Beiträge von buchregal123

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    Die Situation, wie Döring Gereon attackiert und ihm dabei unwissentlich das Leben rettet, hatte schon beinahe etwas komisches an sich. Ich habe zuerst gar nicht kapiert, wer den Typ eigentlich ist und was er will - an Döring habe ich in dem Moment überhaupt nicht gedacht.

    An den hatte ich auch nicht gleich gedacht.

    Dann haben wir am Ende dieses Buches noch einen Rückblick aus Marlows Leben, der zeigt, dass Liang Kuen-Yao der geborene eiskalte Killer war - nein, mein Mitlied mit seinem Tod hält sich absolut in Grenzen.

    Ich habe auch kein Mitleid mit ihm und habe auch gehofft, dass es Marlow auch trifft. Aber der hat natürlich Glück dank seines Sohnes.

    Auf Fritzes Entwicklung bin ich ebenfalls sehr gespannt! Auch wenn er wie ein hundertprozentiger HJ'ler wirkt - der winzig kleine Funke von Zweifel ist eben auch da... Vielleicht brennt dieser stärker, je länger er bei Rademanns ist.

    Darauf hoffe ich auch, denn so einige Zweifel waren ja schon da und dann das jetzige Kontaktverbot. Ich hoffe nur, dass er wieder zu Charly und Gereon kann und nicht wieder auf die Straße muss.

    Wir werden ihm bestimmt wiederbegegnen - ebenso wie Gereon. :o Die Frage ist nur, wo genau.

    Ganz bestimmt! Marlow ist motiviert, er will seine Rache. Aber auch Gereon will Marlow loswerden. Ein Aufeinandertreffen wird bestimmt interessant und gefährlich.

    buchregal123

    Der Link ist wirklich interessant - danke!


    Aber mir geht es nicht um die Geschichte der Neurochirurgie, sondern um die Diagnosemöglichkeiten im Jahre 1927. Ein Glioblastom zu diagnostizieren war damals sicher nicht so einfach.

    Mir ging es auch nicht um die Geschichte. Ich dachte nur, wenn sie zu dem Zeitpunkt schon Gehirntumore operiert haben, dann hatten sie auch gewisse Diagnosemöglichkeiten. Wie sich die dann waren, sei dahin gestellt.

    Hatte Pomme in den früheren Büchern auch schon einen Auftritt? Ich kann mich nämlich nicht mehr erinnern, was aber nicht viel heißt.

    Ich kann mich nicht erinnern, aber mein Namensgedächtnis ist auch schrecklich.

    In jedem Fall scheint Pomme das Material genau so zu verwenden, wie es Gereon beabsichtigt hat. Leider ist Marlow dem Hinterhalt entkommen, aber seinen Sohn hat es erwischt. Nun kann man nur hoffen, dass er nicht dahinterkommt, wer dafür gesorgt hat, dass Göring Marlow das Vertrauen entzieht.

    Marlow ist doch nicht dumm. Ich denke schon, dass der genau weiß, wer ihn da reingeritten hat.

    Es war nicht Marlows Absicht von Anfang an, aus seinem Sohn einen Verbrecher zu machen.

    Aber es kam ihm einfach zu pass.

    Es hat ja nicht lange gedauert, bis Gereon merkt, dass der neue Job ihm nicht liegt. Das hätten wir ihm vorher schon sagen können. Er ist doch ein Mordermittler durch und durch und vor allem ein Einzelgänger kein Teamplayer. Im LKA kann er nicht mehr schalten und walten wie er will.

    Wir ahnten es schon, dass er beim LKA nicht glücklich wird. Was auch wir aber nicht voraussehen konnten ist, dass die dort scheinbar als Team ewig nur über Akten hängen. So kam es mir jedenfalls vor.


    Natürlich ist die interne Arbeit auch wichtig, aber ich sehe Ermittler eben auch viel unterwegs.


    Ja, Gereon nennt es für sich Gerechtigkeit, aber es ist schon Selbstjustiz - in Kombination mit Selbstverteidigung.

    Es ist Selbstjustiz - da geht kein Weg dran vorbei. Gereon wusste genau, welche Stellschrauben er drehen musste, damit so etwas passiert.

    Ich hätte ja damit gerechnet, dass Liang Marlow zur Rede stellt. Aber statt dessen wirft er sich für diesen in die Bresche und verhilft ihm wohl zur Flucht. Das hat mich dann doch irgendwie überrascht.

