So, ich habe den heutigen Samstag Mittag genutzt um die ersten 82 Seiten zu lesen. Grundsätzlich kann ich schon mal sagen, dass das was ich gelesen habe mich neugierig gestimmt hat auf das, was noch kommen mag.
Ich selber würde mich als alten Hasen in Bezug auf DSA sehen, da ich schon seit 1988 regelmäßig in den Weiten des DSA Kosmos unterwegs und belesen bin. Genau deswegen wußte ich auch schon vorher, dass mich das generelle Setting Almada eher weniger interessiert. Ich habe es nicht ganz so mit den ganzen für mich schwer zu merkenden italienisch/spanisch? angehauchten Namen mit ihren Dons und Doms und Seniores. Mein Herz schlägt da im Mittelreich eher für Albernia, Kosch oder Weiden.
Umso interessanter fand ich dann sogleich den Einstieg in den Roman, der bisherige Hauptcharakter des Buches ist quasi einer wie ich. Verwurzelt im zentralen Mittelreich und wird ins südliche Almada "abgeschoben". Ich konnte mich auf den ersten Seiten also Stück für Stück mit der auch mir eher unliebsamen Kultur des Südens weiter anfreunden.
Dabei wirkt der Edle Edelhart von Binsböckel erst mal sympatisch auf mich. Er scheint kleine Fehler zu haben und kein glattgebügelter Protagonist zu werden. Die Reise hin nach Taladur macht dann schon Spass zu lesen. Insbesondere die Zwischenstopp in der Kneipe war ein Highlight. Der herrlich überhebliche Edelhart schlägt sich hier mit den Almadaner Gemeinen rum, die ihm doch tatsächlich die seinem Stande angemessene Etikette verwehren.
Die Figur des Lerico Tandori weiss dann auch gleich zu gefallen. Ich fand es sehr clever wie er die Situation gelöst hat. Ich hatte ansich schon damit gerechnet das gleich die Degen klirren werden. Der Spaziergang draussen hart dem Charakter dann noch mehr Farbe verliehen.
Der Mordfall an der Stadtfrau Guiliana in Verbindung mit den beiden Ermittlern war interessant beschrieben. Es scheint in der Stadt Taladur also eher intrigant zuzugehen. Da alle großen Familien ihre eigenen Interessen wahren wollen. Der Eindruck war jedenfalls bei mir durch den Mordfall entstanden.
Die Art und Weise wie man die zukünftige Frau Edelharts kennenlernt hat mir auch gefallen. So bekommt man einen Eindruck von der guten Jazemina, bevor der neue Mann in ihr Leben tritt. Sie scheint ja eine Frau zu sein, die einem Flirt nicht abgeneigt ist. Ausserdem hat man durch die Szenen mit Jazemina einen ersten Eindruck der Gesellschaft Taladurs bekommen können.
Ein wenig Krass fand ich bisher die Frau mit dem Parasiten im Gesicht. Ich habe keine Ahnung was das für ein Parasit sein soll. Das macht mich jedenfalls neugierig und hoffe auf eine Aufklärung im Verlauf der Geschichte. Das ganze könnte ja fast ein Dämonenmal sein (obschon ich nicht annehme das es eins ist).
Der erste Hammer kam dann für mich am Ende des ersten Kapitels. Ich war genauso überrascht wie Edelhart, dass er nicht das Erbe der Familie antreten wird. Die Option, dass der Soberan aber seinen Nachfolger frei wählen kann, schürt in mir die Hoffnung, dass er später Edelhart freiwillig wählen wird.
Als letztes Geheimnis des ersten Kapitels bleiben für mich noch die Namensgebenden Türme zu erwähnen. Ich frage mich wieso eine so relativ kleine Stadt wie Taladur solch riesige Wehrtürme hat. Ist das reines Prestige der Besitzer? Wie alt sind die Türme? Gibt es ein Geheimnis was die Türme verbindet? Hatten die Türme ursprünglich einen anderen Sinn und werden nur von den heutigen Stadtbewohnern zum wohnen "missbraucht"? Meine Fragen und Vermutungen sind bisher nicht aus Fakten aus dem Roman belegt oder begründet, trotzdem hat die Beschreibung des Turmes der Familie Ernathesa meine Phantasie entsprechend angeregt. Aber vielleicht sind es am Ende auch doch alles nur Türme und meine Phantasie ist hier im frühen Stadium des Buches mit mir nur durchgegangen.
Da dies hier meine erste Leserunde ist würde ich gerne noch wissen ob die Art wie ich das hier jetzt angegangen bin so OK war? Und gibt es schon eine Vorstellung ab wann man mit dem Lesen von Kapitel 2 beginne sollte? Ich werde das Buch jetzt erst mal nicht weiter anrühren bis die Lesegruppe offiziell weiterzieht in Kapitel 2.