheinbar bizarre Verhalten ihrer Mutter (der der Prinzen, nicht Mrs. Langleys!) später. Nein, es gibt praktisch nie nur eine Erklärung.


    Ein Dokument, das etwas beweist, was ihr nicht gefällt, wird verworfen, weil es nur eine Kopie eines beschreibenden Vorworts eines verlorenen Dokuments ist. OK, fair enough! Doch eine ihrer „Smoking guns“, das sog. Gelderland-Dokument, ist sogar weniger als das, ein – scheinbar? - übersetztes Dokument eines nicht näher definierterten, unbekannten Dokuments. Hier reicht ihr, dass es aus der richtigen Zeit stammt, um komplett aus dem Häuschen zu sein. Ja, so funktioniert das aber auch nicht, oder?!


    Ein anderes Beispiel, ein Briefautor wird als „probably an eyewitness“ bezeichnet, doch etwas später auf der selben Seite ist er bereits zum „eyewitness“ ohne „probably“ befördert worden (S. 36 ebook)! Kann jetzt ein ehrlicher Fehler sein, aber sollte nicht passieren.


    Das zieht sich aber leider durch das gesamte Buch, Quellen, die ihr nicht gefallen, werden sehr starker Kritik unterzogen und, wenn sie nicht bestehen (grundsätzlich nicht), werden sie verworfen. Fair enough! Jedoch, die Quellen, die ihr gefallen, für die gilt das nicht, manchmal sind das sogar die gleichen Chronisten, die vorher noch unglaubwürdig waren.


    Außerdem wird ihre gesamte Theorie, dass Edward V Lambert Simnel war und Richard of Shrewsbury Perkin Warbeck und dass sie mit Richards III Segen aus dem Land geschmuggelt wurden, nicht der gleichen logischen Durchleuchtung unterzogen, zB welches Motiv Richard III für so eine erstaunliche Tat gehabt haben mag oder was genau der Plan war. Hier hat sie sich ein bisschen ein Ricardianisches Ei gelegt, weil die Theorie für mich weitaus stimmiger wäre, wären sie vor Richard III geflüchtet, aber das passt halt nicht in das zu beweisende Bild.


    Auch wird die von Richard III behauptete Ungültigkeit der Ehe von Edward IV als Tatsache hingestellt, was so auch nicht stimmt. Zweierlei Maß.


    Es ist so schade, denn das Projekt, das hier präsentiert wird, ist unglaublich faszinierend und Mrs. Langley ist praktisch die Schutzheilige aller LaiInnen, die extrem von historischen Menschen fasziniert sind und lebt, wenn man so will, unser aller Traum. Sie ist eine Legende und jetzt untrennbar mit der Geschichte Richards III verbunden. Wunderbar. Aber das macht sie nicht unfehlbar.


    Im Prinzip beginnt das Problem gleich zu Beginn, als sie ihre Forschungsmethode der „police inquiry“ vorstellt. Aber dann hätte meiner Meinung nach Schritt 1 sein müssen, dass sie sich als befangen zurück zieht und jemand anderem die Auswertung der Funde überlässt, denn es ist sonnenklar, dass Mrs. Langley eben nicht mit offenem Geist an das Mysterium herangegangen ist, sondern das Pferd von hinten aufgezäumt hat, siehe auch Ricardianisches Ei.


    Wenn man all das ausblenden kann, ist das Buch eine fantastische, sehr interessante Zusammenfassung der Ereignisse nach dem Tod von Edward IV bis hin zu dem von Perkin Warbeck. Nur das mit der Quellendeutung sollte man vielleicht nicht so unhinterfragt übernehmen.


    Wir werden die Wahrheit sehr wahrscheinlich nie erfahren und vielleicht hat Mrs. Langley auch Recht. Aber dieses Buch, sowie die darin vorgestellten Indizien, kann nur ein weiteres Puzzlestück bleiben und von daher finde ich es sehr schade, dass die Präsentation hier dem Buch – und dem ganzen Projekt Rehabilitation Richards III – einen Bärendienst erweist.