    Ich hatte da immer noch nicht den Eindruck, dass Liang etwas gewusst hat und hätte daher eine Reaktion erwartet. Doch er zeigt ja nie eine Regung.

    Etwas OT - aber der Gedanke nervt mich seit Beginn des Buches:

    Wie wurde 1935 ein Glioblastom diagnostiziert? Kernspin gab es erst 10 Jahre später, CT sowieso viel später.

    Rein nach der Klinik? Dann wäre es doch rein eine Verdachtsdiagnose.

    ?(

    Scheint aber möglich zu sein, denn ich habe einen Artikel gefunden:

    21. Februar 1902 - Harvey Cushing führt seine erste Gehirnoperation durch


    https://www1.wdr.de/stichtag/stichtag6380.html

    Aber dann kommt direkt der nächste Tiefschlag: Rademann hat seine Finger bei der Jugendamtsgeschichte im Spiel und will Fritze zu sich nach Hause holen :o Seht ihr eine Möglichkeit, wie das verhindert werden könnte?

    Ich sehe keine Möglichkeit, da Rademann und die Peters gemeinsam agieren.

    Was ist, wenn Fritze aus Verzweiflung beschließt, abzuhauen und lieber wieder auf der Straße zu leben?

    Könnte ich mir bei Fritze durchaus vorstellen. Aber im Moment hat ihn die HJ auch noch in den Fängen. Auch wenn er erste Zweifel hat, so ist er insgesamt doch noch immer davon angetan.

    Ist Liang so unverfroren und kaltblütig, dass als der Mörder ihres Vaters ausgerechnet Charly dann um Hilfe bittet, was seine Ausreise nach China angeht? Oder weiß er vielleicht gar nicht, dass Charlotte Rath früher mal Charlotte Ritter hieß und die Tochter von Christian Ritter ist?

    Das kann ich mir nicht vorstellen, dass er keine Ahnung hat. Ich denke er, dass es ihm egal ist. Er ist ein kalter Typ, der die Probleme beseitigt, wenn sie auftauchen. Der Apfel fällt halt nicht weit vom Stamm.

    Als Gereon und Charly sich zoffen, denke ich noch "seid doch bitte bloß leiser"...

    Schon wieder nicht laut genug gerufen!

    Ich frage mich, ob der Widerling von Obersturmbannführer das alleine arrangiert hat und Gereon nun für sein eigenes Weiterkommen benutzt oder ob noch andere im Prinz-Albrecht-Palais von den Tonbändern wissen.

    Das habe ich mich auch gefragt, aber wer so schnell aufgestiegen ist, schafft das nur, indem er seine Chancen zu nutzen weiß.

    Und die fast noch dräuendere Frage: erzählt er Charly wenigstens dieses Mal alles?

    Das wäre ja mal ganz was Neues. Die beiden halten doch immer was zurück.

    Mist ist dabei, dass Gereon vermutlich noch nicht ahnt, an was für einen seidenen Faden sein Leben hing und hängen wird - wenn er Marlow zum nächsten Mal begegnet. :o

    Ja ziemlich gefährlich für ihn. Aber erst einmal muss Marlow ja seinen eigenen A... retten und ist weg. Doch er meint ja "Rache ist ein Gericht, das am besten kalt serviert wird", daher hat er Zeit.

    Aber nein, auf mich hört ja keiner! :tststs:

    Du rufst einfach nicht laut genug! :P

    Wenigstens schafft die Szene in Wredes Praxis endlich mal ein bisschen Klarheit. Wer hätte gedacht, dass sich Gennat, Böhm, Charly und Gereon noch einmal - wohl oder übel - zusammentun?! Auf jeden Fall hat es mir imponiert, dass Gennat selbst nach Kreuzberg kommt und nur "seine Leute" mitbringt.

    Gennat kam der damalige Fall anscheinend auch nicht geheuer vor. Aber irgendwann muss man es beenden, wenn sich gar nichts mehr ergibt. Nun ist da ein neuer Anhaltspunkt und Gennat weiß genau, dass hier die Chance ist, die Sache zu klären.

    Im Grunde lag es ja nur an Böhm, dass Parallelen entdeckt wurden! Und aufgrund der neuen Seilschaften Marlows liegt der Verdacht ja nun auch sehr nahe, dass er wieder einmal davon kommt.

    Eigentlich war es Zufall. Böhm bei den Raths, obwohl ihn Gereon dort nicht gerne sieht und dann das Gespräch über den Fall, den man wohl außerhalb der Polizei nicht besprechen sollte und dann das eine Wort, das Böhm aufmerksam werden lässt.

