Beiträge von Andreas Brandhorst

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    Ich bin immer nur etwas skeptisch, ob nicht mittel- bis langfristig "Nebenwirkungen" auftauchen, weil z.B. bestimmte Prozesse, die scheinbar negativ sind, nicht doch ihre Daseinsberechtigung haben und Auswirkungen auf bestimmte Wechselwirkungen z.B. mit anderen Lebewesen haben.

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    Auf den Punkt gebracht. Nebenwirkungen lassen sich bei so komplexen Angelegenheiten nie ausschließen und könnten ziemlich großen Schaden anrichten. Bleibt zu hoffen, dass die positiven Auswirkungen die negativen überwiegen.


    Viele Grüße

    Andreas

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    Ich befürchte, dass er sich auf den Deal mit den beiden eingelassen hat, um Sophias Leben zu retten. Allerdings gibt es noch die Möglichkeit, die beiden irgendwann doch noch aus dem Weg zu schaffen, bevor ihre Haftstrafe irgendwann verbüßt ist. Ich befürchte allerdings, dass Vanheuver und Melissa das ebenfalls klar ist und sie vielleicht das Gleiche mit Casper vorhaben bzw. ihn mit irgendwas in der Hand haben, was Sophias Leben angeht.

    Immerhin ist Melissa die Entwicklerin von Mutter bzw. Alice und wer weiß, ob sie nicht noch Wege findet, um Alice entsprechende Anweisungen zu erteilen, die Sophia gefährlich werden könnten.

    Ich habe hier ganz bewusst ein bisschen Platz für Spekulationen gelassen. ;)


    Viele Grüße

    Andreas

    So rein positiv kann ich das nicht sehen. Natürlich hat sie keine Vorurteile und betrachtet und bewertet Dinge logisch - allerdings halt auch logisch bis in die letzte Konsequenz. Welchen Stellenwert hätten dann in irgendeiner Weise eingeschränkte Menschen?

    Und Ethik kann sich nicht immer logischen Argumenten anschließen, Moral ebensowenig.

    Und es ist ja das Gute am Menschen, dass man manchmal großzügig im Denken und Handeln sein kann! Ob Alice das auch erlernen kann? Oder kommt sie dann nur zur Erkenntnis, dass die Menschen kompliziert, unlogisch und eigentlich lästig sind?

    Ich denke, dass sie es früher oder später lernen wird. Sie ist sehr an den Menschen interessiert, vor allem auch am Glauben und der Seele, die auch nicht logischer sind als Ethik und Moral. und Pius ist genau der richtige um es ihr zu erklären.

    Da ist was dran. ;)


    Viele Grüße

    Andreas

    An einer Stelle musste ich während Sophias Drogenrausch aber dennnoch grinsen: als sie sich daran erinnert, dass man sich vor Zimtgeruch in Acht nehmen muss :totlach: Da hat sie wohl ein bestimmtes Buch gelesen :totlach:

    Gut erkannt. :daumen: Diesen kleinen Hinweis konnte ich mir beim Schreiben von "Ewiges Leben" nicht verkneifen. ;)

    Für Uneingeweihte: Das mit dem "Zimt" bezieht sich auf die Leserunde zu "Seelenfänger" vor einigen Jahren ...:lesen:


    Viele Grüße

    Andreas


    Ach Pius, den habe ich völlig vergessen. Ich glaube für ihn fängt eine spannende Zeit mit Alice an. Er kam mir ein wenig verloren vor und nun hat eine anregende Gesprächspartnerin und ich glaube, dass die beiden sich gut verstehen werden. So gibt es für Pius dann doch noch ein Happy End!


    Die Frage, was eigentlich mit den Körpern derjenigen geschieht, deren Geist nur noch in der VR leben, wurde aber nicht beantwortet, oder? Oder ist das Gehirn nicht mehr vonnöten?

    Ich habe es so verstanden, dass die Gehirne nicht gebraucht werden und so werden die Körper wohl einfach "entsorgt" wie auch heutzutage: eingeächert, begraben, ... irgendwann löst sich das Problem dann mit der Verwesung von selbst auf.

    Da hast du in beiden Punkten recht.:daumen:


    Viele Grüße

    Andreas

    Geht das so einfach? Falls ja, bin ich sicher, dass Mutter sich loslösen wird (oder es teils schon gemacht hat).