    Das Projekt selbst und die intensive Recherche retten dem Buch für mich die Bewertung.

    3ratten:marypipeshalbeprivatmaus:

    Wie ich das von Alexis Hall auch schon kenne, waren auch die Nebenfiguren super. Wobei ich mir hin und wieder gewünscht hätte, das ein bisschen deutlicher heraus gearbeitet wird, das Sam im Grunde nur Arbeitskollegen hat und keine Freunde.


    Außerdem fand ich richtig gut, das sie einfach mal normale Berufe haben. Sam ist kein Elite-Überfliegerstudent, sondern eigentlich Klempner mit Zusatzausbildung im Verkauf. Und obwohl Jonathan Geld hat (richtig Reich fände ich übertrieben, auch wenn er so beschrieben wird), ist er einfach Unternehmer einer mittelständigen Firma, die normale Dinge verkauft - Bäder, Betten, Dekoartikel usw.


    Leider war einfach die Ausgangsituation bescheuert. Bzw. die Idee war ganz gut, aber ich fand sie war nicht gut umgesetzt. Ich fand auch, das es zu leicht zu durchschauen war, das Sam seinen Gedächtnisverlust nur vortäuscht. Und es spielte auch zu wenig eine Rolle, weshalb ich das alles etwas mau konstruiert fand. Es war ein bisschen, als ob Hall keine richtige Idee dazu hatte, wie sie Jonathan und Sam dazu bringen soll, das beide über einen längeren Zeitraum Zeit miteinander verbringen (wollen). Wobei der Unfall selbst schon ganz schön witzig war *g*

    Zu letzterem, absolut, ja. Wobei ich eben nochmal nachgelesen habe in "Husband Material", da spricht er schon vom "Amnesia plot" und dass das was ist, was er schon länger ausprobieren wollte. Aber ja, hat nicht ganz funktioniert, auch dass Jonathan auf einmal so fürsorglich ist, gerade weil er Geld hat! Hätte ja auch einen seiner Azubis bezahlen können, auf Sam aufzupassen. Aber, wie gesagt, irgendwann spielte das tatsächlich keine Rolle mehr und hat nur zu leichtem Punkteabzug geführt.


    Das mit dem Beruf fand ich auch gut, da hätte ich mir nur gewünscht, dass wir erfahren, wie Jonathan zum Bad-und-Bett-Mäzen wurde. :D


    Sam und die fehlenden Freunde


    Extrapunkte gab es bei mir dann noch, weil ich das Buch rein zufällig in der Weihnachtszeit gelesen habe und für die absolut idiotische Idee mit dem Riesen-Christbaum. DAS hätte ich ja gern gesehen. ^^

    Ich sollte das Buch übrigens nicht unterwegs hören, ich musste so oft lachen. Die Leute haben mich schon etwas seltsam gemustert :lachen:

    Ja, ging mir genauso, ich habe es hauptsächlich im Bus am Arbeitsweg gelesen, da kommt das auch nicht so gut, wenn man auf einmal losbrüllt. :whistling:


    Finde ich schön, dass es Dir ähnlich gegangen ist damit. Ich fand die Beschreibungen von Gollum (der Name allein!) allerliebst. Klar, das ist billiges, erzählerisches Kleingeld, aber erzähl mir keiner, dass Hall nicht irgendwann mal in seinem Leben ein geliebtes - launisches! - Haustier hatte und idealerweise immer noch hat.


