Berlin im Jahr 1945. Der Krieg ist vorbei. Die Menschen sehnen sich nach Frieden aber auch nach einer besseren Zukunft, die sie sich aus den Trümmern des Krieges aufbauen wollen. Die Familie Thalheim gehört zu ihnen und möchte ihr großes Kaufhaus in neuem Glanz wieder auferstehen lassen.
Warum sollte man „Jahre des Aufbaus“ gelesen haben?
Da gibt es so einige Gründe. Ein Garant für Spannung mit historischen Fakten ist Brigitte Riebe allemal. Da kann man eigentlich gar nichts falsch machen, wenn man zu einem ihrer Bücher greift. Interessant ist diesmal, dass der Beginn dieser Trilogie gar nicht so weit in der Vergangenheit liegt, sondern tatsächlich in die Zeit gleich nach dem zweiten Weltkrieg fällt, es also durchaus noch Menschen gibt, die wir persönlich kennen und die diese Jahre miterlebt haben. Meine Mutter ist Baujahr 1944 und deshalb interessiert mich diese Epoche noch mehr. Was die Menschen und insbesondere die Frauen damals erlebt haben, wird eindringlich und plastisch am Beispiel dreier Schwestern erzählt. Durch ihre unterschiedlichen Charaktere und Lebenspläne wird ein Kaleidoskop der damaligen Zeit aufgeblättert. Die Erlebnisse der Thalheim-Schwestern reißen den Leser mit. Mit ihrem Erzählstil hat Brigitte Riebe den Berlinern auf den Mund geschaut und haucht den Jahren nach Kriegsende mit all ihren Entbehrungen aber auch mit den ersten Schritten in eine neue Zeit Leben ein.
Viel zu schnell ist der erste Band vorbei. Rike und ihre Schwestern werden schnell zu lieben Freundinnen und man freut sich, dass die Geschichte schon bald in die zweite Runde gehen wird. Das Kopfkino wird gut gefüttert und ich könnte mir durchaus eine Verfilmung vorstellen. Würde ja Zeit, dass man diese versierte Autorin endlich mal für dieses Metier entdeckt.
Liebe Brigitte, es war mal wieder eine tolle Runde. Wegen des tollen Buches und auch wegen Dir. Wenn eine Autorin mit solcher Leidenschaft bei der Recherche dabei ist, dann kommt in so einer Leserunde einfach viel rüber und wir als Leserinnen haben doppelten Spaß.