    Er versucht Fritze zu manipulieren - bin neugierig, wie weit seine Versuche noch gehen werden bzw wie weit sich Fritze tatsächlich beeinflußen lassen wird. Keine leichte Zeit für Fritze!

    Fritze wird wohl gar keine Chance haben. Rademann hat doch schon alles angeleiert. Das Jugendamt ist eingeschaltet. Er wird dort seine Meinung über die Raths mitgeteilt haben, wie die aussieht, wissen wir. Nun gehen die Dinge ihren Gang und ich glaube auch nicht, dass die Peters groß auf das Kindeswohl achtet, umso mehr auf die politische Gesinnung.

    Das Verhör von Gereon war spannend - Sowa und er sind würdige Gegner!

    Es ware zwar würdige Gegner, aber keine Gesprächspartner auf Augenhöhe, denn die Macht liegt beim SD.

    Dass diese Leserunde stattgefunden hat, hat mich sehr gefreut. Vielen Dank! Ich werde natürlich weiter hier reinschauen und meine Rezi ist auch schon gestreut.



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    Es ist erschreckend, wie schnell sich Deutschland, Berlin und die Menschen verändern. Das pulsierende Leben im Berlin der Zwanziger Jahre ist verschwunden und man hat das Gefühl, sich in einer grauen, bedrohlichen Wolke zu befinden. Das bemerkt auch Charly, als sie feststellt, dass alles piefiger wird. Ihr hat man die Zukunft genommen und sie muss sich als Anwaltsgehilfin und Privatdetektivin durchschlagen. Frauen gehören halt an den Herd und haben Kinder zu gebären. Sie hadert mit allem und besonders damit, dass ihr Pflegesohn Fritze sich bei der HJ engagiert. Das nimmt sie ihm übel und lässt ihn das spüren, vor allem als der sich aufmacht zum Reichsparteitag nach Nürnberg.

    Gereon Rath versucht sich mit den politischen Verhältnissen zu arrangieren und, auch wenn sie ihm nicht gefallen. Er ist inzwischen befördert worden, aber auch nicht zufrieden, da ihn Gennat nach dem letzten Fall ziemlich kaltgestellt hat. Nur noch unspektakuläre Fälle bekommt er zugeteilt. Als er zu einem merkwürdigen Verkehrsunfall gerufen wird, entdeckt er etwas, an dem er sich die Finger verbrennen könnte. Obwohl er dies Problem auf Rath-Art beseitigt, lässt ihm der Fall keine Ruhe, denn es gibt zu viel, das ihm seltsam vorkommt. Ein Besuch von Wilhelm Böhm bei den Raths bringt dann eine Sache in Gang, die viele aufschreckt und gefährlich wird. Auch Charlys Vergangenheit, die Volker Kutscher in „Moabit beschrieben hat und die Charly so beharrlich weggeschoben hat, spielt nun eine Rolle. Doch wie hängt die Vergangenheit mit dem jetzigen Fall zusammen? Auch als er zum LKA versetzt wird, lässt Gereon die Geschichte keine Ruhe.

    Gereon ist froh, dass er schon ein Jahr lang nichts mehr von Marlow gehört hat, auch wenn ihm und seiner Familie die Geldspritzen fehlen. Doch diese Freude wird nicht anhalten, denn Marlow ist wieder in Berlin und wird auch Gereons Weg kreuzen. Johann Marlow ist wie ein Chamäleon. Er kann sich dem Umfeld gut anpassen, wenn es ihm und seinen Geschäften dient. Seine illegalen Geschäfte hat er abgestoßen und nutzt nun die Notlage anderer aus. Damit seine Aktivitäten nicht gestört werden, geht er auch über Leichen.

    Zwischendurch erfahren wir in einem weiteren Handlungsstrang etwas aus der Vergangenheit der Familie Larsen, die im Großherzogtum Mecklenburg-Schwerin das Gut Altendorf besessen hat. Aus Tsingtau brachte der Vater eine Chinesin mit aufs Gut, die dann dort mit ihrem kleinen Sohn lebte.

    Mir sind Rath und Familie ans Herz gewachsen, auch wenn ich Gereon manchmal schütteln möchte bei seinen sehr speziellen Aktionen. Aber er ist ein guter Kriminalist, der seine Fälle klären möchte, auch wenn seine Wege dorthin nicht immer ganz astrein sind. Ihn verbindet so viel mit Wilhelm Böhm, schade, dass sich die beiden nicht grün sind. Böhm imponiert mir, mit dem was er tut.