    Kaufen* bei

    Amazon
    Bücher.de
    Buch24.de

    * Werbe/Affiliate-Links


    Material World Band 1

    gleiches Universum wie London Calling


    Inhalt:

    Sam, der Leiter der Sheffield-Filiale von Splashes & Snuggles, wird von seinem arroganten, unsympathischen Chef Jonathan nach London beordert, weil er unter den Planzahlen bleibt. Das Gespräch verläuft nicht ideal und Sam verliert zuerst seinen Job und dann sein Gedächtnis. Ersteres stimmt, zweiteres nicht, aber Sam täuscht den Gedächtnisverlust vor, in der Hoffnung, so seinen eigenen Job und die seines Teams zu retten. Nein, die Welt hat definitiv noch keinen hirnverbrannteren Plan gesehen, aber es ist wohl besser, als Jonathan mit einer Klobrille zu erschlagen. Etwas. Um fair zu sein, Sam weiß das!


    Meinung:

    Anfangs hat mich das Buch fast geärgert, weil Sam so komplett weltfremd ist und, ernsthaft? Einen dümmeren, noch mehr an den Haaren herbei gezogenen Plot hätte sich Hall echt nicht ausdenken können. Aber, es hat sich komplett von selbst gelesen und mich zum laut Herauslachen gebracht, wie das nicht viele Bücher können, das hat schon mal geholfen.


    Dann ist was spannendes passiert, ich habe mich festgelesen und so nach und nach wurde mir klar, dass das meiste hier tatsächlich einen Hintergrund hat. Als sich dann herauskristallisiert, warum Sam Sam (Samwise sogar, der Arme!) ist und warum Jonathan so ein, ahem, schwieriger Mensch ist, hat sich das Buch plötzlich komplett anders gelesen und mich phasenweise fast zu Tränen gerührt. Faszinierend, wie macht Hall das? Wann lerne ich, Halls nicht als Busbuch zu lesen?! Klappt irgendwann nicht mehr, dann will ich weiterlesen!


    Fast hätte ich mir gewünscht, es wäre keine RomCom, sondern eine BromCom, weil Sam und Jonathan auch als widerstrebende Freunde statt als Paar funktioniert hätten. Aber vielleicht ist ja genau das der Punkt. Das Buch hat mich echt, mal wieder, kalt erwischt, nach dem absurden Beginn und ich vergebe sehr gern


    4ratten :marypipeshalbeprivatmaus:


    PS: Ich habe nochmal in "Husband material" nachgeschlagen, Jonathan war also der Uni-Freund Lucs, den keiner aus dem Freundeskreis leiden konnte. Jetzt verstehe ich das! :D Und doch wünsche ich mir jetzt, dass Luc Jonathan eines Tages mit Sam zusammen sieht und staunt, so wie ich am Ende. Oder noch besser mit Sams Kater Gollum! ;)

    So, da das Taschenbuch nun endlich heraus ist, habe ich das Buch nun auch endlich gelesen. Hat gleich nochmal so viel Spaß gemacht, da ich es in einem Leseduett mit einer lieben Freundin gelesen habe. :five:


    Im ersten Drittel habe ich mir ein bisschen schwer getan und hatte öfters das Gefühl von "Gablé nach Zahlen", der Böse Waringham, die Rebellische Waringham, ... Alles schon gelesen von ihr, und das besser!


    Aber, danach, GSD hat es ordentlich angezogen, vor allem Bedrics Flucht aus Waringham (verrät schon der Klappentext, ich bin unschuldig!) hat ihm als Figur und dazu der Geschichte sehr gut getan.

    Allein dafür gebührt dem Buch schon ein Riesenkompliment, weil es mit der HeldInnen-Doppelung aus Weiblicher Waringham, Adela, und Nicht-Waringham, dem Leibeigenen Bedric, mal was anderes war und besonders bei Bedric war das echt interessant und ich habe sie beide sehr ins Herz geschlossen, sowie andere aus ihrem weiten Umfeld.

    Außerdem folgt das Buch durchaus einer anderen Richtung, als mich der Klappentext vermuten ließ. Gut für Gablé!