    Ich denke, Mutter hat schon einen eigenen Willen, hat sich aber noch nicht vollständig von ihrer ehemaligen Programmierung lösen können. Deshalb konnte Pius sie auch in ein Gespräch verwickeln.


    Ja, da hast du vermutlich recht. Mutter möchte mehr erfahren, sie erweitert ihren "geistigen Horizont", sie lernt und gelangt zu neuen Schlüssen. Sie macht in gewisser Weise den Prozess durch, den man "deep learning" oder "machine learning" nennt. Und wer weiß, welche Entscheidungen sie dann trifft?


    Viele Grüße

    Andreas

    Dazu müssen sie wahrscheinlich nicht arbeiten und haben somit viiiiieeeel Freizeit zur Verfügung. Nur: wenn Menschen von etwas zu viel haben, wie Zeit oder Geld - und das auf Dauer - kommen sie manchmal auf sehr "komische" und ungesunde Ideen, weil sie immer noch irgendwas suchen, das sie befriedigt, z.B. Drogen oder Aktionen am Limit usw.

    Hm jein. Ich denke, dass ein Job viel mehr als nur Geld für die Leute darstellt. Man identifiziert sich häufig auch mit seiner Arbeit und deswegen könnte ich mir auch vorstellen, dass man auch weiterhin in Eden arbeitet. In einem anderen Abschnitt haben wir über Chinas Social Scoring gesprochen. So etwas könnte ich mir in Eden zB auch vorstellen und das man ein besseres Scoring erhält, wenn man bspw. arbeiten geht. Sowas könnte dann auch ein Anreiz sein.


    Ich glaube, ihr habt beide recht. Zu viel freie *inhaltslose* Zeit macht den Menschen unzufrieden und depressiv oder aggressiv - dann kommt er leicht auf "dumme Gedanken". Aber Arbeit kann auch ein Bedürfnis sein, ein Mittel zur Selbstidentifikation. Ich kann mir zum Beispiel nicht vorstellen, nicht zu schreiben - ich *bin* Schriftsteller. Und ich kenne viele andere Leute, denen ohne ihre Arbeit etwas fehlen würde.


    Viele Grüße

    Andreas

    Das Buch hat viele Fragen gestellt, ein paar Antworten gegeben, aber uns Lesern genügend offene Punkten zurückgelassen, um über die eigene Zukunft nachzudenken.

    Vor allem in Bezug auf die Gentechnik und die VR und ob das alles so erstrebenswert ist.

    Es freut mich sehr, wenn ich euch nachdenklich gestimmt habe, denn in den nächsten Jahren werden Gentechnik und Künstliche Intelligenz (VR eingeschlosen) unsere Welt vollkommen verändern. Viele Menschen denken dabei vor allem an autonome Fahrzeuge usw., aber der technische Wandel geht viel weiter und tiefer. Was ich im Roman nur am Rand angesprochen habe, ist die Nanotechnik - auch dort finden rasante Entwicklungen statt. Man stelle sich vor: Mikromaschinen, die von KI gesteuert die menschliche DNA verändern oder durch den Körper wandern, Krankheiten heilen, bestimmte Fähigkeiten verstärken oder ganz neue schaffen. Ich habe manchmal das Gefühl, dass wir auf einem Sprungbrett stehen, das uns in eine neue Welt *schleudern* wird.


    Viele Grüße

    Andreas

    Langfristig betrachtet können wir der Natur nicht das Wasser reichen. Ich meine, irgendwo müssen die ganzen Rechner ja stehen und sie benötigen Energie. Die Erde schüttelt sich einmal, bringt Tsunamis, Erdbeben, Unwetterkatastrophen o. ä. hervor und kümmert sich dann herzlich wenig um ein paar Rechner, die irgendwo stehen. Kann der Mensch das wirklich so gut schützen, dass niemals etwas dran kommt?

    Und die Natur bzw. die Erde hat ja nun mal wirklich ganz viel Zeit. Ich glaube schon, dass da irgendwo Grenzen gesetzt sind.


    Interessanter und sehr richtiger Hinweis. :daumen: Es gibt keine Ewigkeit und auch kein "unendlich langes" Leben. Irgendwann sterben selbst Sonnen und das Universum, womit ich den Begriff "Natur" noch etwas weiter fasse. Das letztlich Unvermeidbare wird also nur hinausgeschoben, wenn auch ziemlich lange.


    Viele Grüße

    Andreas