Ihr Lieben, liebe Tereza, 
auf diese LR habe ich mich sehr gefreut und jetzt mach ich einfach mal den Anfang....
Der Prolog führt uns in eine vergangene, archaische Kultur, die wir mit den Augen und durch die
Erinnerungen einer Frau erleben, die den schönen Namen Mayauel trug.
Sie war wohl in ihrer Zeit um 830 n. Ch. eine mächtige Frau, die Gemahlin eines Herrschers.
Es war eine determinierte Welt, in der das Leben und Schicksal eines einzelnen Menschen
keine große Bedeutung zu haben schien.
Priester bestimmten über Leben und Tod, es gab grausame Opferrituale, um Götter gnädig
zu stimmen und Unheil abzuwenden - eine archaische Mythologie.
Mayauel schenkt ihrem Papagei die Freiheit - das ist die einzige tröstliche Sequenz in diesem Prolog,
wie ein kleines zaghaftes Symbol von Hoffnung. Eine Seele kann und sollte frei fliegen dürfen, in den
grünen Wald, in das Leben.....
Alice lebt Anfang des 20. Jh. und sie beschließt, nach Mexico zu reisen, kaum dass wir sie kennengelernt haben.
Ich habe mir überlegt, was sie wohl für ein Mensch sein mag, welche Ängste sie prägen, welche Wunden ihre
Seele gezeichnet haben und wovor sie davonläuft?
Wenn jemand die Entscheidung trifft, eine so weite Reise anzutreten, hat es meiner Erfahrung nach vor allem mit einem selbst zu tun.
Daher sehe ich in ihrem Argument, ihren Bruder Patrick zu besuchen, nur einen vorgeschobenen Grund, was ihr wohl selbst kaum
bewußt ist.
Alice hat ihre ganz eigenen Motive dafür, die tief in ihrer Psyche zu finden sind.
Wir erfahren ein wenig über ihre Lebensgeschichte, allerdings sind es vorläufig nur Fragmente, die mich aber
sehr neugierig machen.
Sie hat sich von ihrem Elternhaus getrennt, vom Vater wurde sie ignoriert, sie war gezwungen, als Kellnerin zu arbeiten
und ließ sich auf eine sexuelle Affäre ein mit einem eher unzuverlässigen jungen Mann.
All das spricht zu dieser Zeit um 1903 für eine emanzipierte, selbstbewußte und mutige junge Frau.
Es gibt aber noch viele andere Facetten in ihrem Charakter - sie ist Malerin und hatte sogar einen gewissen Erfolg damit.
Ich würde sehr gerne ihre Bilder sehen, dann könnte ich vielleicht ergründen, wie ihre Träume sind, welche Farben ihre
geheimen Sehnsüchte haben, welche Ängste sie im Unbewußten quälen - was es sein könnte, wofür sie keine Worte hat,
sondern Bilder malen muss?