    Politisch haben wir hier den Second Barons' War zwischen Simon de Montfort und König Henry III & Prinz Edward. Mir war Montfort, den Gablé sichtlich bewundert, ein bisschen zu idealisiert, aber a) bin ich eine alte Zynikerin und b) eine Heuchlerin, denn bei meinen geliebten Lancasters & Beauforts (und wer ist daran schuld, hah?!) stört mich das bei ihr auch selten. :D


    Prinz Edward, fand ich, hat sie hervorragend getroffen. Noch lange nicht der Hammer der Schotten (und Alptraum der Waliser und von jedem, der ihm in die Quere gekommen ist!), aber man sieht schon die Anlagen im jungen Thronfolger.


    Das Ende hat mich ein wenig verwirrt zurückgelassen, weil es sehr plötzlich kam und viele Fragen offen gelassen hat. Da wir uns aktuell so, hm, ein, zwei Generationen vor Robins (Fortuna) Vater befinden, wäre schon noch Platz für ein Waringham-Buch. Ich wäre dabei! Logisch, oder?


    Vielleicht kein Highlight unter den Gablés, aber trotzdem ein schönes Buch, das wirklich Spaß gemacht hat und sich, wie sich das gehört, von selbst gelesen hat.


    Ich liebe Gablé als Autorin und das Buch hat das durchaus bekräftigt.


    4ratten

    Kaufen* bei

    Amazon
    Bücher.de
    Buch24.de

    * Werbe/Affiliate-Links


    Das Buch hat zwar einen englischen Titel, ist aber auf Deutsch geschrieben.


    Klappentext:

    Eine kleine Gruppe Zwanzig- bis Dreißigjähriger ist durch Zufall einer umfassenden Katastrophe entgangen, anders als nahezu die gesamte Menschheit. Die verschont Gebliebenen müssen ihr Leben nun neu organisieren, die Parole lautet: das Beste daraus machen. Warum also nicht die Stunde Null als Chance sehen, die Dystopie als Utopie?


    Autorin:

    Johanna Grillmayer, geboren 1974, lebt mit ihrer Familie in Wien. Studium der Geschichte an der Universität Wien. Arbeitet als Redakteurin beim ORF. That's life in Dystopia ist ihr erster Roman. Zwei ähnlich umfangreiche Fortsetzungsteile sind in Arbeit.


    Johanna Grillmayer ist außerdem meine Schwester und ich freue mich wahnsinnig für sie und bin sehr stolz! Ich verzichte daher auf eine Sterne-Bewertung, aber ich denke, die Worte werden für sich sprechen. ;)


    Meinung:

    Vorangestellt sei zu sagen, ich habe eine große Schwäche für "Zufallsgesellschaften" und, egal in welchem Genre, für mich ist stets das am wichtigsten, was ich "Figuren und ihre Beziehungen" nenne und da war ich in dem Buch genau richtig!


    Wir lernen Jola, die zentrale Figur und ihre Familie, sehr gut kennen und sie werden einem schon bald zu lieben FreundInnen, mit denen man liebt und bangt. Es gibt hier keine Zombie-Apokalpyse (obwohl, diese eine Szene ...) und obwohl es an sehr aufregenden Ereignissen nicht mangelt, entsteht die Spannung für mich in erster Linie aus - jawohl! - den Figuren und ihren Beziehungen. Dieser Aspekt ist hier ein besonders ergiebiger Leckerbissen, da Jolas aus den Umständen entstandene Familie eine ist, wie ich sie in der Form noch nie gelesen habe und sich erfrischenderweise nicht in eine Schublade packen lässt. Im Prinzip ist es eine Reihe von komplexen, sich stets wandelnden Einzelbeziehungen, aus denen etwas Gemeinsames entsteht.


    Die Geschichte wird in zwei Zeitebenen erzählt, es empfiehlt sich also, stets darauf zu achten, in welchem Jahr wir uns gerade befinden, aber damit kommt man sehr gut zurecht und ich mag das, wenn Aufmerksamkeit verlangt wird und die Geschichte trotzdem glatt fließt und sich schön zusammenfügt.