    Gereon und Charly haben über die Zeit hin immer wieder Geheimnisse voreinander, was ihrer Ehe nicht unbedingt guttut. Wenn sie dann gezwungen werden, miteinander zu reden und offen zu sein, bahnt sich gleich wieder eine neue Geheimnistuerei an. Ganz besonders tut es mir für Fritze leid, der schon so viel hinter sich hat und nun in einem Alter ist, wo er Halt und Sicherheit braucht. Das finde er zwar teilweise bei der HJ, nicht aber im emotionalen Bereich.

    Wie immer ist es Volker Kutscher ausgezeichnet gelungen, durch die vielen authentischen Details den Leser in die damalige Zeit zu versetzen. Wir erleben eine Zeit, in der man seine Meinung nicht äußern darf, Denunziantentum gang und gäbe ist, Recht und Gesetz keine große Bedeutung mehr haben und die Presse ihren Aufgaben als vierte Gewalt nicht mehr wahrnimmt.

    Ich fand es ganz erschreckend, dass sogar ein Gereon Rath beim Reichsparteitag in Nürnberg mitgerissen wurde, obwohl ihm selbst danach übel war. Wie können Menschen behaupten, sie hätten nicht gewusst, was vor sich geht, wenn dort das Gedankengut des Regimes ganz offen verkündet wurde?

    Ein großartiger, gut recherchierter Kriminalroman, den ich nur empfehlen kann.

    Marlow ist also tatsächlich Magnus Larsen!

    Da habe ich nie dran gezweifelt.

    Ich habe die Luft angehalten, als Draxler unter den Schwiegermuttersitz schaute, denn da waren doch zuvor die Akten drin, oder nicht? Hat er sie nur nicht gesehen oder hatte Rath sie inzwischen woanders versteckt?

    Ich auch und habe mich gefragt, wo sind sie denn nun. Draxler kann sie doch eigentlich nicht übersehen haben.

    Das zeigte aber sehr gut, wie wunderbar die Manipulation der Massen funktionierte und wie viel einfacher es doch ist, ein Teil des großen Ganzen zu sein, statt gegen den Strom zu schwimmen, was zudem damals ja nicht ganz ungefährlich war.

    Ich habe vor zig Jahren mal Führungsseminare besucht, in denen es auch um Gruppendynamik ging. Es ist schon erschreckend, wie einfach sich Gruppen beeinflussen lassen und das Ganze dann innerhalb der Gruppe verstärken. Denn keiner möchte außerhalb einer Gruppe stehen.

    Es wird Zeit zu erkennen, dass sie keine Schuld an dem Tod ihres Vaters hat, sie hat schließlich nicht die Gasexplosion ausgelöst.

    Trotzdem kann ich verstehen, dass sie sich vorwürfe macht, denn sie hat den Vater ja zu diesem Treffen überredet.

    Neugierig bin ich ja, wen Irene da treffen will. Ich tippe mal auf Marlow, nur kann ich bis jetzt diesbezüglich keinen wirklichen Sinn erkennen.

    Ich glaube nicht, dass sich Marlow da selbst die Finger schmutzig machen würde, denke aber, dass es sein handlanger ist.

    Wer legt jetzt noch Blumen auf das Grab? Marlow?

    Ich glaube ja, den bei Kuen-Yao hatte ich den Eindruck, dass er an dem Tag, als die Mutter starb, mit dem bisherigen Leben abgeschlossen hat. Er hatte alles schon geregelt.

    Kuen Yao ist ja ein kluger Mann, folglich bin ich neugierig, ob er einen Verdacht hat wegen seiner Herkunft.

    Ich kann es mir nicht vorstellen, ich glaube er geht davon aus, dass Marlow nur sein Versprechen der Mutter gegenüber einhält.

    Schön fand ich dennoch, dass Gereon ihn besucht hat und auch versucht zwischen ihm und Charly zu vermitteln. Bin ja mal gespannt, wie das weitergehen soll.

    Dass Gereon Fritze besucht, war ja nur das Alibi. Er wäre ja nie darauf gekommen, wenn er nicht aus anderem Grund hingefahren wäre. Da kann er noch so nett sein, er hat Fritze benutzt.

    Dann wird sie von der Dame des Jugendamts "heimgesucht" ... mensch, da hätte Gereon sie ja wirklich mal vorwarnen können, dass das passieren konnte!

    War er mit den Gedanken nur woanders und hat es vergessen? Oder hat er das mal wieder nicht als so wichtig erachtet. Egal, typisch Gereon!