    Einerseits begleiten wir Jola & Co ein paar Jahre nach dem Ereignis und andererseits erleben wir es dann auch noch mit und sehen, wie sich die Familie langsam entwickelt hat, vor welchen Herausforderungen sie standen - und immer noch stehen - und wie man ein neues Leben aufbauen kann. Dazu werden alles andere als einfache Fragen gestellt, zB wie erklärt man einem nach der Katastrophe geborenen Kind, was eine U-Bahn ist? Muss man überhaupt? Wieviel von früher muss/soll/kann erhalten bleiben? Inwieweit ist dies die Chance auf einen Neubeginn? Wieviel Gesellschaft und Zivilisation braucht es überhaupt?


    Ein wirklich wunderbares, extrem menschliches Buch!

    Muss ja nicht gleich der Erklärbär sein, der hier auch manchmal brummt,

    :lachen:


    Überhaupt eine echt herrliche Rezi. Es scheint ja kein durchgängiges Lesevergnügen für Dich gewesen zu sein, aber beim Lesen Deiner Meinung hatte ich gerade richtig Spaß :autsch:

    Das möchte ich gar nicht sagen, denn es HAT sich von selbst gelesen und mir Lust auf ein Buch über Manfred aus meiner LUB gemacht und das alles ist schon viel wert. Aber es war halt deutlich schwächer als das erste und das war schon nicht gerade makellos. Jedoch, soviele Bücher in meiner Zeit und im Dunstkreis meiner Lieblingsthemen gibt es halt auch nicht. Panella hatte einfach Pech, dass ich beim ersten Buch unbedingt eine Rezi schreiben wollte, daher habe ich mich beim zweiten Buch auch dazu verpflichtet gefühlt. :D


    Und den Erklärbär kann ich ihm nicht anlasten, den bemühen so viele! Aber tatsächlich hatten wir das hier auch.

    "Und dann hast Du das und das gemacht."

    Einmal, nur einmal möchte ich die korrekte Antwort darauf in einem Buch lesen.
    "Ja, eh, was erzählst Du mir das, bist Du blöd? Ich war dabei!"


    :saint:

    Die Chronik des Inquisitors Band 2


    Kaufen* bei

    Amazon
    Bücher.de
    Buch24.de

    * Werbe/Affiliate-Links


    Inhalt:

    1265 begleitet Yves der Bretone, Inquisitor und Beichtvater des französischen Königs Louis IX, dessen Bruder Charles d'Anjou auf den Feldzug, dem Staufer Manfred das Königreich Sizilien zu entreißen. Dabei gerät Yves auf die Spur eines mysteriösen Buches, das von versteckten Reichen und magischen Tränken spricht. Yves muss das Buch haben, koste es, was es wolle. Und es wird viel kosten!


    Meinung:

    Das Buch ist seinem Vorgänger, "Der siebte Kreuzzug", durch das Strickmuster sehr ähnlich, nur dass wir hier Anjous Vernichtungskampf gegen die letzten Staufer, sowie den 8. Kreuzzug als historischen Hintergrund haben. Aber hier wie dort fühlt sich das Große Geheimnis (das hier sogar im Klappentext verraten wird!) eher wie ein notwendiger Roter Faden an, um Yves' Geschichte verfolgen zu können. Denn so wirklich interessiert sich kaum einer dafür und als Yves reichlich erschütternde Entscheidungen trifft, muss er selbst uns das erklären, statt dass es sich aus dem Text ergibt. Unbefriedigend, vor allem, weil sich Yves diesmal deutlich weniger greifbar und rund anfühlt. Auch die anderen Figuren bleiben nicht nur oberflächlich, sondern sind in dieser Eigenschaft auch noch deutlich schwächer als die aus dem Vorgängerband. Die einzige Ausnahme ist Yves' Gegenspieler Umberto, den wir hier sogar besser kennen lernen. Umberto hat das Buch für mich ein bisschen gerettet.


    Auch in diesem Buch ist Vorwissen echt kein Fehler, um nicht heillos verwirrt zu sein, allein schon, warum um alles in der Welt der französische König und der Papst glauben, über anderer Leute Königreiche verfügen zu können? Muss ja nicht gleich der Erklärbär sein, der hier auch manchmal brummt, aber irgendwie hätte man das doch sicher einflechten können, denn es wird dann ja auch kurz erklärt, warum Manfred König Siziliens war, obwohl er mit Konradin einen Neffen mit besserem Anspruch hatte.


    Um auch was nettes zu sagen, grundsätzlich fand ich das hier auch wieder schön gemacht, wie Panella Geschichte und Geschichte verknüpft, auch wenn sich diesmal kaum einer für das Mysterium des Buches interessiert! Und manches kam mir historisch dann doch etwas fragwürdig vor, ganz besonders das Verhalten von Yves' Schüler Berengario, Junior-Inquisitor, der durch Italien zieht und fröhlich links und rechts Scheiterhaufen verspricht und - GSD offstage - offenbar auch erfüllt. So ganz einfach ging das aber doch auch nicht, so ohne Prozess und weltlichen Arm? Hm!


    Oh und entweder Panella oder die Übersetzerin waren etwas schlampig, aber wir haben hier gleich zwei Fälle, wo jemand, einmal Konradin und dann Corrado di Caserta, zuerst als NEFFEN und dann, korrekterweise, als Enkel des Kaisers bezeichnet werden. (Ich habe mir den Spaß gemacht, darüber nachzudenken. Konrad IV hätte eine nicht vorhandene Tante väterlicherseits heiraten müssen, damit sein Sohn auch der Neffe seines Großvaters hätte sein können. Aber wir sind hier ja nicht bei den Habsburgern. :D )


    Jetzt bin ich definitiv nett, denn auch dieses Buch hat sich komplett von selbst gelesen. Allerdings weiß ich diesmal wirklich nicht, ob ich Band 3 noch lesen möchte. Ich werde es wohl davon abhängig machen, was dort der historische Hintergrund ist. Diesem Buch rettet die Flutschfreudigkeit eine Bewertung von


    3ratten :marypipeshalbeprivatmaus:

    So, mit etwas Verspätung habe ich jetzt mit Staffel 7 begonnen, mal die ersten 4 Folgen. Ärgerlicherweise haben wir hier wieder so eine Splitt-Staffel, diesmal (tatsächlich erschinen im Sommer) 8 Folgen und dann die nächsten 8 irgendwann 2024. Warum man sowas als eine Staffel bezeichnet, wird sich mir nie erschließen, aber gut! Oh, und habe ich habe gelesen, dass mit Staffel 8 dann Schluss ist, interessanterweise bevor die Bücherserie zu Ende ist, vorausgesetzt das ist sie je! :D


    Ich muss echt sagen, bislang bin ich angenehm überrascht, die letzten Staffeln fand ich ja oft etwas mühsam, aber sie scheinen das Tempo etwas angezogen zu haben (wegen dem bevorstehenden Endpunkt?) und das tut der Serie echt gut!


    Ich habe mit den Büchern nach Band 5 Schluss gemacht, also kann ich mich inhaltstechnisch jetzt zurücklehnen.


    Optisch wundere ich mich, dass Claire, die doch schon graue Haare hatte, auf einmal wieder eine dunkle Mähne hat. Klar, Haarfärbemittel existieren und sie kennt sich mit sowas ja aus, aber ihre Haarfarbe wurde tatsächlich zum Thema, da hat sie nicht mal verschmitzt geschaut. Wie alt ist sie jetzt? Allermindestens Mitte 50, oder? Jamie altert schneller als sie!


    7.1.-.7.4.


    Ich bin auf jeden Fall gespannt auf die nächsten Folgen und das ist deutlich mehr, als die letzten Staffeln geschafft haben.